Targobank, SMS-TAN

Targobank: Ende der SMS-TAN sorgt für Kontosperrungen

01.12.2025 - 01:30:12

Düsseldorf – Wer heute sein Targobank-Konto online nutzen wollte, erlebte möglicherweise eine böse Überraschung: Seit Montag, dem 1. Dezember 2025, funktioniert das mobile TAN-Verfahren (mTAN) nicht mehr. Betroffen sind alle Kunden, die bisher Transaktionsnummern per SMS erhielten – und keine Alternative aktiviert haben.

Die Bank hatte die Abschaltung seit Monaten angekündigt. Doch wer den Wechsel auf App-basierte Verfahren oder Hardware-Tokens verschlafen hat, steht nun vor verschlossenen digitalen Türen. „Ohne ein anderes TAN-Verfahren können Sie ab dem 1. Dezember 2025 weder unser Online-Banking nutzen noch auf Ihre Konten zugreifen”, warnte die Bank in ihren letzten Kundenhinweisen unmissverständlich.

Der Grund für das abrupte Ende liegt vor allem in Sicherheitsbedenken. Cybersecurity-Experten warnen seit Jahren vor der Anfälligkeit des SMS-Verfahrens: Beim sogenannten SIM-Swapping manipulieren Kriminelle Mobilfunkanbieter, um Telefonnummern auf neue SIM-Karten zu übertragen – und können so Bankcodes abfangen.

Doch die Umstellung selbst schafft neue Gefahren. In den Tagen vor dem Stichtag registrierten Verbraucherschützer und die bankeigene Sicherheitsabteilung eine Welle von Phishing-Angriffen. Betrüger versendeten im November 2025 massenhaft gefälschte E-Mails und SMS, die angeblich von der Targobank stammten. Die Masche: Kunden sollten ihre Daten „aktualisieren” oder das neue easyTAN-Verfahren über dubiose Links „reaktivieren”.

Anzeige

Passend zum Thema: Gerade jetzt sind Smartphones das Einfallstor für SIM‑Swapping und Phishing, mit dem Angreifer TAN‑Codes abfangen. Ein kostenloses Sicherheitspaket erklärt die 5 wichtigsten Schutzmaßnahmen für Android-Geräte – inklusive Schritt‑für‑Schritt-Anleitungen zu sicheren Einstellungen, App‑Prüfung, Berechtigungsmanagement und Schutz vor schädlichen Links. So machen Sie Ihr Handy fit für sicheres Mobile‑Banking und reduzieren das Risiko, dass Zugangsdaten verloren gehen. Jetzt Android‑Sicherheitspaket gratis anfordern

Wer auf diese Falle hereinfällt, liefert Login-Daten direkt an Kriminelle. Die Targobank stellt klar: Sensible Zugangsdaten werden niemals per E-Mail oder SMS-Link abgefragt. Die Umstellung erfolgt ausschließlich über das gesicherte Online-Banking-Portal oder die offizielle App.

Zwei Wege zurück ins Konto

Für gesperrte Kunden gibt es nun zwei offizielle Alternativen:

easyTAN funktioniert direkt in der Targobank Banking App. Transaktionen werden per Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder separatem Freigabecode bestätigt – schnell und ohne zusätzliche Hardware.

photoTAN nutzt ein farbiges Grafik-Muster, das entweder mit einem separaten Lesegerät (käuflich erhältlich) oder per photoTAN-App auf dem Smartphone gescannt wird. Diese Methode ist geräteunabhängiger, erfordert aber zusätzliche Ausstattung.

Die Aktivierung von easyTAN gelingt oft digital, sofern das registrierte Smartphone und die Zugangsdaten noch verfügbar sind. In manchen Fällen verschickt die Bank jedoch Aktivierungsbriefe per Post – was mehrere Tage Wartezeit bedeutet. Wer also heute dringend eine Überweisung tätigen muss, könnte Pech haben.

Deutschland verabschiedet sich von der SMS-TAN

Mit diesem Schritt reiht sich die Targobank in eine branchenweite Bewegung ein. Postbank, Teile der Genossenschaftsbanken und andere Institute haben SMS-TANs bereits abgeschafft oder durch hohe Gebühren unattraktiv gemacht. Der Grund ist nicht nur Sicherheit: Auch die steigenden Kosten für SMS-Versand durch strengere Telekommunikationsvorschriften spielen eine Rolle.

Für die Targobank, die 2024 ein Bilanzsumme von knapp 45 Milliarden Euro auswies und starkes Wachstum im Ratenkreditgeschäft verzeichnete, ist die IT-Modernisierung ein zentraler Baustein der Digitalisierungsstrategie. App-basierte Authentifizierung spart nicht nur Geld, sondern erhöht auch den Schutz vor Betrug.

Support-Hotlines laufen heiß

In dieser Woche dürften die Kundenservice-Leitungen der Bank glühen. Zahlreiche Spätzünder versuchen jetzt hektisch, photoTAN- oder easyTAN-Zugänge einzurichten, um wieder Zugriff auf ihre Finanzen zu erhalten. Die Bank hatte rechtzeitig gewarnt – doch offenbar haben viele die Dringlichkeit unterschätzt.

Bleibt die Frage: Was kommt nach mTAN und photoTAN? Experten erwarten für 2026 einen Trend zu biometrischen Verfahren und „unsichtbarer” Authentifizierung, die Sicherheit und Komfort noch besser vereinen. Bis dahin heißt es für Targobank-Kunden: Smartphone zücken, App installieren – oder warten, bis der Aktivierungsbrief im Briefkasten liegt.

Anzeige

PS: Diese 5 Maßnahmen machen Ihr Smartphone spürbar sicherer – Tipp 3 schließt eine oft unterschätzte Lücke bei SMS‑TAN- und Phishing-Angriffen. Der Gratis‑Ratgeber zeigt, wie Sie Biometrie sinnvoll verwenden, App‑Berechtigungen prüfen, automatische Updates aktivieren und Phishing‑Versuche frühzeitig erkennen. Der Report ist kostenlos per E‑Mail verfügbar und leicht verständlich – ideal, um Ihr Mobile‑Banking sofort sicherer zu machen. Gratis-Ratgeber herunterladen – Android‑Schutz

@ boerse-global.de