TARGET2-Shutdown, Stillstand

TARGET2-Shutdown: Vier Tage Stillstand für Euro-Überweisungen

22.12.2025 - 01:50:11

Während Millionen Verbraucher letzte Weihnachtsgeschäfte tätigen, droht ein vier Tage langer Zahlungsstopp im Euro-Raum. Gleichzeitig warnen Cybersicherheitsexperten vor einer neuen Welle KI-gestützter Betrugsversuche und einer kritischen Schwachstelle in Banken-Infrastrukturen.

Ab Donnerstag, dem 25. Dezember, stellt das europäische Großzahlungssystem TARGET2 für 96 Stunden den Betrieb ein. Standard-Überweisungen im SEPA-Raum werden damit bis Montag, den 29. Dezember, pausiert. Da auf Weihnachten und den zweiten Weihnachtsfeiertag direkt das Wochenende folgt, entsteht eine einzigartig lange Unterbrechung im Zahlungsverkehr.

“Die Kalenderkonstellation in diesem Jahr schafft eine besonders lange Blackout-Periode für die Standard-Abwicklung”, erklären Finanzanalysten. “Gelder, die am Heiligabend per Standard-SEPA losgeschickt werden, kommen möglicherweise erst am 29. Dezember an.” Das könnte endjährige Rechnungsfristen gefährden oder Bargeschenke verzögern.

Kritische Fristen für Verbraucher:
* Empfohlene Deadline: Heute, Montag, der 22. Dezember, ist der letzte sichere Tag für eine Ankunft vor Weihnachten.
* Absolute Deadline: Die meisten Banken setzen Fristen zwischen 10:00 und 13:00 Uhr MEZ am Mittwoch, dem 24. Dezember. Danach initiierte Überweisungen werden erst am Montag bearbeitet.

Während interne Überweisungen (innerhalb derselben Bank) unberührt bleiben, sind grenzüberschreitende Zahlungen und Transaktionen zwischen verschiedenen Banken von den Verzögerungen betroffen.

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Doppelbedrohung: KI-Betrug und kritische Sicherheitslücke

Neben den logistischen Verzögerungen sieht sich der Zahlungsverkehr über die Feiertage erhöhten Sicherheitsrisiken ausgesetzt. Cybersicherheitsforscher warnten Ende letzter Woche vor einer neuen Zero-Day-Schwachstelle in Cisco Secure Email Gateways, die bereits von mutmaßlich staatlichen Akteuren ausgenutzt wird.

Für den Bankensektor, der stark auf sichere E-Mail-Gateways zur Abwehr von Phishing-Angriffen und zur Autorisierung von Großtransaktionen angewiesen ist, stellt diese ungepatchte Lücke ein ernstes Risiko dar – besonders in der Phase mit reduzierter Feiertagsbesetzung.

Parallel dazu reift die Bedrohung durch KI-gestützten Betrug. Das Unternehmen Adaptive Security kündigte kürzlich eine Finanzierungsrunde über 81 Millionen Euro an, um den Kampf gegen Deepfake-Angriffe zu intensivieren. Die Bedrohung habe sich von simplen Phishing-E-Mails zu Echtzeit-Stimmenklonen entwickelt, warnten Branchenbeobachter. Angreifer nutzten KI, um Bankmanager oder in Not geratene Familienmitglieder zu imitieren und so traditionelle Sprachverifikationsprotokolle zu umgehen.

Der Ausweg: SEPA-Instant-Überweisungen nutzen

Um die Feiertagsverzögerungen zu umgehen, raten Banken ihren Kunden dringend, SEPA-Instant-Überweisungen (SCT Inst) zu nutzen. Im Gegensatz zu Standardüberweisungen funktionieren Instant-Zahlungen 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr – auch an Feiertagen und Wochenenden. Die Gutschrift erfolgt in weniger als zehn Sekunden.

Diese Weihnachtszeit ist der erste große Stresstest für den europäischen Zahlungsverkehr seit der Frist vom 9. Oktober 2025. Seither müssen Zahlungsdienstleister in der EU sicherstellen, dass Verbraucher und Unternehmen Instant-Zahlungen versenden können.

“Wenn Ihre Banking-App eine ‘Sofort-Überweisung’ anbietet, ist dies die Woche, sie zu nutzen”, raten Digital-Banking-Experten. “Das ist der einzige Weg, um zu garantieren, dass Geld zwischen dem 25. und 28. Dezember beim Empfänger ankommt.” Auch der europäische Mobile-Payment-Dienst Wero, der im Laufe des Jahres 2025 an Beliebtheit gewann, bleibt über die Feiertage voll funktionsfähig.

Analyse: Ein System im Übergang

Das Zusammentreffen eines viertägigen Bankfeiertags und ausgefeilter Cyber-Bedrohungen unterstreicht den Übergangszustand des globalen Finanzsystems Ende 2025. Während die Instant Payments Regulation (IPR) den Infrastrukturausbau für Echtzeit-Abwicklungen erzwungen hat, hinken die Verbrauchergewohnheiten der Technologie oft hinterher.

“Die Branche befindet sich in einem Hybridzustand”, erklärt FinTech-Analystin Dr. Elena Rossi. “Die Schienen für den 24/7-Bankverkehr sind gebaut, aber die alte ‘Bankarbeitstag’-Mentalität regiert noch die Kernabwicklungssysteme wie TARGET2 für Großzahlungen. Solange nicht das gesamte Ökosystem standardmäßig auf Echtzeit-Bruttoabwicklung umstellt, wird es diese Feiertags-Engpässe geben.”

Die Sicherheitsdimension ist ebenso kritisch. Die Entdeckung der Cisco Zero-Day-Lücke nur Tage vor Weihnachten folgt einem historischen Muster, bei dem Angreifer ihre Kampagnen auf Zeiten mit reduzierter IT-Besetzung in großen Unternehmen abstimmen.

Ausblick 2026: Das Ende der “Banköffnungszeiten”?

Für das kommende Jahr 2026 wird erwartet, dass die Reibung zwischen “Banköffnungszeiten” und “digitalen Erwartungen” weiter abnimmt. Der regulatorische Druck wächst, Instant-Zahlungen zur Standardoption statt nur zu einer Alternative zu machen. Dies könnte das Konzept eines “Bankfeiertags” für Transaktionen unter 100.000 Euro obsolet werden lassen.

Für die unmittelbare Zukunft wird Kontoinhabern jedoch geraten:
1. Kritische Überweisungen noch heute (22. Dezember) auszuführen.
2. Empfängerdaten im Zweifel telefonisch zu verifizieren, um KI-Stimmenklon-Angriffen vorzubeugen.
3. E-Mail-Gateways zu überwachen und Patches für die Cisco-Schwachstelle umgehend einzuspielen.

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PS: Wenn Sie über die Feiertage Instant‑Zahlungen per Smartphone nutzen, sollten Sie Ihr Gerät vorher absichern. Der Gratis‑Ratgeber liefert praxisnahe Checklisten und Schritt‑für‑Schritt‑Anleitungen, damit Sie Überweisungen sicher ausführen und sich gegen Phishing, Malware und Stimmenklon‑Angriffe wappnen. Schnell umgesetzt, schützt er Mobile‑Banking und Mobile‑Payment‑Apps zuverlässig. Gratis‑Android‑Sicherheits‑Paket jetzt herunterladen

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