Telegram führt Drittanbieter-Verifizierung ein
28.10.2025 - 16:27:02Telegram führt externe Verifizierungssysteme und erweiterte Datenschutzeinstellungen ein, während gleichzeitig die Kooperation mit Strafverfolgungsbehörden ausgeweitet wird.
Der Messenger-Gigant antwortet auf wachsende Sicherheitsbedenken mit einem umfassenden Update seiner Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen. Neue Verifizierungssysteme und granulare Privatsphäre-Einstellungen sollen Betrug eindämmen und Nutzern mehr Kontrolle geben.
Die jüngsten Updates markieren einen strategischen Kurswechsel für Telegram, das seine fast eine Milliarde Nutzer vor Misbrauch schützen will, ohne die Privatsphäre zu opfern. Parallel dazu lockerte das Unternehmen seine Datenschutzrichtlinien: IP-Adressen und Telefonnummern können nun bei gerichtlicher Anordnung für ein breiteres Spektrum strafrechtlicher Ermittlungen herausgegeben werden – nicht mehr nur bei Terrorismus-Fällen.
Vertrauen durch externe Prüfung
Das Herzstück der Neuerungen bildet ein Drittanbieter-Verifizierungssystem. Vertrauenswürdige Institutionen und Aufsichtsbehörden können Konten authentifizieren, die dann ein spezielles Logo statt des üblichen blauen Hakens erhalten.
Diese Zwei-Stufen-Überprüfung verspricht deutlich weniger Betrug und Falschinformationen. Die externen Prüfstellen müssen selbst strenge Sicherheitsprotokolle durchlaufen – ein System, das das Vertrauen in die Plattform stärken soll.
Kann Telegram damit sein Image als Tummelplatz für Desinformation ablegen? Die neue Kennzeichnung macht jedenfalls auf den ersten Blick klar, welchen Accounts zu trauen ist.
Mehr Kontrolle über persönliche Daten
Parallel dazu erweiterte Telegram seine Datenschutz-Optionen erheblich. Nutzer können jetzt detailliert festlegen, wer ihre Telefonnummer, den Online-Status, das Profilbild oder sogar das Geburtsdatum sehen darf.
Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:
- Telefonnummer: Komplett vor allen anderen Nutzern verbergen
- Online-Status: Präzise Kontrolle über “Zuletzt online”-Anzeigen
- Weitergeleitete Nachrichten: Verhindern, dass der eigene Name mit dem Profil verknüpft wird
- Anrufe und Gruppeneinladungen: Einschränkung, wer einen kontaktieren oder zu Gruppen hinzufügen darf
- Zwei-Faktor-Authentifizierung: Zusätzlicher Passwort-Schutz neben dem SMS-Code
Für besonders sensible Gespräche bleiben die “Geheimen Chats” das Mittel der Wahl: Ende-zu-Ende-verschlüsselt, gerätespezifisch und nicht in der Cloud gespeichert. Nachrichten können sich sogar nach einer bestimmten Zeit selbst löschen.
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Spagat zwischen Sicherheit und Privatsphäre
Die Updates kommen zu einem brisanten Zeitpunkt. Messaging-Dienste stehen weltweit unter Druck, härter gegen illegale Inhalte und Desinformation vorzugehen. Telegram-Chef Pavel Durov hat jedoch wiederholt betont, keine Hintertüren in die Verschlüsselung einzubauen.
Der neue Mittelweg: Kooperation mit Strafverfolgungsbehörden bei den Metadaten, aber weiterhin kein Zugriff auf verschlüsselte Privatgespräche. Eine Gratwanderung zwischen regulatorischen Anforderungen und den Grundprinzipien der Plattform.
Weitere Entwicklungen erwartet
Telegram arbeitet bereits an zusätzlichen Sicherheitsfeatures. Geplant ist unter anderem die Ausweitung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf Gruppenanrufe, die derzeit nur mit blockchain-inspirierter Technologie gesichert sind.
Das neue “Stars”-System für Premium-Nutzer zeigt zudem, wie die Plattform Spam bekämpfen will: Bezahlung für Nachrichten von unbekannten Kontakten könnte unerwünschte Nachrichten drastisch reduzieren.
Mit fast einer Milliarde Nutzern steht Telegram vor der Herausforderung, sowohl Sicherheitsbehörden als auch Datenschutz-Befürworter zufriedenzustellen. Die neuen Tools geben den Nutzern zumindest mehr Waffen im Kampf um ihre digitale Privatsphäre an die Hand.


