Tanzen, Gehirn

Tanzen schützt das Gehirn vor Demenz

09.11.2025 - 20:22:12

Langzeitforschung belegt: Regelmäßiges Tanzen senkt Demenzgefahr signifikant stärker als andere Aktivitäten und fördert Neuroplastizität durch komplexe Bewegungsabläufe.

Wer regelmäßig tanzt, trainiert nicht nur seinen Körper – sondern schützt aktiv sein Gehirn. Aktuelle Studien belegen: Die Kombination aus Bewegung, Rhythmus und sozialer Interaktion macht Tanzen zum wirksamsten Training gegen kognitive Erkrankungen.

Eine wegweisende Langzeitstudie des New England Journal of Medicine beobachtete Senioren über 75 Jahren für 21 Jahre. Das Ergebnis überrascht: Häufiges Tanzen senkte das Demenzrisiko um 76 Prozent – deutlich mehr als Lesen, Kreuzworträtsel oder andere geistige Aktivitäten. Keine andere untersuchte Freizeitbeschäftigung kam auch nur annähernd an diese Schutzwirkung heran.

Neuroplastizität durch neue Schrittfolgen

Was macht Tanzen so besonders? Das Gehirn wird auf mehreren Ebenen gleichzeitig gefordert. Neue Choreografien verlangen Gedächtnis, Koordination und räumliches Denken. Diese komplexen Anforderungen fördern die Neuroplastizität – die Fähigkeit des Gehirns, neue neuronale Verbindungen zu bilden.

Forscher aus Magdeburg verglichen über sechs Monate zwei Gruppen von Senioren: Eine absolvierte ein anspruchsvolles Tanzprogramm, die andere klassisches Fitnesstraining. Die Tanzgruppe zeigte deutlich größere Volumenvergrößerungen in mehreren Hirnregionen, darunter der Gyrus cinguli und die Insula.

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BDNF: Der Schlüssel zum Erfolg

Entscheidend für diese Veränderungen ist der Nervenwachstumsfaktor BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor). Er sorgt für das Überleben von Nervenzellen und die Bildung neuer Synapsen – unverzichtbar für Lernprozesse und Langzeitgedächtnis.

Die Magdeburger Studie brachte einen überraschenden Befund: Nur bei den Tänzern stiegen die BDNF-Spiegel im Blut signifikant an. Die Kontrollgruppe mit traditionellem Fitnesstraining zeigte diesen Effekt nicht. Die strukturellen Veränderungen im Gehirn gehen den messbaren kognitiven Verbesserungen offenbar voraus.

Warum nicht jeder Sport gleich wirkt

Repetitive Sportarten wie Radfahren oder Schwimmen zeigten in der Studie des Albert Einstein College of Medicine keine signifikante Risikoreduktion. Der Grund liegt in der multidimensionalen Stimulation des Tanzens:

  • Koordination der Bewegungen mit einem Partner
  • Reaktion auf Musik und wechselnde Rhythmen
  • Soziale Interaktion auf der Tanzfläche
  • Aktivierung verschiedener Hirnareale gleichzeitig

Musik stimuliert zusätzlich die Belohnungszentren und baut Stresshormone ab. Diese einzigartige Kombination macht Tanzen zum ganzheitlichen Gehirntraining.

Hoffnung für Parkinson-Patienten

Die therapeutische Wirkung zeigt sich auch bei bestehenden Erkrankungen. Zahlreiche Studien belegen: Regelmäßiges Tanzen verbessert bei Parkinson-Patienten nachweislich Gang und Gleichgewicht, senkt das Sturzrisiko. Die rhythmische Stimulation durch Musik hilft, Bewegungsblockaden zu überwinden.

Viele Betroffene berichten von verbesserter Lebensqualität, besserer Stimmung und gestärktem Selbstwertgefühl. Bei Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen (MCI) – einer möglichen Vorstufe der Demenz – zeigen Tanzinterventionen ebenfalls messbare Verbesserungen der kognitiven Funktionen.

Forschen am Tanzparkett

Professor Anita Hökelmann plant eine Längsschnittstudie zur möglichen Rückführung von MCI durch Tanztraining. Die zukünftige Forschung wird untersuchen, welche Tanzstile am wirksamsten sind und wie genau die neuronalen Mechanismen funktionieren.

Die bisherigen Ergebnisse unterstreichen die “Use it or lose it”-Hypothese: Wer sein Gehirn herausfordert, erhält seine neuronale Plastizität bis ins hohe Alter. Im Vergleich zu Kreuzworträtseln oder Lesezirkeln bietet Tanzen den entscheidenden Vorteil: Es kombiniert geistige Herausforderung mit körperlicher Aktivität und sozialer Einbindung.

Eine unterhaltsame und wissenschaftlich fundierte Methode, um Körper und Geist fit zu halten – die Forschung liefert alle Argumente, um endlich das Tanzbein zu schwingen.

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