Valve finanziert seit neun Jahren heimlich Arm-Revolution
04.12.2025 - 05:40:12Valve arbeitet seit Jahren an einem Emulator, der PC-Spiele ohne Code-Änderungen auf energieeffizienter Arm-Hardware laufen lassen soll. Dies könnte die Dominanz von Intel und AMD im Gaming-Bereich aufbrechen.
Valve arbeitet seit 2016 an einer technologischen Zeitenwende: Der Steam-Konzern investiert massiv in Software, die Windows-Spiele auf Arm-Prozessoren lauffähig macht. Die jahrelange Geheimhaltung hat nun ein Ende – und die Tragweite ist enorm.
Was bedeutet das konkret? Tausende PC-Spiele könnten schon bald auf stromsparenden Arm-Chips laufen – ohne dass Entwickler auch nur eine Zeile Code ändern müssten. Die Dominanz klassischer Intel- und AMD-Prozessoren im Gaming-Bereich wackelt.
“2016, 2017 hatten wir bereits die Idee, dass wir in diese Richtung gehen würden”, erklärte Pierre-Loup Griffais, Valves Chefentwickler für Steam Deck und SteamOS, gestern in einem Interview mit The Verge. “Uns war klar, dass fast ein Jahrzehnt Arbeit nötig sein würde, bis die Technologie robust genug für die riesigen Spielebibliotheken unserer Nutzer ist.”
Viele Gamer und PC‑Nutzer fragen sich jetzt, wie sie Linux und SteamOS risikofrei testen können, ohne ihr gewohntes Windows-Setup zu gefährden. Das kostenlose Linux‑Startpaket enthält eine Ubuntu‑Vollversion und eine leicht verständliche Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung, mit der Sie Linux parallel zu Windows installieren und sofort ausprobieren, ob sich SteamOS oder ARM‑basierte Geräte für Ihren Alltag eignen. Ideal, um ohne Datenverlust zu experimentieren und ältere Hardware wieder flott zu machen. Jetzt kostenloses Linux‑Startpaket sichern
Die unsichtbare Macht hinter FEX
Das Herzstück der stillen Revolution trägt den Namen FEX – ein Open-Source-Emulator, der x86-Anweisungen für Arm-Prozessoren übersetzt. Valve pumpt seit neun Jahren Geld in das Projekt, völlig unter dem Radar der Öffentlichkeit.
Die Strategie ist raffiniert: FEX soll direkt in Proton integriert werden, Valves bereits etablierte Kompatibilitätsschicht. Während Proton Windows-APIs wie DirectX in Linux-Standards wie Vulkan übersetzt, kümmert sich FEX um die Prozessor-Architektur. Das Ergebnis? Ein Zweifach-Schutzschild gegen Hardware- und Software-Abhängigkeiten.
Kein Wunder also, dass Griffais optimistisch klingt: “Ich denke, das ebnet den Weg für ultraportable Geräte und leistungsstarke Laptops auf Arm-Basis.” Besonders Handhelds hätten enormes Potenzial – ein kaum verschlüsselter Hinweis auf künftige Hardware-Pläne.
Steam Frame zeigt, was möglich ist
Die Timing der Enthüllung kommt nicht von ungefähr. Mit dem Steam Frame, einem eigenständigen VR-Headset mit Qualcomm-Snapdragon-Prozessor, hat Valve Anfang des Jahres bereits bewiesen, dass die Technologie funktioniert. Während die Streaming-Fähigkeiten des Geräts erwartet wurden, überraschte die Fähigkeit, PC-Spiele nativ auf der Arm-Hardware auszuführen.
Griffais bestätigt nun: FEX ist die Maschine unter der Haube. Valve macht sein SteamOS-Betriebssystem bewusst unabhängig von x86-Architektur – eine Zukunftssicherung gegen einen Hardwaremarkt im Umbruch. Arm-Chips wie Apple’s M-Serie oder Qualcomms Snapdragon X Elite bieten mittlerweile eine deutlich bessere Energieeffizienz als klassische PC-Prozessoren.
Für Desktop-Gaming mit hoher Leistungsaufnahme bleibe x86 vorerst Standard, räumt Griffais ein. Doch im Handheld- und Laptop-Segment? “Da gibt es viel Potenzial für Arm.”
Microsoft hinkt hinterher
Während Microsoft mit seinem Prism-Emulator verzweifelt versucht, “Windows on Arm” voranzutreiben, wählt Valve einen anderen Weg. Die Kombination aus Open-Source-Linux (SteamOS), Proton und FEX macht PC-Gaming komplett unabhängig von Windows.
Das ist kein Zufall, sondern konsequente Strategie. Bereits mit den ursprünglichen Steam Machines und später dem erfolgreichen Steam Deck hat Valve systematisch an dieser Unabhängigkeit gearbeitet. Was damals wie eine Nischen-Idee wirkte, entpuppt sich nun als weitsichtiger Schachzug.
Branchenanalysten sehen darin einen potenziellen Wendepunkt: Wenn Valve garantieren kann, dass tausende Steam-Spiele auf Arm-Chips ohne Entwickler-Eingriff laufen, sinkt die Hürde für Dritthersteller dramatisch. Arm-basierte Gaming-Handhelds mit SteamOS könnten zum Standard werden.
Das mysteriöse Projekt “Lepton”
Parallel zur FEX-Enthüllung kursieren Gerüchte über ein Projekt namens “Lepton” – angeblich eine Brücke zwischen Android und Linux. Details sind rar, doch die Spekulationen sind verlockend: Könnte SteamOS künftig Android-Apps ausführen? Oder umgekehrt: Läuft Steam bald auf High-End-Android-Tablets?
In Kombination mit FEX ergäbe sich ein faszinierendes Bild: Eine einheitliche Software-Plattform, die Windows-Spiele auf Arm-Hardware bringt – potenziell auch auf Android-Geräte oder Mixed-Reality-Headsets. Die gesamte Steam-Bibliothek, überall verfügbar.
Was kommt als Nächstes?
Für Spieler bedeutet die Nachricht vor allem eines: Kontinuität. Selbst wenn Hardware-Hersteller künftig von Intel und AMD auf effizientere Arm-Designs wechseln, bleibt die Steam-Bibliothek nutzbar.
Die technische Herausforderung bleibt allerdings gigantisch. Moderne, komplexe Spiele mit akzeptablem Performance-Overhead zu emulieren, ist eine monumentale Ingenieursleistung. Doch mit neun Jahren kontinuierlicher Finanzierung im Rücken setzt Valve ein klares Signal: Die Zukunft des portablen PC-Gamings liegt nicht nur in einem besseren Steam Deck – sondern in der Befreiung von einer Hardware-Architektur, die den PC seit vier Jahrzehnten definiert.
“Wir sind sehr gespannt darauf, PC-Gaming auf all diese Optionen auszuweiten, statt künstlich auf einen Teil des Marktes beschränkt zu bleiben”, fasst Griffais zusammen. Mit dem Steam Frame bereits auf dem Markt und anhaltenden Gerüchten über ein Arm-basiertes “Steam Deck 2” dürfte 2026 zum entscheidenden Jahr für die Expansion des Steam-Ökosystems werden.
Kann Valve tatsächlich die x86-Dominanz brechen? Die nächsten zwölf Monate werden es zeigen.
PS: Wenn Sie ausprobieren möchten, wie gut Linux und SteamOS für Gaming funktionieren, ist das kostenlose Linux‑Startpaket ein einfacher Weg: Ubuntu als Vollversion plus ein verständlicher E‑Mail‑Ratgeber führen Sie Schritt für Schritt durch die Installation neben Windows. So können Sie ohne Risiko testen, ob ARM‑basierte Handhelds oder Laptops für Sie in Frage kommen – und ältere PCs sinnvoll wiederverwenden. Linux‑Startpaket kostenlos herunterladen


