TCM-Experten warnen vor eiskaltem Fitness-Trend

Die Wellness-Community ringt um den richtigen Weg aus der Weihnachts-Völlerei: Während ein eisiger Lauftrend viral geht, plädieren TCM-Experten für einen sanften, wärmenden Neustart des Stoffwechsels. Der Konflikt spiegelt eine grundsätzliche Debatte zwischen modernen Biohacking-Methoden und jahrtausendealter Heilkunde wider.

Der Hype um das „Cold Streak Running“

Kurz vor dem Jahreswechsel 2025 schwappt eine polarisierende Fitnesswelle durch die sozialen Medien: Beim „Cold Streak Running“ joggen Menschen bei Minusgraden nur in Shorts bekleidet. Das Ziel ist ein schneller Stoffwechsel-Kick zum Jahresstart. Fachmagazine wie Runner‘s World berichteten Ende Dezember über den Trend, der in der Schweiz bereits hitzige Debatten auslöste: Bringt die extreme Kälteexposition gesundheitliche Vorteile oder riskiert man Unterkühlung und eine geschwächte Immunabwehr?

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kollidiert dieser Trend fundamental mit den energetischen Bedürfnissen des Winters. Diese Jahreszeit gilt in der TCM als Phase der „Speicherung“ und des Schutzes der Yang-Energie. „Extreme Kälte kann das Nieren-Yang erschöpfen, die Wurzel unserer Vitalität und Wärme“, warnt ein Praktiker. Statt die Haut eisigen Winden auszusetzen, empfehlen TCM-Experten eine „energetische Reinigung“ durch innere Wärme – etwa mit Ingwer, Zimt oder Moxa-Therapie, um das „Verdauungsfeuer“ zu entfachen, ohne die schützende Körperenergie (Qi) zu schwächen.

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DAK-Report: Gestresste Generation Z braucht Entlastung

Parallel zu den körperlichen Extremen des Winters bleibt die psychische Gesundheit ein drängendes Thema. Der DAK-Gesundheitsreport 2025, veröffentlicht am 22. Dezember, beleuchtet den Zustand der jungen Arbeitnehmerschaft. Demnach sind Beschäftigte unter 30 zwar hochmotiviert, leiden aber unter erheblichem mentalem Stress und häufigen, wenn auch kurzen, Krankheitsphasen.

Für TCM-Experten korreliert dieser Befund mit dem Konzept der Leber-Qi-Stagnation. In der TCM ist die Leber für den freien Fluss von Energie und Emotionen verantwortlich. Der übliche „Detox“ nach den Feiertagen, der oft nur auf Kalorienverzicht setzt, greife daher zu kurz. „Wir müssen die Leber besänftigen, um die Stagnation durch Stress und Ängste zu lösen“, so eine Spezialistin. Diese energetische Befreiung sei essenziell für einen funktionierenden Stoffwechsel, da eine gestresste Leber aus Sicht der TCM die Verdauung und den Fettstoffwechsel beeinträchtige.

Wissenschaft bestätigt ganzheitlichen Ansatz

Die moderne Forschung gibt der TCM zunehmend Recht. Ein umfassender Review vom August 2025 stellte fest, dass TCM-Interventionen vielversprechend bei der Behandlung von Stoffwechsel-Erkrankungen wie der MASH (metabolic dysfunction-associated steatohepatitis) wirken können. Sie regulieren den Fettstoffwechsel und die Darmmikrobiota.

Für die Zeit nach den Feiertagen empfehlen Experten daher einen integrierten „metabolischen Schwung“. Statt aggressivem Fasten, das den Körper zusätzlich stresst, setzen sie auf warme, „feuchtigkeitsausleitende“ Lebensmittel wie Adzukibohnen, Gerstentee und bitteres Blattgemüse. Diese sollen die Transformationsfunktion der Milz unterstützen und helfen, die „trübe Feuchtigkeit“ – also angesammelte Flüssigkeiten und Fette aus üppigen Festmahlzeiten – zu beseitigen.

Blick auf 2026: Das Jahr des Feuer-Pferdes

Die TCM blickt bereits voraus: 2026 wird das Jahr des Feuer-Pferdes mit einer „Feuer-Feuer“-Konstitution. Diese Konstellation deutet auf ein Jahr voller Energie, rascher Veränderungen und potenzieller „Hitze“-Symptome wie Entzündungen oder Burnout hin.

Die aktuelle Entgiftungsphase gewinnt dadurch eine neue, präventive Bedeutung. Sie soll den Körper auf die intensive Hitze des kommenden Jahres vorbereiten, indem sie die kühlende Yin-Energie nährt. Was als simpler „Neujahrs-Detox“ beginnt, wird so zu einer vorausschauenden Gesundheitsstrategie, um die Widerstandsfähigkeit des Stoffwechsels für ein dynamisches Jahr zu stärken.

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