Telegram triumphiert, WhatsApp in der Datenschutz-Krise
23.11.2025 - 10:29:12Während Telegram-Gründer Pavel Durov seine Reisefreiheit zurückerhält und sein Messenger mit dem spektakulären “Liquid Glass”-Update glänzt, steht WhatsApp am Pranger: Wiener Forscher deckten eine massive Sicherheitslücke auf, die Milliarden Nutzerdaten offenlegte. Die Messaging-Schlacht ist diese Woche in eine neue, brisante Phase eingetreten.
Die beiden Giganten der mobilen Kommunikation könnten kaum unterschiedlicher dastehen. Auf der einen Seite feiert Telegram Innovation und rechtliche Siege – auf der anderen Seite muss WhatsApp-Eigentümer Meta eine der schwerwiegendsten Datenschutzpannen der jüngeren Geschichte eingestehen. Was genau ist passiert?
Der 20. November brachte für WhatsApp keine guten Nachrichten. Forscher der Universität Wien und von SBA Research veröffentlichten einen Report, der aufzeigt: Die Kontaktabgleich-Funktion von WhatsApp wies eine kritische Schwachstelle auf. Das Ausmaß? Schwindelerregend.
Die Wissenschaftler konnten über 100 Millionen Telefonnummern pro Stunde abfragen – ohne dass WhatsApp nennenswerte Schutzmaßnahmen aktivierte. So gelang es ihnen, Daten von rund 3,5 Milliarden aktiven Konten zu erfassen. Profilbilder, Status-Texte, Online-Zeiten: All diese Metadaten ließen sich systematisch abgreifen.
Die Enthüllung, dass bis zu 3,5 Milliarden Konten auslesbar waren, macht deutlich: Wer beim Messenger nicht auf Privatsphäre achtet, riskiert sensible Daten. Das kostenlose Telegram-Startpaket erklärt in einfachen, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie Sie sicher zu Telegram wechseln, Ihre Nummer verbergen und geheime Chats einrichten – ideal für Nutzer, die WhatsApp wegen Datenschutzbedenken hinter sich lassen wollen. Telegram-Startpaket jetzt kostenlos herunterladen
Besonders brisant: Die Forscher identifizierten WhatsApp-Nutzer in Ländern wie China und Iran, wo der Dienst offiziell verboten ist. Diese Menschen könnten nun ins Visier staatlicher Überwachung geraten. “Die Architektur der Kontaktsynchronisation erlaubte uns praktisch unbegrenzten Zugriff”, heißt es in der Studie.
Meta betont zwar, dass durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung keine Nachrichteninhalte kompromittiert wurden. Doch Sicherheitsexperten warnen: Metadaten allein können bereits verheerende Folgen haben. Wer mit wem kommuniziert, wann und wie oft – diese Informationen zeichnen ein detailliertes Bild des Nutzerverhaltens.
Metas Reaktion: Zu wenig, zu spät?
Immerhin: Meta hatte bereits im Oktober Patches eingespielt, bevor die Studie öffentlich wurde. “Wir haben striktere Ratenbegrenzungen implementiert und unsere Anti-Scraping-Systeme verstärkt”, versichert ein WhatsApp-Sprecher.
Doch die Dimension des möglichen Datenlecks – fast die Hälfte der Weltbevölkerung betroffen – wirft grundsätzliche Fragen auf. Wie konnte eine derart fundamentale Schwachstelle jahrelang unentdeckt bleiben? Reicht es, Telefonnummern als primäre Identifikationsmerkmale zu verwenden?
Telegram setzt auf Offensive: Das “Liquid Glass”-Update
Während WhatsApp in der Defensive steckt, geht Telegram zum Angriff über. Ebenfalls am 20. November rollte die Plattform eines ihrer bedeutendsten Updates aus: Die neue “Liquid Glass UI” verwandelt die Benutzeroberfläche in ein dynamisches, halbtransparentes Designerlebnis, das sich an Hintergründe und Themes anpasst.
Doch es bleibt nicht bei der Optik. Telegram packt gleich mehrere Feature-Bomben aus:
Live Stories ermöglichen Echtzeit-Video-Übertragungen direkt im Stories-Bereich – eine direkte Kampfansage an Instagram und TikTok. Wiederkehrende geplante Nachrichten automatisieren Inhalte für Channel-Betreiber ohne externe Bots. Und mit Gift Auctions lassen sich nun digitale Sammlerstücke über Telegram Stars versteigern – ein weiterer Schritt zum aufbau einer plattformeigenen Digitalwirtschaft.
Die Erweiterung der Mini-Apps-Plattform verspricht flüssigere Übergänge und immersivere Overlays für Drittanbieter-Anwendungen. Telegram positioniert sich zunehmend als “Super-App” nach asiatischem Vorbild – eine All-in-One-Lösung für Kommunikation, Commerce und Content.
Durovs Triumph: Reiseverbot aufgehoben
Für Pavel Durov persönlich markiert diese Woche einen Wendepunkt. Am 13. November hoben französische Behörden das Reiseverbot auf, das den Telegram-Gründer seit seiner Festnahme im August 2024 in Frankreich festhielt.
Über ein Jahr lang musste der Tech-Milliardär im Land bleiben, während Ermittlungen zu Telegrams Moderationspraktiken liefen. Nun bescheinigten ihm die Behörden “vollständige Einhaltung” aller Auflagen. Die Untersuchung läuft zwar weiter, doch Durov kann sich wieder frei bewegen.
Und das tat er prompt: Bereits am 20. November tauchten Bilder von einem Treffen mit UFC-Legende Khabib Nurmagomedov in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf. Die Botschaft an Investoren und Partner? Telegram ist zurück – und sein Chef unbeeindruckt von rechtlichen Turbulenzen.
WhatsApps Notlösung: Der “Strenge Sicherheitsmodus”
Als Reaktion auf die Enthüllungen beschleunigt WhatsApp die Einführung seines “Strict Security Mode”. Die Funktion richtet sich an Hochrisiko-Nutzer wie Journalisten, Aktivisten oder Regierungsbeamte.
Der Lockdown-Modus bietet drastische Schutzmaßnahmen: Link-Vorschauen werden deaktiviert, um IP-Adressen zu verschleiern. Medien von unbekannten Nummern lädt die App automatisch nicht herunter. Telefonate werden über WhatsApp-Server umgeleitet, was die Sprachqualität leicht mindert, aber die IP-Adresse maskiert.
Ein notwendiger Schritt – doch gleichzeitig ein Eingeständnis: Die Standard-Architektur bietet nicht genug Schutz. Nutzer müssen sich zwischen Komfort und Sicherheit entscheiden.
Zukunft der Messenger: Zwei Welten entstehen
Der Kontrast könnte kaum deutlicher sein. Telegram setzt auf Features, Ästhetik und eine offene Plattform-Ökonomie. Die Strategie: Nutzer durch Innovation und Gestaltungsspielraum binden – trotz anhaltender Fragen zur Content-Moderation.
WhatsApp hingegen muss Vertrauen zurückgewinnen. Die Wiener Studie zeigt: Selbst bei verschlüsselten Nachrichten können Metadaten zum Verhängnis werden. Experten erwarten, dass 2026 einen Paradigmenwechsel bringt: Messenger werden Telefonnummern als Hauptidentifikator wohl aufgeben müssen.
Telegram ist hier bereits weiter und setzt verstärkt auf Benutzernamen. WhatsApp prototypisiert Alternativen – doch der Vorsprung ist beträchtlich.
Bleibt die Frage: Wie viel Kontrolle sind Nutzer bereit aufzugeben für die Bequemlichkeit eines allgegenwärtigen Messengers? Die Antwort wird darüber entscheiden, wer das Rennen der nächsten Generation gewinnt.
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