Süba: Konkurs nach gescheiterter Sanierung
02.10.2025 - 19:11:02Die Süba AG ist zahlungsunfähig und wird abgewickelt, nachdem die erste Rate des Sanierungsplans nicht gezahlt werden konnte. Mit 132 Millionen Euro anerkannten Forderungen markiert dies eine der größten Insolvenzen 2025.
Die Süba AG rutscht in den Konkurs. Der Wiener Bauträger aus Klemens Hallmanns Immobilienimperium konnte die erste Rate seines Sanierungsplans nicht zahlen und wird nun vollständig abgewickelt.
Der Hoffnungsschimmer ist erloschen. Bis zum 30. September sollte die Süba AG fünf Prozent ihrer anerkannten Gläubigerforderungen begleichen – doch das Geld fehlte. Das Handelsgericht Wien wandelt das Sanierungsverfahren nun in ein Konkursverfahren um.
Die Dimension ist beachtlich: 300 Millionen Euro haben Gläubiger angemeldet, 132 Millionen Euro davon erkannte der Insolvenzverwalter an. Ohne die Signa-Pleiten wäre die Süba die größte Insolvenz des Jahres 2025 in Österreich.
Vom Rettungsversuch zum endgültigen Aus
Der Kampf um die Süba begann im April. Damals öffnete das Unternehmen ein Sanierungsverfahren, nachdem Verbindlichkeiten von 226 Millionen Euro bekannt wurden. Die Summe kletterte bis zur Gläubigerversammlung Ende Juli auf 300 Millionen Euro.
Die Gläubiger stimmten einem Plan zu, der 20 Prozent Quote über zwei Jahre versprach. Doch schon die erste Zahlung scheiterte. „Die Sanierungsbestrebungen sind leider als gescheitert zu qualifizieren“, erklärt Jürgen Gebauer vom KSV1870.
Bereits seit dem 3. September ist die Süba per Gerichtsbeschluss geschlossen. Der Insolvenzverwalter begann bereits mit der Verwertung von Vermögenswerten.
Hallmann-Imperium unter Druck
Die Süba-Pleite trifft das Herz von Klemens Hallmanns Geschäftsmodell. Der Investor kämpft selbst ums Überleben – gegen ihn läuft ein Sanierungsverfahren mit 95 Millionen Euro Gläubigerforderungen.
Experten warnen vor einem Dominoeffekt: Auch Tochtergesellschaften der Süba könnten in Insolvenzverfahren schlittern. Die Hallmann Holding soll jedoch nicht direkt betroffen sein.
Für Wohnungskäufer und Geschäftspartner wächst die Unsicherheit. Die über 40 Jahre am Markt tätige Süba war eine etablierte Größe der Wiener Immobilienszene.
Symptom einer toxischen Marktlage
Die Süba-Insolvenz ist kein Einzelfall, sondern Teil einer Branchenkrise. Hohe Zinsen, Inflation und strenge Kreditrichtlinien haben das Marktumfeld für Bauträger „toxisch“ gemacht.
Geschäftsmodelle, die auf günstigen Finanzierungen und steigenden Preisen basierten, funktionieren nicht mehr. Die Zurückhaltung von Käufern und Investoren verschärft den Druck zusätzlich.
Die Serie begann Ende 2023 mit der Signa-Gruppe und erfasst seither zahlreiche Unternehmen. Analysten sehen eine überfällige Korrektur nach Jahren des Immobilienbooms.
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Was jetzt passiert
Der Insolvenzverwalter wird die Vermögenswerte – hauptsächlich Beteiligungen an 16 Projektgesellschaften – im Konkursverfahren verwerten. Eine Prognose über mögliche Quotenzahlungen an die Gläubiger ist derzeit unmöglich.
Die Verfahrensdauer wird lang, die Nervosität bei Banken und Investoren steigt weiter. Finanzierungen für neue Projekte werden nochmals schwieriger.
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Die Branche steht vor einem schmerzhaften Wandel: Nur Unternehmen mit starker Eigenkapitaldecke und robusten Projekten werden überleben. Die Talsohle der Immobilienkrise scheint noch nicht erreicht.