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Unter dem Eindruck von Quartalszahlen und Zinsspekulationen hat der Dax DE0008469008 am Donnerstag seine anfangs deutlichen Gewinne reduziert.

24.07.2025 - 18:16:15

Frankfurt Schluss: Dax legt leicht zu - Deutsche Bank sehr stark

Der deutsche Leitindex beendete den Handel mit einem Plus von 0,23 Prozent auf 24.295,93 Punkte. Für den MDax DE0008467416 ging es um 0,38 Prozent auf 31.633,56 Zähler nach oben.

Den am Nachmittag nachlassenden Schwung begründeten Marktteilnehmer mit der inzwischen etwas geringeren Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im September. Dass die Notenbank die Leitzinsen im Euroraum am Donnerstag erstmals seit einem Jahr unverändert ließ, hatten Fachleute erwartet. Der Zollstreit sorgt für Unsicherheit und die Inflationsrate in der Eurozone ist deutlich zurückgegangen.

Die Hoffnung auf eine Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union lebt derweil weiter. Anleger setzen darauf, dass letztlich ein ähnlich mildes Abkommen gelingt wie zwischen Japan und den Vereinigten Staaten. Am Vorabend hatte die "Financial Times" berichtet, dass die Verhandlungen genau darauf hinausliefen. Beide Seiten stünden kurz vor einer Einigung über einen Zolltarif von 15 Prozent.

Am New Yorker Aktienmarkt verzeichnete der US-Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 zum Handelsschluss in Europa moderate Verluste. Etwas nach oben ging es für den technologielastigen Nasdaq 100 US6311011026. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 schloss mit plus 0,20 Prozent auf 5.355,20 Zähler. In Zürich ging es für den SMI CH0009980894 etwas nach unten. In London verbuchte der FTSE 100 GB0001383545 deutlichere Zuwächse.

Hierzulande nahm die Berichtssaison der Unternehmen Fahrt auf. Die Deutsche Bank DE0005140008 überzeugte und sieht sich nach einer unerwartet guten ersten Jahreshälfte auf einem guten Weg zu mehr Gewinn im laufenden Jahr. Damit kletterten die Aktien an der Dax-Spitze auf den höchsten Stand seit zehn Jahren und gewannen zum Börsenschluss 9,1 Prozent.

Auch bei der Deutsche-Bank-Tochter DWS DE000DWS1007 lief es gut. Sie sammelte trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten mehr Geld von Anlegern ein. Die Papiere des Fondsanbieters stiegen unter den besten MDax-Werten um 7,1 Prozent.

Bei den Anlegern der Deutschen Telekom DE0005557508 sorgten die Geschäftszahlen der Tochter T-Mobile US US8725901040 für gute Laune. Diese habe beeindruckende Resultate vorgelegt, hieß es von der Bank JPMorgan. Die Aktien der Deutsche Telekom DE0005557508 gewannen gut 5 Prozent.

Der Chipbranche versetzten Geschäftszahlen von STMicro NL0000226223 einen weiteren Schlag. In den vergangenen Tagen hatten bereits Ausblicke von NXP Semiconductors NL0009538784 und Texas Instruments US8825081040 belastet. Für Infineon DE0006231004 ging es daher am Donnerstag den dritten Tag in Folge deutlich bergab. Zum Handelsende stand ein Minus von 4,2 Prozent zu Buche.

Schlechter waren im Dax mit minus 5,1 Prozent nur noch MTU DE000A0D9PT0. Anleger strichen hier nach der Rekordrally Gewinne ein. Die Geschäfte des Triebwerkherstellers laufen trotz des Rückrufs tausender Turbinen immer besser. Im zweiten Quartal legten Umsatz und Gewinn erneut kräftig zu.

Im Nebenwerteindex SDax DE0009653386 kam es zu heftigen Kursausschlägen in beide Richtungen. Am Indexende brachen GFT Technologies DE0005800601 um mehr als 16 Prozent ein. Der Softwareanbieter hatte seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Das Unternehmen begründete dies mit negativen Währungseffekten sowie einer schwächeren Geschäftsentwicklung in Großbritannien.

Der Personaldienstleister Amadeus Fire DE0005093108 strich ebenfalls seine Geschäftsziele zusammen. Hier betrug das Minus 10,5 Prozent. Unternehmen agierten aktuell spürbar zurückhaltend bei der Besetzung neuer oder offener Positionen, hieß es von dem Unternehmen. Auch in der Zeitarbeit laufe es zunehmend schlechter.

Der Schienen- und Verkehrstechnik-Konzern Vossloh DE0007667107 hingegen steigerte im zweiten Quartal sein operatives Ergebnis stärker als erwartet. Damit zogen die Papiere um 6,3 Prozent an. An der Index-Spitze schnellten Ceconomy DE0007257503 um 12 Prozent nach oben. Das chinesische E-Commerce-Unternehmen JD.com US47215P1066 nähert sich einer Entscheidung über ein mögliches Übernahmeangebot für die Mediamarkt-Saturn-Mutter./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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