USA verhängen 50 Prozent Strafzölle auf EU-Stahl
27.12.2025 - 17:31:12Die USA verhängen massive 50-Prozent-Zölle auf europäische Metallimporte, was die EU zu Vergeltungsmaßnahmen veranlasst und globale Lieferketten unter Druck setzt.
Die transatlantischen Handelsbeziehungen erreichen einen neuen Tiefpunkt. Ab sofort gelten massive US-Strafzölle von 50 Prozent auf europäische Stahl- und Aluminiumexporte. Das Ende der Schonfrist markiert eine dramatische Zuspitzung des Handelskonflikts.
Quoten-System endgültig beendet
Seit dem 26. Dezember 2025 müssen europäische Exporteure die volle Härte der neuen US-Handelspolitik spüren. Die Trump-Administration setzt die bereits im Juni angekündigten 50-Prozent-Zölle nun rigoros durch. Damit ist die Ära der Tarifkontingente (TRQs) definitiv beendet – ein System, das seit 2022 bestimmte Metallmengen zollfrei in die USA ließ.
Bereits im Februar 2025 hatte US-Präsident Trump die Quotenregelung gekündigt. Nach einer Übergangsphase mit 25 Prozent Zöllen folgt nun die volle Drangsalierung. Für Compliance-Abteilungen bedeutet das: Jede Lieferung muss korrekt deklariert werden, um hohe Strafen zu vermeiden.
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EU plant Vergeltungsmaßnahmen
Brüssel bleibt die Antwort nicht schuldig. Die Europäische Kommission kündigte „feste und verhältnismäßige Gegenmaßnahmen“ an. Ziel sind klassische amerikanische Exportprodukte wie Whiskey, Motorräder und Jeans.
Für Unternehmen entsteht eine doppelte Belastung. Europäische Stahlexporteure sehen sich der 50-Prozent-Barriere gegenüber, während US-Firmen auf dem EU-Markt mit Vergeltungszöllen rechnen müssen. Diplomatische Bemühungen der EU, die Zölle auf Stahlderivate zu kippen, blieben bisher erfolglos.
Besonders tückisch: Der Zoll gilt nicht nur für Rohmetalle. Die USA haben den Geltungsbereich auf Fertigprodukte ausgeweitet. Nägel, Drähte und Autoteile aus Stahl oder Aluminium fallen nun ebenfalls unter die Strafabgaben.
Globale Lieferketten unter Druck
Die Maßnahmen senden Schockwellen durch den globalen Metallmarkt. Für viele europäische Stahlwerke wird der US-Markt praktisch unerreichbar. Der Zuschlag von 50 Prozent macht ihre Produkte gegenüber US-Stahl oder Importen aus privilegierten Drittlaten schlicht unverkäuflich.
Experten raten Unternehmen zu drei Sofortmaßnahmen:
* Kosten neu kalkulieren: Die Gewinnmargen für Transatlantik-Geschäfte müssen grundlegend überprüft werden.
* Herkunft dokumentieren: Die strengen „melted and poured“-Ursprungsregeln erfordern lückenlose Nachweise, um Umgehungsvorwürfe zu vermeiden.
* Ausnahmen prüfen: Spezifische Produktausnahmen für in den USA nicht hergestellte Waren sind theoretisch möglich – die Antragsstellung gilt jedoch als schwierig und langwierig.
Was kommt 2026?
Der Ausblick für das neue Jahr bleibt düster. Die jüngste Verschärfung signalisiert, dass Washington an seiner protektionistischen „America First“-Linie festhält. Eine Rückkehr an den Verhandlungstisch oder die Wiedereinführung von Kontingenten ist nicht in Sicht.
Analysten befürchten, dass das Konzept der „reziproken“ Zölle 2026 auf weitere Branchen ausgeweitet werden könnte. Für die Stahl- und Aluminiumindustrie gilt die 50-Prozent-Marke vorerst als neue, dauerhafte Realität. Compliance-Abteilungen müssen wachsam bleiben – wie diese Woche zeigt, können politische Ankündigungen jederzeit in harte Zollpraxis umschlagen.
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