Teams, Microsoft

Teams: Microsoft spaltet Anruffunktionen ab

03.12.2025 - 04:00:12

Microsoft krempelt die Architektur seines Teams-Clients grundlegend um. Ab Januar 2026 läuft die ressourcenintensive Anruffunktion in einem separaten Prozess – ein Schritt, der Startzeiten drastisch verkürzen und die Stabilität verbessern soll.

Die Änderung zielt auf ein Problem, das Nutzer seit Jahren beklagen: Sobald ein Videoanruf läuft, wird die gesamte Anwendung träge. Chat-Nachrichten laden verzögert, der Wechsel zwischen Kanälen stockt. Der Grund liegt in der bisherigen Architektur – ein einziger Prozess stemmt Chat, Dateifreigaben, App-Integrationen und die rechenintensive Audio-Video-Verarbeitung gleichzeitig.

Kann eine strukturelle Trennung wirklich den Unterschied machen? Microsoft ist offenbar davon überzeugt.

Die technische Neuausrichtung spaltet den sogenannten “Calling Stack” vom Hauptprogramm (ms-teams.exe) ab. Künftig übernimmt der neu geschaffene Kindprozess ms-teams_modulehost.exe alle Aufgaben rund um Anrufe: Medienverarbeitung, Signalisierung, Geräteverwaltung.

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Was bedeutet das konkret? Während eines Meetings läuft die gesamte Video- und Audio-Last im Hintergrundprozess. Die Hauptanwendung bleibt davon unberührt und kann flüssig auf Nutzereingaben reagieren. Umgekehrt bremst ein geöffneter Chat nicht mehr die Performance eines laufenden Calls.

Laut Microsoft Message Center (MC1189656) und Berichten führender Tech-Medien vom 1. und 2. Dezember verspricht die Trennung messbare Verbesserungen:

  • Deutlich schnellerer Start: Die Hauptanwendung muss beim Öffnen keine Anruf-Infrastruktur mehr laden
  • Höhere Meeting-Stabilität: Abstürze oder Hänger in einem Prozess beeinflussen den anderen nicht
  • Intelligentere Ressourcenverteilung: Windows kann CPU und Arbeitsspeicher gezielt dem aktiven Prozess zuweisen

Die Strategie erinnert an Optimierungen moderner Browser, die einzelne Tabs isolieren – ein Absturz betrifft nicht mehr das gesamte Fenster.

IT-Abteilungen müssen aktiv werden

Für Endnutzer läuft das Update unsichtbar ab. IT-Administratoren stehen hingegen vor konkreten Aufgaben, denn die neue Prozess-Datei muss in Sicherheitsrichtlinien aufgenommen werden.

Wird ms-teams_modulehost.exe nicht freigegeben, blockieren Antivirenprogramme oder Firewalls möglicherweise jeden Anrufversuch. Microsoft warnt ausdrücklich: Ohne Anpassung der Allowlists drohen Audio-Video-Ausfälle.

Notwendige Maßnahmen für Admins:
* Endpoint-Security aktualisieren: Antivirus-, Firewall- und Application-Control-Systeme müssen den neuen Prozess als vertrauenswürdig einstufen
* QoS-Richtlinien erweitern: Netzwerk-Priorisierungen für Teams-Traffic müssen auch für ms-teams_modulehost.exe gelten
* Rollout-Zeitpläne beobachten: Im Microsoft 365 Admin Center finden sich mandantenspezifische Termine

Gerade in streng regulierten Umgebungen wie GCC High oder DoD-Instanzen kann die Vorbereitung kritisch sein.

Von Electron zu WebView2 – und jetzt Prozess-Trennung

Die Architektur-Änderung reiht sich in Microsofts mehrjährige Teams-Neuerfindung ein. Mit dem “New Teams” (Teams 2.0) hatte das Unternehmen bereits den Unterbau von Electron auf die schnellere WebView2-Technologie umgestellt. Das Versprechen damals: 50 Prozent weniger Speicherverbrauch.

Doch die Praxis zeigte: Auch Teams 2.0 geriet bei komplexen Multitasking-Szenarien ins Stocken. Die Prozess-Trennung wirkt wie die logische Konsequenz – nachdem die Plattform erneuert wurde, folgt nun die Feinabstimmung auf Prozess-Ebene.

Könnte diese granulare Optimierung endlich die versprochene Leistung liefern? Zumindest die Theorie überzeugt: Isolierte Prozesse verhindern gegenseitige Blockaden effektiver als jede Software-Abstraktionsebene.

Zeitplan: Start im Januar 2026

Der Rollout beginnt Anfang Januar 2026 und soll bis Ende des Monats alle kommerziellen Mandanten erreichen – inklusive spezialisierter Umgebungen wie GCC, GCC High und DoD.

Nutzer müssen nichts tun. Das Update wird automatisch über den Standard-Update-Mechanismus von Teams eingespielt. Der einzige sichtbare Unterschied: Im Windows Task-Manager erscheint während aktiver Anrufe der neue Prozess ms-teams_modulehost.exe.

In Zeiten, in denen hybrides Arbeiten zum Standard geworden ist, entscheiden solche “unsichtbaren” Verbesserungen über Marktanteile. Zoom und Slack feilen ebenfalls kontinuierlich an Ressourceneffizienz – Microsoft kann sich keine Performance-Schwächen mehr leisten.

Bleibt die Frage: Werden Nutzer den Unterschied im Alltag wirklich spüren? Die Antwort gibt es in wenigen Wochen.

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