TAG, Immobilien

TAG Immobilien wächst – während die Branche strauchelt

14.11.2025 - 09:05:12

Während TAG Immobilien mit optimistischen Prognosen überrascht, zieht sich MLP aus dem Projektgeschäft zurück. Die Branche kämpft mit hohen Baukosten und stabilen Zinsen.

Deutsche Immobilienkonzerne senden widersprüchliche Signale: Während TAG mit Rekordprognosen glänzt, korrigiert MLP sein Gewinnziel nach unten. Die Branche spaltet sich – operative Stärke wird zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Der deutsche Immobilienmarkt steckt weiter im Umbruch. Nach Preiskorrekturen und schrumpfenden Transaktionsvolumina rückt die finanzielle Stabilität der Unternehmen in den Fokus. Die EZB hält seit Ende Oktober die Leitzinsen stabil – doch Baufinanzierungen kosten nach wie vor 3,4 bis 4,1 Prozent. Die jüngsten Unternehmensmeldungen zeigen: Wer operativ stark ist, kann punkten. Alle anderen kämpfen.

TAG überrascht mit Wachstumskurs

Die TAG Immobilien AG aus dem MDax setzt ein starkes Zeichen. Das Vermietungs- und Verkaufsgeschäft läuft so gut, dass Co-Chefin Claudia Hoyer am 11. November optimistische Prognosen präsentierte: Für 2026 rechnet TAG mit einem operativen Gewinn (FFO I) von 187 bis 197 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2025 werden es 174 bis 179 Millionen.

Die Strategie mit Fokus auf Deutschland und Polen zahlt sich aus. Seit Mitte 2024 steigen die Werte im deutschen Portfolio wieder. Die Börse reagierte prompt – die Aktie kletterte im frühen Handel um über drei Prozent. Analysten sehen das Unternehmen auf solidem Kurs.

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MLP kapituliert vor Baukosten

Ganz anders die Lage bei MLP. Der Finanzdienstleister kündigte Anfang November den Rückzug aus dem Projektentwicklungsgeschäft an. Die Tochter Deutschland.Immobilien startet keine Neubauprojekte mehr, bei denen sie selbst die Bauausführung verantwortet.

Die Folge? Einmaleffekte von bis zu 12 Millionen Euro belasten das operative Ergebnis (EBIT). Hohe Bau-, Material- und Lohnkosten machen dem Unternehmen zu schaffen – ein Problem, das die gesamte Branche kennt. Wer seine Projekte nicht konsequent kalkuliert, verliert Marge.

Zinsen bleiben das Damoklesschwert

Die EZB hielt am 30. Oktober die Leitzinsen stabil – keine Überraschung für den Markt. Die Bauzinsen bewegen sich seitdem seitwärts, zehnjährige Darlehen kosten um 3,5 Prozent. Das schafft fragile Planungssicherheit.

Doch die Refinanzierungskosten bleiben hoch. Die Zinsen orientieren sich an Bundesanleihen-Renditen, die durch steigende Staatsschulden unter Druck geraten könnten. Experten sind sich einig: Die Phase schneller Zinssenkungen ist vorbei. Die Branche muss sich auf das aktuelle Niveau einstellen.

Zentrale Herausforderungen:

  • Refinanzierungskosten bleiben auf hohem Niveau
  • Staatsanleihen-Renditen könnten weiter steigen
  • Schnelle Zinssenkungen unwahrscheinlich

Regionale Unterschiede verschärfen sich

Während Metropolen unter Druck stehen, boomen aufstrebende Standorte wie Bochum. Eigennutzer und Kapitalanleger treiben dort die Nachfrage. Ein Blick nach Österreich zeigt, wie wichtig staatliche Förderung ist: In Oberösterreich streitet die Politik über das Wohnbau-Budget. Die Opposition fordert höhere Mittel, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Was operativ starke Player auszeichnet

Der Markt differenziert sich zunehmend. Unternehmen wie TAG mit robusten Portfolios und solider Finanzierung nutzen Wachstumschancen. Andere müssen schmerzhaft umsteuern – wie MLP zeigt.

Die neue Normalität höherer Zinsen erfordert angepasste Geschäftsmodelle. Investoren bleiben vorsichtig, was sich in hohen Bewertungsabschlägen börsennotierter Immobilienaktien widerspiegelt. Der Abstand zum Nettovermögenswert (EPRA NTA) bleibt groß.

Effizienz schlägt Expansion

Für die kommenden Monate erwarten Experten stabile Bauzinsen bis Jahresende. Große Ausschläge gelten als unwahrscheinlich. Mittelfristig könnten jedoch steigende Staatsdefizite die Renditen nach oben treiben – und damit die Bauzinsen.

Immobilienunternehmen müssen sich auf Effizienz konzentrieren: Mieteinnahmen stabilisieren, Betriebskosten senken, Bestandsportfolios optimieren. Wer seine Bilanz gestärkt hat und über Liquidität verfügt, kann antizyklisch investieren. Die TAG-Prognose für 2026 könnte zeigen: Qualität setzt sich durch – auch im anspruchsvollen Markt.

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