Telegram, US-Aktienhandel

Telegram integriert US-Aktienhandel für Millionen Nutzer

22.12.2025 - 20:44:11

Der Messenger-Dienst ermöglicht den Handel mit tokenisierten US-Aktien direkt im Chat. Der Dienst ist zunächst nur außerhalb der USA und EU verfügbar und nutzt die TON-Blockchain.

Telegram verwischt die Grenze zwischen Messenger und Börse. Ab sofort können Nutzer außerhalb der USA und der EU direkt im Chat-Fenster tokenisierte US-Aktien wie Tesla oder Nvidia handeln. Die Integration des „xStocks“-Handels markiert einen strategischen Schritt zum All-in-One-„Super App“-Modell.

Wie der Handel im Messenger funktioniert

Über die integrierte TON Wallet erhalten Nutzer Zugang zu mehr als 60 tokenisierten US-Aktien und ETFs. Die digitalen Token auf der TON-Blockchain bilden den Kurs der realen Wertpapiere 1:1 ab. Die physischen Aktien liegen bei regulierten Partnern in Verwahrung.

„Fast 100 Millionen Nutzer können jetzt US-Aktien mit derselben Leichtigkeit handeln wie eine Nachricht zu senden – sofort, global und in eigener Verwahrung“, erklärt Max Crown von der TON Foundation. Die Oberfläche soll auch für Einsteiger intuitiv bedienbar sein. Gehandelt werden kann rund um die Uhr, die Preisbildung orientiert sich jedoch an den Handelszeiten der US-Börsen.

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Kraken als strategischer Partner im Hintergrund

Die Technologie stammt nicht von Telegram selbst, sondern von der Kraken-unterstützten Plattform xStocks. Kurz vor dem Start kündigte die Krypto-Börse zudem die Übernahme von Backed Finance an – dem Tokenisierungs-Dienstleister, der die zugrundeliegenden Assets emittiert.

„Zum ersten Mal erhalten Millionen Menschen on-chain Zugang zu US-Aktien innerhalb von Telegram“, so Kraken-Co-CEO Arjun Sethi. „Ohne traditionelle Gatekeeper. Das ist das wahre Versprechen der Tokenisierung.“ Die Partnerschaft umfasst auch die „Wallet in Telegram“ für weniger technikaffine Nutzer. Die jüngste Erweiterung auf die selbstverwahrte TON Wallet vergangenen Donnerstag gilt jedoch als Schritt in Richtung Dezentralisierung.

Geofencing: Zugang nur außerhalb von USA und EU

Der Rollout unterliegt strikten geografischen Beschränkungen. Der Dienst ist ausdrücklich nicht verfügbar für Nutzer in den USA, der EU und Australien. „Der Zugang wird schrittweise erweitert, sobald es die regulatorischen Leitlinien erlauben“, erläutert Egor Danilov von The Open Platform.

Die Strategie zielt bewusst auf Schwellenländer, wo der Zugang zu US-Aktien bisher schwierig oder teuer war. Dies unterstreicht einen Kernvorteil der tokenisierten Finanzwelt: die Demokratisierung. Doch es wirft auch Fragen zum Anlegerschutz auf – insbesondere, wenn Privatanleger ohne die üblichen Sicherheitsvorkehrungen der US- oder EU-Aufsicht mit volatilen Märkten in Kontakt kommen.

Telegram als Testfall für die „Super App“ im Westen

Der Start wird in Tech- und Finanzkreisen als Lackmustest für das „Super App“-Modell im Westen beobachtet. Während asiatische Apps wie WeChat Finanzdienstleistungen längst integriert haben, scheiterten westliche Plattformen oft an strengeren Regulierungen.

„Das ist ein ‚Rubikon-Übergang‘ für Telegram“, sagt Digital-Asset-Analystin Sarah Jenkins. „Sie werden effektiv zu einer Broker-Schnittstelle. Wenn sie das regulatorische Minenfeld navigieren können, haben sie eine Nutzerbasis, für die traditionelle Broker töten würden.“ Die Bewegung stützt zudem den Trend zu „Real World Assets“ (RWA) auf der Blockchain. Sie widerlegt das Narrativ, Blockchain sei nur für spekulative Krypto-Assets da.

Doch die Risiken bleiben: Die Entkopplung der Handelszeiten kann Liquiditätslücken schaffen. Die komplexe Verwahrkette – von der Wallet des Nutzers über die Blockchain zum Verwahrer der physischen Aktie – bringt neue Gegenparteirisiken mit sich, denen Nutzer vertrauen müssen.

Ausblick: Erweiterung auf DeFi geplant

Die xStocks-Roadmap sieht vor, das Angebot über die ersten 60 Assets auszuweiten. Langfristig sollen die tokenisierten Werte auch in DeFi-Protokolle integriert werden. Nutzer könnten dann ihre tokenisierten Tesla-Aktien als Sicherheit für Stablecoin-Kredite innerhalb des TON-Ökosystems nutzen.

Zunächst liegt der Fokus auf Nutzerakzeptanz und Stabilität. Sollte das Modell erfolgreich sein, könnte es andere große Plattformen zu eigenen Finanz-Integrationen zwingen – und ein neues Rennen um die ultimative Finanz-„Super App“ auslösen.

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