Tech-Trend, KI-Müdigkeit

Tech-Trend 2025: KI-Müdigkeit treibt Rückkehr zu einfachen Tools

31.12.2025 - 02:51:12

Das Jahr endet mit einer Trendwende: Statt komplexer KI setzen Nutzer wieder auf einfache, verlässliche Werkzeuge. Unter dem Schlagwort “Predictable Productivity” kehren Millionen von Wissensarbeitern und Unternehmen den Alleskönner-KIs den Rücken. Neue Daten aus dieser Woche belegen eine massive Abkehr von generativer Künstlicher Intelligenz.

Die Ernüchterung ist messbar. Nach Jahren des Experimentierens mit “magischen” Assistenten ist die Geduld erschöpft. Die große Erkenntnis: Produktivität entsteht nicht durch mehr Möglichkeiten, sondern durch vorhersagbare Ergebnisse.

Die brisanteste Entwicklung dieser Woche sind neue Zahlen zur “AI Fatigue”. Branchenanalysten berichten, dass die tägliche Nutzung generativer KI-Tools bei Millennials und der Gen Z in diesem Jahr signifikant gefallen ist.

  • Bis zu 42 Prozent der Unternehmen haben ihre breit angelegten KI-Initiativen 2025 wieder eingestellt oder stark reduziert.
  • Die Komplexität der Verwaltung dieser Tools überstieg oft den Nutzen.
  • Mitarbeiter, die häufig komplexe KI nutzen, berichten von einer 45 Prozent höheren Burnout-Rate.

Die ständige Notwendigkeit, KI-Ergebnisse zu überprüfen und neue Prompts zu formulieren, hat zu einer Sehnsucht nach Werkzeugen geführt, die einfach nur funktionieren – ohne Diskussion und ohne “Halluzinationen”.

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Comeback der “Dumbphones” und Digital Minimalism 2.0

Parallel zur KI-Müdigkeit erlebt Hardware ein beispielloses Comeback. Der Absatz von “Dumbphones” – Mobiltelefone nur für Anrufe und SMS – ist 2025 weltweit zweistellig gewachsen.

Besonders die Generation Z treibt diesen “Digital Minimalism 2.0” voran. Es geht nicht um Technologiefeindlichkeit, sondern um bewusste Nutzung. Junge Berufstätige setzen auf Geräte ohne Ablenkung, um Phasen tiefer Konzentration zu ermöglichen.

Aktuelle Trendreports heben hervor: “Boring Phones” sind zum ultimativen Statussymbol für Produktivität geworden. In einer Welt, in der Aufmerksamkeit die härteste Währung ist, bietet ein Gerät, das nur das Wesentliche kann, den größten Vorteil.

Was “Predictable Productivity” wirklich bedeutet

Der neue Trend definiert eine Klasse von Software und Arbeitsmethoden, die auf 100-prozentige Verlässlichkeit setzen. Budgets fließen nun in Tools, die spezifische Aufgaben deterministisch automatisieren, statt in KI-Alleskönner.

Experten sprechen vom Wunsch nach “Completion” (Abschluss) statt “Augmentation” (Erweiterung). KI erleichtert oft den Anfang, scheitert aber am exakten Ende einer Aufgabe.

Ein Beispiel ist der Aufstieg von “Single-Purpose”-Software. Diese Programme verzichten auf Chat-Interfaces. Der Nutzer drückt einen Knopf – das Ergebnis ist jedes Mal identisch. Für Teams, die 2024 noch mit unzuverlässigen KI-Prognosen kämpften, ist diese Rückkehr zur deterministischen Software eine Erlösung.

Eine notwendige Marktkorrektur

Die Entwicklungen Ende 2025 markieren keine Ablehnung des Fortschritts, sondern eine Reifung. Ähnlich wie nach dem Dotcom-Boom trennt sich nun die Spreu vom Weizen.

Wirtschaftsanalysten sehen eine “J-Kurve” der Produktivität: Nach einem Einbruch durch die Überforderung steigt sie nun dort wieder, wo Unternehmen die Technologie drastisch vereinfacht haben.

Der Vergleich mit der “Slow Food”-Bewegung drängt sich auf: Nach der Überschwemmung mit “Fast Tech” wächst der Wert von “Slow Work” – Arbeit, die durch menschlichen Fokus und verlässliche Werkzeuge entsteht. Die Ironie des Jahres: Die fortschrittlichste Arbeitsweise besteht oft darin, die fortschrittlichste Technologie abzuschalten.

Was bedeutet das für 2026?

Für das kommende Jahr erwarten Beobachter eine Konsolidierung. Der Markt wird sich voraussichtlich in zwei Lager spalten:

  1. Invisible AI: Komplexe KI tritt komplett in den Hintergrund. Statt mit einem Chatbot zu diskutieren, optimiert sie stillschweigend Datenbanken, ohne dass der Nutzer es merkt.
  2. Premium Analog: Der Markt für hochwertige, ablenkungsfreie Hardware wie e-Ink Tablets und minimalistische Telefone wird weiter explodieren.

Die wichtigste Lektion zum Jahreswechsel ist klar: Technologie ist nur dann produktiv, wenn sie vorhersagbar ist. 2025 war das Jahr, in dem wir lernten, dass manchmal ein Notizbuch und ein Stift mächtiger sind als das größte Sprachmodell der Welt.

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