Technologie bremst Demenz: Senioren profitieren von digitalen Geräten
29.09.2025 - 11:21:02Digitaler Schutz übertrifft Sport und gesunde Ernährung
Eine bahnbrechende Meta-Analyse stellt bisherige Befürchtungen auf den Kopf: Ältere Menschen, die regelmäßig digitale Technologien nutzen, zeigen ein deutlich geringeres Risiko für kognitiven Abbau. Was jahrelang als „digitale Demenz“ gefürchtet wurde, entpuppt sich als wirksamer Schutz fürs alternde Gehirn.
Die umfassende Studie aus Texas analysierte 57 Untersuchungen mit über 411.000 Teilnehmern ab 50 Jahren. Das Ergebnis ist eindeutig: Wer Smartphone, Tablet oder Computer regelmäßig nutzt, senkt sein Risiko für kognitive Beeinträchtigung um bis zu 58 Prozent. Die Forschungsarbeit erschien im renommierten Fachjournal „Nature Human Behaviour“.
„Weit davon entfernt, eine ‚digitale Demenz‘ zu verursachen, fanden wir durchweg positive Effekte der Technologienutzung auf die Gehirngesundheit“, erklärt Jared Benge, Neuropsychologe am UT Health Austin Comprehensive Memory Center.
Die Zahlen überraschen selbst Experten: Der Schutzeffekt digitaler Geräte übertrifft sogar etablierte Präventionsmaßnahmen. Während regelmäßiger Sport das Demenzrisiko um etwa 35 Prozent reduziert und gesunder Blutdruck um 13 Prozent, liegen digitale Aktivitäten mit 58 Prozent deutlich vorn.
Diese positiven Effekte zeigten sich sowohl bei 50- bis 65-Jährigen als auch bei über 65-Jährigen. Entscheidend: Die Vorteile blieben auch nach Berücksichtigung von Bildung, Einkommen und körperlicher Gesundheit bestehen.
„Die erste Generation digitaler Senioren erntet bereits die Früchte ihrer Technikoffentheit“, so Michael Scullin, Kognitionsforscher an der Baylor University.
Warum das Gehirn von Tablets und Smartphones profitiert
Drei Faktoren machen den Unterschied: Erstens fordern digitale Geräte das Gehirn kontinuierlich heraus. Anders als passive Tätigkeiten erfordern sie aktives Problemlösen, das Erlernen neuer Bedienoberflächen und ständige Anpassung an Updates. Diese geistige Gymnastik hält die Nervenbahnen flexibel.
Zweitens bekämpfen WhatsApp, E-Mail und Videoanrufe die Einsamkeit – einen der größten Risikofaktoren für Demenz. Soziale Verbindungen bleiben auch über weite Entfernungen bestehen.
Drittens kompensiert Technologie altersbedingte Gedächtnislücken: Digitale Kalender, Erinnerungen und Apps für Banking oder Einkäufe erhalten die Selbstständigkeit im Alltag.
Abschied von der „digitalen Demenz“
Die Studie beerdigt endgültig das Gespenst der „digitalen Demenz“. Jahrelang warnten Kritiker vor dem Verfall geistiger Fähigkeiten durch übermäßige Gerätenutzung. Die Realität zeigt das Gegenteil: Die erste Seniorengeneration mit breiter Technologienutzung altert kognitiv gesünder.
Diese Erkenntnis macht digitale Kompetenz zu einem wichtigen Baustein gesunden Alterns. Da immer mehr Dienstleistungen – von der Gesundheitsversorgung bis zum Banking – online stattfinden, wird der Zugang zur digitalen Welt zur Gesundheitsfrage.
Der Weg zur technikfreundlichen Gesellschaft
Experten empfehlen Familien, ältere Angehörige beim Einstieg in die digitale Welt zu unterstützen. Der Start gelingt am besten mit einfachen, aber wertvollen Anwendungen wie Foto-Apps oder Messenger-Diensten.
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Künstliche Intelligenz könnte künftig weitere Potenziale erschließen: KI-gestützte Tools versprechen noch bessere Unterstützung für kognitive Gesundheit und emotionales Wohlbefinden. Das Ziel ist klar: Alle Senioren sollen von den schützenden Effekten der Technologie profitieren können.