Turnaround im Onlinehandel setzt sich fortBerlin - Das Endkundengeschäft im E-Commerce mit Waren hat sich auch imdritten Quartal weiter stabilisiert.
09.10.2024 - 14:13:16Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) / ...
Das nominale Umsatzwachstum von 1,5 Prozentauf 17.312 Mio. Euro konnte in der Gesamtjahresbetrachtung die Rückgänge zuJahresbeginn fast kompensieren (Grafik: Umsatzveränderungen nach Quartalen(https://bevh.org/detail/turnaround-im-onlinehandel-setzt-sich-fort) ) . Dieaufgelaufenen Umsätze der ersten neun Kalendermonate des Jahres (55.410 Mio.Euro) liegen damit aktuell nur noch 0,4 Prozent unter dem Vergleichswert desVorjahres. "Das Wachstum ist klein, aber es zeigt, dass der Erholungstrend imOnlinehandel weitergeht und wir einen Punkt erreicht haben, ab dem die Umsätzenicht weiter fallen", fasst Martin Groß-Albenhausen, stellvertretenderHauptgeschäftsführer des bevh, die Ergebnisse zusammen. (Hinweis: Umsatztabellenfür alle Warengruppen und Versendertypen finden Sie auf der Website des bevh. (https://newsletter.bevh.org/d?p000o7dq000jvy00d0000000000000000d73eovnwtoxfz4fbfmc0i500000bm000000o4v7q0e) )
"Die langfristigen Wachstumschancen des E-Commerce greifen wieder. Zu keinemZeitpunkt hatte unser Geschäftsmodell ein strukturelles Problem, sondern wirwurden vom schlechten Konsumklima beeinträchtigt. Auch wenn weiterhin dergesamtwirtschaftliche Rückenwind fehlt: Der Onlinehandel gibt wieder mit guterLeistung und großer Auswahl Impulse für den Handel und hat das Potential für eingutes Weihnachtsquartal," kommentiert Gero Furchheim, Präsident des bevh.
Mehrheit der Sortimente wieder im Plus
Eine entscheidende Rolle für das Wachstum von Juli bis September hatte abermalsdas wichtige Cluster "Bekleidung" (inkl. Schuhe), in dem die Umsätze um 2,7Prozent gesteigert werden konnten. Noch deutlicher im Plus präsentiert sich dasCluster "Täglicher Bedarf", das in Summe um 3,7 Prozent zulegte. Grund warinsbesondere ein deutlicher Zuwachs von 9,9 Prozent bei Tierbedarf. AuchLebensmittel verkauften sich besser als im Vorjahreszeitraum, wohingegenDrogerieprodukte stagnierten. Während im Warengruppen-Cluster "Einrichtung"insbesondere die Verkäufe von Heimtextilien und Haushaltsgeräten (+2,0 Prozent),blieben die Umsätze mit Waren des Clusters "Freizeit" (Hobby & Freizeitartikel,DIY & Blumen, Auto & Motorrad, Spielwaren) unverändert. Das Schlusslicht miteinem moderaten Umsatzrückgang um 0,8 Prozent bildete das Cluster"Unterhaltung". Einer einzigen Warengruppe gelang ein zweistelliges Wachstum:Der Umsatz mit Medikamenten stieg im dritten Quartal um 11,0 Prozent auf 432Mio. Euro.
Digitale Buchungen von Dienstleistungen wie Reisen oder Kulturangeboten legtenin den Sommermonaten um 5,9 Prozent auf 3.351 Mio. Euro zu. Aufgelaufen bis EndeSeptember verfehlte dieser Sektor nur knapp die Umsatzmarke von 10 Mrd. Euro.
Marktplätze wachsen wieder deutlich
Am meisten Geld ließen die Deutschen bei Anbietern, die ihre Waren aufMarktplätzen verkaufen. Das Umsatzwachstum beschleunigte sich im 3. Quartal auf7,2 Prozent (nach 2,3 Prozent und 0,4 Prozent in den Vorquartalen). Marktplätzestehen damit im dritten Quartal für 53,4 Prozent der Umsätze im E-Commerce(insgesamt 9,25 Mrd. Euro). Rückläufig waren hingegen die Umsätze sowohl vonreinen Onlinehändlern (-5,3 Prozent) als auch von den Onlineshops stationärerHändler (-6,1 Prozent). Die Marktanteile dieser Versendertypen liegen noch bei28,8 Prozent und 12,1 Prozent. Nach etlichen Quartalen der Kaufzurückhaltunggaben die Konsumenten auch wieder deutlich mehr Geld direkt bei Herstellern undMarken bzw. Erzeugern von Gütern (D2C) aus (+6,6 Prozent).
"Auffällig sind zwei Phänomene im Onlinemarkt: Zum einen die erheblicheBedeutung von Second-Hand-Plattformen, die zusammen fast ein Zehntel allerBestellungen auf sich vereinen. Zum anderen haben prominente asiatische Anbieterinzwischen in vielen Kategorien führende Positionen eingenommen, was die Zahlder Bestellungen betrifft", ergänzt Martin Groß-Albenhausen. Das aufgelaufeneGesamtvolumen der Online-Käufe über asiatische Plattformen erreicht vor demWeihnachtsgeschäft mehr als 2,1 Mrd. Euro.
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