Studie, Vollfett-Käse

Studie: Vollfett-Käse könnte Demenzrisiko senken

22.12.2025 - 10:00:12

Eine Langzeitstudie aus Schweden stellt alte Ernährungsregeln in Frage. Wer täglich Vollfett-Käse isst, erkrankt laut neuen Daten seltener an Demenz.

Die im Fachjournal Neurology veröffentlichte Untersuchung der Universität Lund analysierte über 25 Jahre die Daten von 27.670 Erwachsenen. Das Ergebnis: Teilnehmer, die mindestens 50 Gramm Vollfett-Käse pro Tag aßen, hatten ein um 13 Prozent geringeres allgemeines Demenzrisiko. Bei der vaskulären Demenz lag das Risiko sogar 29 Prozent niedriger.

Die Schutzwirkung zeigte sich ausschließlich bei fermentierten Vollfett-Produkten.
* Vollfett-Sahne (ab 20 Gramm täglich) senkte das Risiko um 16 Prozent.
* Bei fettarmen Milchprodukten, Milch oder Butter fanden die Forscher keinen vergleichbaren Effekt.

Das legt einen Schluss nahe: Entscheidend ist nicht das Milchfett allein, sondern das gesamte Lebensmittel. Käse enthält bioaktive Stoffe wie Vitamin K2, die in dieser speziellen Matrix entzündungshemmend wirken könnten.

Anzeige

Ernährung kann das Demenzrisiko beeinflussen – doch das Gehirn lässt sich aktiv stärken. In dem kostenlosen Report „Gehirntraining leicht gemacht“ erfahren Sie 7 leicht umsetzbare Geheimnisse, bekommen 11 alltagstaugliche Übungen und einen kurzen Selbsttest, mit dem Sie Ihre aktuelle Gedächtnisleistung einschätzen können. Die Tipps sind speziell für Erwachsene und Senioren geeignet und lassen sich ohne Geräte in den Alltag integrieren. Gratis-Report „Gehirntraining leicht gemacht“ herunterladen

Käse statt Wurst – der entscheidende Tausch?

Experten mahnen zur Vorsicht bei der Interpretation. In einem begleitenden Editorial weist Dr. Tian-Shin Yeh von der Harvard T.H. Chan School of Public Health auf einen zentralen Punkt hin: Der positive Effekt war am stärksten, wenn Käse anstelle von rotem oder verarbeitetem Fleisch verzehrt wurde.

„Das deutet darauf hin, dass Käse eine bessere Option ist als diese weniger gesunden Lebensmittel“, so Yeh. „Die Studie beweist aber nicht, dass Käse an sich neuroprotektiv ist.“ Es geht also womöglich mehr darum, schädliche Komponenten zu meiden, als um ein Wundermittel.

Was bedeutet das für die Ernährung?

Sollte man jetzt täglich Käse essen? Die Studie gibt Entwarnung, aber keinen Freibrief. Sie widerlegt die pauschale Verteufelung von Milchfett. Der maßvolle Genuss von hochwertigem, fermentiertem Vollfett-Käse scheint dem Gehirn nicht zu schaden – und könnte im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung sogar Vorteile bieten.

Die Ergebnisse könnten die nationalen Ernährungsrichtlinien beeinflussen, die in vielen Ländern bald überarbeitet werden. Das Dogma „Fett ist schlecht“ gerät weiter ins Wanken.

@ boerse-global.de