EQS-News, Trinkgeld

Trinkgeld wird in Schweizer Betrieben meist geteilt - Transparenz schafft Vertrauen bei Gästen und Mitarbeitenden Bank Cler AG / Schlagwort(e): Studie Trinkgeld wird in Schweizer Betrieben meist geteilt - Transparenz schafft Vertrauen bei Gästen und Mitarbeitenden 30.09.2025 / 07:00 CET / CEST --------------------------------------------------------------------------- Obwohl der Service seit 1974 in Schweizer Restaurants im Preis inbegriffen ist, geben viele Gäste weiterhin freiwillig Trinkgeld - insgesamt rund eine Milliarde Franken pro Jahr.

30.09.2025 - 07:00:43

EQS-News: Trinkgeld wird in Schweizer Betrieben meist geteilt - Transparenz schafft Vertrauen bei Gästen und Mitarbeitenden (deutsch)

Trinkgeld wird in Schweizer Betrieben meist geteilt - Transparenz schafft Vertrauen bei Gästen und Mitarbeitenden


Bank Cler AG / Schlagwort(e): Studie
Trinkgeld wird in Schweizer Betrieben meist geteilt - Transparenz schafft
Vertrauen bei Gästen und Mitarbeitenden



30.09.2025 / 07:00 CET/CEST



---------------------------------------------------------------------------



Obwohl der Service seit 1974 in Schweizer Restaurants im Preis inbegriffen
ist, geben viele Gäste weiterhin freiwillig Trinkgeld - insgesamt rund eine
Milliarde Franken pro Jahr. Dieses Geld ist eine wichtige Einkommensquelle
für das Personal. Eine neue Untersuchung der Bank Cler und der ZHAW School
of Management and Law beleuchtet erstmals systematisch, wie Trinkgeld in
Schweizer Gastronomiebetrieben verteilt wird und welchen Einfluss dies auf
Motivation und Betriebsklima hat. Ebenso wird aufgezeigt, wen die Gäste mit
ihrem Trinkgeld begünstigen möchten. Die Ergebnisse machen deutlich:
Wird das Trinkgeld nachvollziehbar verteilt, steigen Zufriedenheit,
Motivation der Mitarbeitenden und sogar die Bereitschaft der Gäste, mehr zu
geben.



Trinkgeld im Betrieb: Keine klaren Regeln für die Verteilung
In der Schweiz steht Trinkgeld grundsätzlich dem Personal zu. Gesetzliche
Vorgaben, wie es innerhalb eines Betriebs zu verteilen ist - etwa zwischen
Service- und Küchenbereich -, existieren jedoch nicht. Diese Lücke führt in
der Praxis häufig zu Unsicherheiten und Diskussionen. Unter Leitung von Dr.
Marcel Stadelmann, Dozent am Institut für Marketing Management der ZHAW
School of Management and Law, wurde in einer Befragung von Mitarbeitenden
erstmals die Situation in Schweizer Gastronomiebetrieben erhoben.



In den meisten Betrieben wird das Trinkgeld geteilt
Die Befragung der Gastronomiemitarbeitenden macht deutlich: Trinkgeld kommt
längst nicht nur dem Servicepersonal zugute. In 95% der Betriebe erhalten
auch andere Bereiche, insbesondere die Küche, einen Anteil. Mehr als 50% der
Betriebe wendet einen prozentualen Split des Trinkgelds an. Bei knapp der
Hälfte davon erhält der Service 80% und mehr, während jeder fünfte Betrieb
das Trinkgeld zwischen Service und restlichen Funktionen gleichmässig teilt.
Ausbezahlt wird überwiegend monatlich, meist im Rahmen der Lohnabrechnung.



Küchenpersonal wünscht sich die Hälfte des Trinkgelds
Bei der Frage nach der gerechten Aufteilung des Trinkgelds zwischen
Servicepersonal und Mitarbeitenden, die nicht an der Gästefront tätig sind,
finden 63% der Befragten, dass das Servicepersonal mehr als die Hälfte
erhalten sollte. 24% nennen eine gleichmässige Aufteilung von 50/50 als
fair. Allerdings zeigt sich eine Diskrepanz zwischen der favorisierten
Aufteilung von Servicepersonal und Küchenpersonal: Das Küchenpersonal findet
mehrheitlich einen 50/50-Split angemessen, während beim Servicepersonal eine
Aufteilung von 70/30 zu seinen Gunsten am meisten Anklang findet.
«Interessant ist, dass das Servicepersonal bereit wäre, mehr vom Trinkgeld
abzugeben als das heute der Fall ist. Heute bleiben im Schnitt 75% des
Trinkgelds oder mehr beim Service, viele Servicepersonen wären aber auch mit
70% zufrieden.» erklärt Dr. Marcel Stadelmann, Zahlungsmittelexperte an der
ZHAW School of Management and Law.



Geteiltes Trinkgeld: Service zufriedener als Küche
Die Wahrnehmung der Fairness ist eng mit Motivation und Zufriedenheit der
Mitarbeitenden verknüpft. Insgesamt empfinden 74% die Verteilung im eigenen
Betrieb als mindestens «eher gerecht». Das Servicepersonal bewertet die
gegenwertigen Verteilungspraktiken am positivsten, Küchenmitarbeitende
hingegen kritischer. Der Grund: Küchenmitarbeitende tragen wesentlich zum
Gästeerlebnis bei, erhalten aber meist weniger als die von der Mehrheit
gewünschte Hälfte des Trinkgelds.



Es ist jedoch erwiesen, dass die Löhne in der Gastronomie, verglichen mit
anderen Branchen, auch in Europa allgemein als tief angesehen werden.
Deshalb ist das Trinkgeld für viele ein wichtiger Einkommensbestandteil -
zwei Drittel stufen es als wichtig oder sehr wichtig ein. Auffällig: Fast
die Hälfte der Befragten berichtet, schon erlebt zu haben, dass Trinkgeld
unvollständig oder gar nicht ausbezahlt wurde.



Aus Sicht der Gäste: Fairness beeinflusst Höhe des Trinkgelds
Die Befragung der Gäste zeigt: Die Hälfte der Befragten hat sich bisher kaum
Gedanken gemacht, wer alles an ihrem Trinkgeld Teil haben soll. Werden Sie
danach gefragt, wollen 90% mit dem Trinkgeld die Serviceperson belohnen, die
sie direkt bedient - aber lediglich 40% möchten, dass diese Person das
gesamte Trinkgeld erhält. Mehr als die Hälfte wünscht sich zusätzlich eine
Beteiligung des Küchenpersonals, 39% auch des Spülpersonals. Kaum jemand
möchte, dass der Betrieb selbst oder die Besitzerin am Trinkgeld
partizipiert.



Bei einer fairen Verteilung des Trinkgelds unter allen Mitarbeitenden
signalisieren die Gäste zudem Bereitschaft zu grosszügigerem Trinkgeld. So
würden bei Zusicherung einer fairen Verteilung 58% der Gäste mehr Trinkgeld
entrichten. Optionen wie z.B. eine Mitbestimmung der Verteilung unter dem
Personal per QR-Code wird von jüngeren Gästen als interessant empfunden,
ältere Generationen sehen darin kaum einen Mehrwert.



Fazit: Transparenz schafft Vertrauen
Die Ergebnisse beider Erhebungen machen klar: Eine faire Verteilung des
Trinkgelds ist für Gastronomiemitarbeitende und Gäste zentral. Die
Mitarbeitenden wünschen sich transparente und nachvollziehbare Regeln. Gäste
wollen sicher sei, dass auch Küche und Spülpersonal vom Trinkgeld
profitieren und sich nicht die Besitzerin bereichert.



Samuel Meyer, CEO der Bank Cler, fasst zusammen «Wenn die Verteilung des
Trinkgelds im Gastronomiebetrieb klar kommuniziert und konsequent umgesetzt
wird, stärkt dies die Motivation der Servicemitarbeitenden und die
Bereitschaft der Gäste, Trinkgeld zu geben.»



Für die Betriebe bedeutet das: Das Verteilungsmodell allein ist nicht
entscheidend - ausschlaggebend ist die transparente Umsetzung. So sollten
die Verteilregeln am besten schriftlich festgehalten werden - etwa im
Arbeitsvertrag oder Betriebsreglement. Klare Regeln, eine faire Beteiligung
aller relevanten Bereiche und eine offene Kommunikation stärken das
Vertrauen im Team und bei den Gästen.



Wie viel Trinkgeld im Ausland üblich ist, hat die Bank Cler in ihrem
Trinkgeld-Knigge ausführlich aufgelistet: cler.ch/trinkgeld.



Details zu den Umfragen
Die Umfrage unter Gastronomiemitarbeitenden wurde im Rahmen einer
wissenschaftlichen Arbeit an der ZHAW unter der Leitung von Dr. Marcel
Stadelmann im Auftrag der Bank Cler durchgeführt. Die Erhebung erfolgte als
standardisierte Online-Befragung (Qualtrics) vom 8. bis 30.April2025.
Insgesamt wurden über 100 Datensätze vor allem aus urbanen Gebieten in der
Deutschschweiz erfasst. Sie umfasst mehrheitlich Servicemitarbeitende und
überwiegend bediente Restaurants.



Am 24. Juni 2025 hat die Bank Cler die Ergebnisse einer Studie publiziert,
welche untersucht hat, wie bargeldlose Bezahlmethoden das Trinkgeldverhalten
verändern. Für die Studie wurden im April 2025 im Auftrag der Bank Cler
durch die ZHAW 1 000 Personen im Alter zwischen 18 und 81 Jahren, wohnhaft
in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz, über das
Online-Panel «meinungsplatz.ch» zum Thema Trinkgeld in bedienten Restaurants
befragt. Im Rahmen dieser Erhebung wurde auch das Thema «Verteilung des
Trinkgelds» berücksichtigt. Die Ergebnisse, welche bisher noch nicht
publiziert wurden, werden im Rahmen dieser Medienmitteilung berücksichtigt.
Link zur vollständigen Studie: https://doi.org/10.21256/zhaw-2560.



Weitere Auskünfte erteilt:
Natalie Waltmann
Leiterin Kommunikation
Bank Cler AG, CEO Office
Telefon: +41 (0)61 286 26 03
E-mail: natalie.waltmann@cler.ch



Kurzprofil
Die Bank Cler AG ist eine Schweizer Bank mit Hauptsitz in Basel, die ihr
Angebot auf die Bedürfnisse von Privat- und Immobilienkunden sowie auf das
Private Banking ausrichtet. «Cler» kommt aus dem Rätoromanischen und steht
für klar, hell, deutlich. Der Name ist Programm: Die Bank Cler macht das
Bankgeschäft einfach und verständlich und berät auf Augenhöhe. Sie ist in
allen Sprachregionen mit Geschäftsstellen vertreten. Zudem hat die Bank Cler
mit «Zak» die erste Schweizer Neobanking-App auf den Markt gebracht. Die
Bank Cler ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Basler Kantonalbank.



Wichtige Daten und Downloads
Auf der Website www.cler.ch sind Medienmitteilungen ( direkter Link) sowie
aktuelle Informationen ab Publikationsdatum abrufbar. Diese beinhalten unter
anderem weitere Angaben zur Geschäftstätigkeit und -entwicklung.




---------------------------------------------------------------------------



Ende der Medienmitteilungen



---------------------------------------------------------------------------



   Sprache:        Deutsch
   Unternehmen:    Bank Cler AG
                   Aeschenplatz 3
                   4002 Basel
                   Schweiz
   Internet:       www.cler.ch
   ISIN:           CH0373476040, CH0419041139, CH0563348728
   Börsen:         SIX Swiss Exchange
   EQS News ID:    2205596





   Ende der Mitteilung    EQS News-Service
---------------------------------------------------------------------------



2205596 30.09.2025 CET/CEST




@ dpa.de