Super Micro Aktie: Crash vorbei?

Super Micro Computer war einst der Liebling der KI-Investoren, doch der vergangene November glich einem Horrorfilm: Als schlechtester Wert im gesamten S&P 500 stürzte das Papier gnadenlos ab. Jetzt zeigen sich erste Lebenszeichen einer Erholung, doch die fundamentalen Daten senden höchst widersprüchliche Signale. Ist das der Startschuss zur großen Aufholjagd oder tappen Anleger hier in eine Falle?

Die Last der Enttäuschung

Der Tech-Sektor atmet auf, und auch der Server-Spezialist klettert wieder aus dem Keller. Das war bitter nötig: Nach einem brutalen Absturz von rund 35 Prozent im letzten Monat steht die Aktie unter enormem Druck. Investoren reagierten zuletzt panisch auf enttäuschende Ergebnisse im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026.

Das Kernproblem liegt in der Profitabilität. Die Bruttomarge schmolz im Jahresvergleich von 13,1 auf nur noch 9,3 Prozent zusammen – ein deutliches Warnsignal in einem hart umkämpften Markt. Steigende Kosten fressen die Gewinne auf, selbst wenn die Nachfrage grundsätzlich vorhanden ist.

Völlig überraschende Prognose

Doch genau hier wird die Situation für Anleger kurios. Während die aktuellen Margen und Gewinne enttäuschen, strotzt das Management vor Selbstbewusstsein. In einem fast trotzigen Kontrast zu den schwachen Quartalszahlen wurde die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2026 deutlich nach oben geschraubt:

• Alte Prognose: 33 Milliarden Dollar
• Neue Prognose: 36 Milliarden Dollar

Diese massive Diskrepanz zwischen schwacher Gegenwart und rosiger Zukunftsvision sorgt für Stirnrunzeln. Das Unternehmen wettet voll auf den anhaltenden Hunger nach KI-Infrastruktur und darauf, dass das Volumen die Margenschwäche ausgleichen wird.

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Die große Unsicherheit

Die Analysten sind entsprechend gespalten. Das Rating “Hold” dominiert, was die Ratlosigkeit des Marktes widerspiegelt. Zwar sehen einige Experten angesichts eines durchschnittlichen Kursziels von 48,38 US-Dollar noch Luft nach oben, doch die Risiken bleiben greifbar.

Aktuell kämpft sich der Kurs bei rund 34 US-Dollar mühsam nach oben, liegt aber immer noch fast 44 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch vom Juli. Die entscheidende Frage bleibt: Kann Super Micro die ehrgeizigen Umsatzziele erreichen und gleichzeitig die Kosten in den Griff bekommen? Bis hier Klarheit herrscht, bleibt das Papier ein heißes Eisen.

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