Unternehmen haben strategische Bedeutung von ESG erkannt, aber nurjedes Dreizehnte sieht sich dafür optimal aufgestellt (FOTO)München -- Roland Berger-Studie: Führungskräfte betrachten ESG derzeit als zweitgrößte Herausforderung nach dem Management von Inflation und Preisentwicklung- Über 70 Prozent der Unternehmen unterliegen gesetzlichen ESG-Verpflichtungen; davon abgesehen bieten Nachhaltigkeitsthemen zusätzliches Potenzial für Wertschöpfung, wenn sie strategisch eingesetzt werden- Best-in-Class-Unternehmen punkten bei ESG vor allem mit strategisch ausgerichteter Organisationsstruktur und Unternehmenskultur, proaktivem Engagement der Führungsebene sowie fortschrittlicher TechnologieFür Unternehmen ist die Erfüllung von Nachhaltigkeitsanforderungen eine derdrängendsten Herausforderungen - nur übertroffen von der aktuellen Sorge umInflation und steigende Preise.
29.10.2024 - 10:17:09Roland Berger / Unternehmen haben strategische Bedeutung von ESG ...
Unternehmen haben strategische Bedeutung von ESG erkannt, aber nurjedes Dreizehnte sieht sich dafür optimal aufgestellt (FOTO)München (ots) -
- Roland Berger-Studie: Führungskräfte betrachten ESG derzeit als zweitgrößte Herausforderung nach dem Management von Inflation und Preisentwicklung- Über 70 Prozent der Unternehmen unterliegen gesetzlichen ESG-Verpflichtungen; davon abgesehen bieten Nachhaltigkeitsthemen zusätzliches Potenzial für Wertschöpfung, wenn sie strategisch eingesetzt werden- Best-in-Class-Unternehmen punkten bei ESG vor allem mit strategisch ausgerichteter Organisationsstruktur und Unternehmenskultur, proaktivem Engagement der Führungsebene sowie fortschrittlicher Technologie
Für Unternehmen ist die Erfüllung von Nachhaltigkeitsanforderungen eine derdrängendsten Herausforderungen - nur übertroffen von der aktuellen Sorge umInflation und steigende Preise. Dennoch sind mehr als 40 Prozent der Unternehmender Meinung, dass sie beim Thema ESG (Environment, Social, Governance) nochnicht gut abschneiden; nur jedes Dreizehnte (7,6%) hält seine diesbezüglicheAufstellung für "exzellent". Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von RolandBerger, für die die Autoren Führungskräfte und Mitarbeiter in 158 Unternehmenweltweit zur Umsetzung der gesetzlichen ESG-Anforderungen befragt haben. DieStudie beleuchtet auch, was die Vorreiter von den Nachzüglern bei diesem Themaunterscheidet: Zentral sind demnach entsprechend ausgerichtete Strukturen,informierte und engagierte Führungskräfte, fortschrittliche Technologien undeine Kultur, die die ESG-Prinzipien anerkennt und lebt.
"Mehr als 70 Prozent der europäischen Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet,die neue EU-Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen(CSRD) einzuhalten", sagt Andreas Stocker, Partner bei Roland Berger. "Und auchFirmen, die nicht darunter fallen, müssen sich darauf einstellen, etwa weil sieals Zulieferer indirekt betroffen sind. Entsprechend wichtig ist das Thema fürFührungskräfte." Die Einhaltung der ESG-Anforderungen und -Standards nennendaher 23 Prozent der Befragten als größte Herausforderung für die nächsten dreibis fünf Jahre, nur knapp getoppt vom aktuell bedeutsamsten Thema "Managementvon Inflation und Preissteigerungen" mit 25 Prozent der Nennungen. Mit Abstandfolgen "Digitalisierung" (19%) und "geopolitische Risiken" (16%).
Die Wichtigkeit des Themas ist also erkannt, dennoch sehen nur 7,6 Prozent derBefragten sich "exzellent" dafür gerüstet, während 40 Prozent die Performanceihres Unternehmens beim Umgang mit den ESG-Anforderungen als "mäßig" oder"schlecht" einstufen. "Viele Unternehmen kämpfen mit organisatorischenHerausforderungen und können dadurch beim Thema ESG noch nicht optimal handeln",sagt Stocker. "Häufig fehlt es schon an der klaren Zuweisung der Verantwortungfür das Thema, es mangelt am Engagement der Führungskräfte oder auch anUnterstützung durch das Top-Management." Erschwerend wirkt sich aus, wenn eskein ausdrücklich zugewiesenes Budget für ESG-Aktivitäten gibt undmaßgeschneiderte Schulungsprogramme fehlen, in denen die Mitarbeiter dienotwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben können.
ESG ist nicht nur gesetzliche Verpflichtung, sondern strategischer Vorteil
Immerhin ergibt die Umfrage der Roland Berger-Experten, dass die zentraleVerantwortung für ESG in fast der Hälfte der Unternehmen (48%) aufVorstandsebene verortet ist; zudem berichten 50 Prozent der ESG-Manager direktan den CEO, weitere rund 15 Prozent an den CFO oder den COO. "Dieser Trend zueinem zentralisierten und weit oben in der Entscheidungshierarchie verankertenESG-Management zeigt, dass die Unternehmen den Nachhaltigkeitszielen eine hohestrategische Priorität beimessen", sagt Stocker. "Und sie tun dies nicht nur ausgesetzlicher Verpflichtung heraus, sondern weil sie greifbare Vorteile in Bezugauf Kundenbeziehungen und Marktpositionierung sehen."
Was zeichnet nun die 7,6 Prozent der befragten Unternehmen aus, die sich selbstals Vorreiter beim Thema ESG sehen? Zum einen haben sie deutlich häufiger (89%im Vergleich zu 76% der "Nachzügler") eine spezielle Organisationseinheit, diesich mit ESG-Angelegenheiten befasst. Dieser Ansatz deutet auf eine proaktiveHerangehensweise hin und auf eine Verankerung von ESG-Themen in derUnternehmens-DNA. Zudem liegt bei ihnen die ESG-Verantwortung häufiger (59% vs.38%) auf Vorstandsebene, und ESG-Manager berichten häufiger (54% vs. 45%) direktan den CEO - beides ebenfalls ein Beleg für die hohe strategische Priorität, diediese Unternehmen dem Thema einräumen. Ähnlich beim Budget für einschlägigeAktivitäten, das 84 Prozent der Vorreiter haben, aber nur 61 Prozent der anderenUnternehmen. Zu guter Letzt führen die meisten von ihnen (87%) spezielleSchulungen ihrer Mitarbeiter zu ESG-Themen durch und schärfen so das Bewusstseinund das Verständnis dafür in der gesamten Organisation - bei den übrigenUnternehmen tun dies nur 56 Prozent.
"Die Betrachtung der 'Best-in-Class-Unternehmen' zeigt klar, dass sie einenentscheidenden Sprung geschafft haben: von der reaktiven Erfüllung vongesetzlichen Vorschriften hin zu einer proaktiven Nutzung vonNachhaltigkeitsthemen als Mehrwert-Bringer", so Stocker. "Sie haben ESG zu einemEckpfeiler ihrer Identität und unverzichtbaren Bestandteil ihrer operativenExzellenz entwickelt." Diese systematische und proaktive Herangehensweiseempfehlen die Roland Berger-Experten allen Unternehmen, die sich bisher nochnicht richtig aufgestellt sehen. "Verzögern ist keine Option mehr", sagtStocker. "ESG ist keine lästige Pflicht, die man aussitzen könnte. Es istvielmehr eine Chance, das eigene Geschäft zu optimieren und zukunftsfähig zumachen, während man gleichzeitig etwas für die Zukunftsfähigkeit unseresPlaneten tut."
Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: https://ots.de/DD1Z6T
Roland Berger ist eine weltweit führende Strategieberatung mit einem breitenLeistungsangebot für alle relevanten Branchen und Unternehmensfunktionen. RolandBerger wurde 1967 gegründet und hat seinen Hauptsitz in München. DieStrategieberatung ist vor allem für ihre Expertise in den BereichenTransformation, industrieübergreifende Innovation und Performance-Steigerungbekannt und hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit in all ihren Projekten zuverankern. Im Jahr 2023 verzeichnete Roland Berger einen Umsatz von über einerMilliarde Euro.
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