Über Wochen haben die Kryptowährungen geschwächelt, jetzt geht es deutlich nach oben.
02.10.2025 - 12:45:26Börse Frankfurt-News: Profitieren vom Shutdown (Kryptowährungen)
Der Regierungsstillstand in den USA sorgt für Auftrieb. Die alte Krisenwährung Gold hängt Bitcoin und andere Coins aber um Längen ab.
2. Oktober 2025. FRANKFURT (Börse Frankfurt). In den Kryptomarkt kommt wieder Leben - der Bitcoin nimmt wieder Kurs auf sein Allzeithoch. Wegen des Shutdowns in den USA sucht so mancher nach "sicheren Häfen". Neben Gold sind daher auch die Kryptowährungen gefragt.
Seit dem Rekord von 124.034 US-Dollar Mitte August hatte der Bitcoin zwischen 107.000 und 117.000 US-Dollar geschwankt. Am Donnerstagmorgen sind es wieder fast 119.000 US-Dollar. Auch für Ethereum, Solana und Cardano geht es aufwärts. Nach 4.951 US-Dollar im Rekordhoch am 24. August war der Ethereum-Preis unter 3.900 US-Dollar gefallen, jetzt sind es wieder 4.400 US-Dollar.
Letztes Quartal historisch das beste
Seit Jahresanfang ergibt das für Bitcoin ein Plus von 27 Prozent, für Ethereum 32 Prozent. Der Preis für die Feinunze Gold ist dieses Jahr allerdings um fast 50 gestiegen. "Gold reagiert tendenziell stärker auf die Geldpolitik und die Entwicklung des US-Dollars, während Bitcoin derzeit stärker von den globalen Wachstumsprognosen beeinflusst wird", erklärt André Dragosch vom Emittenten Bitwise. Für das vierte Quartal zeigt er sich optimistischer für den Bitcoin. "Auch historisch verlief das letzte Quartal häufig sehr positiv. Der November ist sogar tendenziell der beste Monat des Jahres."
Auch Matt Mena von 21Shares verweist auf die historisch gute Entwicklung in den Schlussquartalen. "Es wäre also nicht überraschend, wenn Bitcoin im Oktober sein Allzeithoch überschreitet und zu Jahresende vielleicht sogar ein Preisniveau zwischen 140.000 und 150.000 US-Dollar erreicht", erklärt er. Dazu komme der Faktor Leitzinsen, denn im Oktober sei eine weitere Zinssenkung in den USA um 25 Basispunkte wahrscheinlich.
"Volatilität gefallen, Markt reifer"
Dovile Silenskyte von WisdomTree verweist auf den deutlichen Rückgang der Bitcoin-Volatilität. "Die annualisierte 90-Tage-Volatilität von Bitcoin ist unter 30 Prozent gefallen. Das zeigt, dass die Asset-Klasse gereift ist", bemerkt sie. Auf den Bitcoin werde nicht mehr nur vorrübergehend gesetzt. "Er wird vielmehr für die strategische Allokation in diversifizierten institutionellen Portfolios genutzt."
Seit Jahresanfang Zuflüsse
WisdomTree zufolge sind seit Jahresanfang in Europa über 1,1 Milliarden US-Dollar in physisch besicherte Bitcoin-ETNs geflossen, weltweit 23,3 Milliarden US-Dollar. Für Ethereum waren es dem Emittenten zufolge in Europa 141 Millionen US-Dollar, global über 11 Milliarden US-Dollar.
+++ Immer günstiger
Wie die Gebühren für ETFs sinken auch die für Krypto-ETNs. Der Emittent 21Shares hat zum 1. Oktober die Gebühren für die zwei großen ETNs auf Bitcoin und Ethereum von 0,21 auf 0,1 Prozent reduziert. 21Shares zufolge gehören beide Produkte damit zu den günstigsten ihrer Art in Europa. Erst vor kurzem meldete 21Shares, mit über 50 Krypto-ETNs das größte Portfolio an physisch besicherten Krypto-Anlageprodukten in Europa anzubieten. +++
ETN-Handel: Vor allem Bitcoin-Tracker
Im Handel mit Krypto-ETNs dreht sich laut Ivo Orlemann von der ICF Bank das meiste um die Bitcoin-Tracker von VanEck und WisdomTree (DE000A28M8D0, GB00BJYDH287). Einiges an Umsatz sieht er aber auch für Solana-ETNs von VanEck (DE000A3GSUD3) und Ethereum-Tracker von 21Shares (CH0454664027), WisdomTree (GB00BJYDH394) und VanEck (DE000A3GPSP7). "Meist sind es Käufe", ergänzt er. Auch laut Michael Norizin von Lang & Schwarz geht es meist um die großen Coins, neben Bitcoin, Ethereum und Solana noch um Cardano. "Insgesamt ist es aber eher ruhig", bemerkt er.
Von Anna-Maria Borse, 2. Oktober 2025, © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)