Tirol: Mietpreise knacken 20-Euro-Marke
06.12.2025 - 01:59:12Die Wohnungskrise in Tirol verschärft sich dramatisch. Der Mietpreisdurchschnitt durchbricht die 20-Euro-Schwelle pro Quadratmeter, während in Innsbruck ein politischer Streit um den Verkauf städtischer Wohnungen eskaliert. Die kommende Gemeinderatssitzung könnte richtungsweisend werden.
Edgar Gmeiner hat seit Montag das Ruder beim Verband der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) in Tirol übernommen. Der TIGEWOSI-Geschäftsführer löst Franz Mariacher ab – und das in denkbar schwierigen Zeiten.
Die Bilanz für 2024 klingt zunächst positiv: 1.551 neue Wohnungen der gemeinnützigen Bauträger wurden übergeben, ein Rekordwert. Doch Gmeiner warnt bereits vor einem deutlichen Rückgang. “Die Nachfrage nach leistbarem Wohnraum ist ungebrochen, aber die Rahmenbedingungen werden schwieriger”, erklärt der neue Obmann.
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Die Zahlen geben ihm recht. Wirtschaftskammer und Exploreal prognostizieren für 2026 nur noch rund 2.500 neue Wohneinheiten im gesamten Bundesland. Gestiegene Zinsen und explodierende Baukosten bremsen die Bautätigkeit massiv aus.
Innsbruck fast so teuer wie Wien
ImmoScout24 veröffentlichte diese Woche alarmierende Zahlen: Die Angebotsmieten in Tirol kletterten binnen eines Jahres um fünf Prozent nach oben.
Die bittere Bilanz:
- Tirol-Durchschnitt: 20,90 Euro Bruttomiete pro Quadratmeter
- Damit zweitteuerestes Bundesland nach Wien
- Innsbruck kratzt bei Neuvermietungen an der 24-Euro-Marke
Für Durchschnittsverdiener wird Wohnen damit zur existenziellen Belastung. Die Schere zwischen notwendigen Baukosten und tatsächlicher Leistbarkeit öffnet sich immer weiter.
Politischer Sturm um Wohnungsverkauf
In der Landeshauptstadt braut sich ein Gewitter zusammen. Am 11. und 12. Dezember entscheidet der Gemeinderat über das Budget – und über einen heiklen Deal: Die Stadt will 170 Wohnungen der IIG an die landeseigene Neue Heimat Tirol verkaufen.
Der Plan soll das Budgetloch stopfen. Doch die vereinte Opposition aus FPÖ, Grünen, KPÖ und Liste Fritz läuft Sturm. Ihr Vorwurf: Bürgermeister Johannes Anzengruber (“Ja – Jetzt Innsbruck”) verkaufe das “Familiensilber” der Stadt, nur um kurzfristig Liquidität zu sichern.
Die Stadtführung verteidigt sich. Die Wohnungen blieben im gemeinnützigen Sektor, den Mietern entstünden keine Nachteile. Doch die Opposition fordert detaillierte Auskünfte von Finanzdirektor Martin Rupprechter – und hat am Freitag einen entsprechenden Antrag eingebracht.
Leerstandsabgabe: Dezember-Deadline für Gemeinden
Die Uhr tickt auch bei einem anderen Instrument. Mit Jahresende laufen die Verordnungen zur Leerstandsabgabe in vielen Tiroler Gemeinden aus.
Bürgermeister müssen jetzt handeln, wenn sie 2026 weiter Abgaben auf leerstehende Immobilien erheben wollen. Das Land hat zwar den rechtlichen Rahmen angepasst, doch die Umsetzung sorgt für Hektik in den Amtsstuben.
Ob die Abgabe tatsächlich spekulativen Leerstand mobilisiert? Kritiker bleiben skeptisch und sprechen vom “Tropfen auf den heißen Stein”.
Entscheidende Woche steht bevor
Die kommende Gemeinderatssitzung wird zeigen, ob Innsbrucks Koalition dem Oppositionsdruck standhält. Kann die Stadtregierung den Wohnungsverkauf rechtfertigen – oder sendet sie damit ein fatales Signal an die Bevölkerung?
Parallel dazu erwarten Beobachter, dass die neue GBV-Führung Anfang 2026 konkrete Forderungen an die Landespolitik stellen wird. Nur mit massiver Unterstützung lässt sich der drohende Einbruch beim Neubau noch abfedern.
Das Thema Wohnen bleibt Tirols politischer Dauerbrenner – und die Lösung scheint ferner denn je.
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