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Studie I Diversität in der DACH-Region: Viele Worte, aber noch zu wenig Taten EQS-News: Kirchhoff Consult GmbH / Schlagwort(e): Studie / Studienergebnisse Studie I Diversität in der DACH-Region: Viele Worte, aber noch zu wenig Taten 28.05.2024 / 08:12 CET / CEST Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

28.05.2024 - 08:12:55

EQS-News: Studie I Diversität in der DACH-Region: Viele Worte, aber noch zu wenig Taten (deutsch)

Studie I Diversität in der DACH-Region: Viele Worte, aber noch zu wenig Taten

EQS-News: Kirchhoff Consult GmbH / Schlagwort(e): Studie/Studienergebnisse
Studie I Diversität in der DACH-Region: Viele Worte, aber noch zu wenig
Taten

28.05.2024 / 08:12 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Hamburg, 28. Mai 2024 - Diversität wird immer wichtiger - das ist auch in
den Vorstandsetagen angekommen. Doch fehlt es bei der Mehrheit der
Unternehmen gemäß ihrer Berichterstattung noch an entsprechenden Maßnahmen
zur Förderung von Diversität. Zu diesem Ergebnis kommt die erste Teilstudie
"Diversity: Reporting zur Vielfalt" zur Nachhaltigkeitsberichterstattung in
der DACH-Region, die Kirchhoff Consult und die BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gemeinsam durchgeführt haben*.

Mit 97,5 Prozent zeigen fast alle Unternehmen, die in den Top-Indizes
Deutschlands, Österreichs und der Schweiz gelistet sind (DAX 40, ATX, SMI),
in ihren Geschäfts- oder Nachhaltigkeitsberichten, dass sie Diversität als
Bereicherung auffassen und deren Förderung in ihren Unternehmenswerten
verankert haben. Darüber hinaus geben 82,5 Prozent der Unternehmen an,
Diversität (oder vergleichbare Themen wie Vielfalt, Chancengleichheit oder
Gerechtigkeit) im Rahmen ihrer Wesentlichkeitsanalyse als wesentliches Thema
identifiziert zu haben.

Im Vergleich lassen jedoch deutlich weniger Unternehmen in ihren Berichten
erkennen, dass sie sich tiefergehend mit dem Thema auseinandergesetzt und
Maßnahmen ergriffen haben, um die Potenziale von Diversität wirklich zu
nutzen und mögliche Ungleichgewichte zu beseitigen. So haben mit 28,8
Prozent nur wenige dieser Unternehmen geschlechtsspezifische Gehaltslücken
bzw. den sogenannten "Gender Pay Gap" offengelegt. Und nur 7,6 Prozent aller
untersuchten Unternehmen ergreifen Maßnahmen zu dessen Bereinigung. Der
Spitzenwert der berichteten Gender Pay Gaps ist im ATX zu finden: Hier
berichtet ein Unternehmen von einem unbereinigten Gender Pay Gap in Höhe von
39,0 Prozent.

Diversität ist mehr als Frauenquote

86 Prozent der Unternehmen in DAX 40, SMI und ATX habe spezifische Ziele
hinsichtlich des Frauenanteils in ihrer Belegschaft formuliert, was ein
deutliches Engagement für Geschlechterdiversität zeigt. So hat auch der
Anteil von "Frauen in Führungspositionen" (Vorstand und Aufsichtsrat) in
allen drei Top-Indizes weiter zugenommen. Im DAX 40 stieg der Gesamtanteil
von Frauen im Vorstand auf 26 Prozent, nach 23 Prozent im Vorjahr. In den
DAX 40-Aufsichtsräten sind mittlerweile 37,4 der Mitglieder weiblich.

Doch wenige Unternehmen haben in ihrer Berichterstattung alle wesentlichen
Facetten der Diversität betrachtet. So behandeln nur 16,3 Prozent der
Unternehmen das Thema Neurodiversität in ihren Berichten. In Bereichen wie
sexuelle Orientierung und kulturelle Diversität wiederum lassen sich
Diskrepanzen zwischen einem Bekenntnis und der tatsächlichen Umsetzung von
Maßnahmen zur Förderung von Diversität in diesen Aspekten feststellen. Neun
von zehn der untersuchten Unternehmen veröffentlichten qualitative Angaben
zur kulturellen Diversität, aber nur 69 Prozent benannten entsprechende
Maßnahmen. Noch größer ist die Differenz zwischen den qualitativen Angaben
zur sexuellen Orientierung (83 Prozent) und der Nennung von entsprechenden
Maßnahmen (61 Prozent).

"Diversität ist ein potenzieller Gewinn und Diskriminierung ein großer
Wertevernichter in Unternehmen. Um die Potenziale einer vielfältigen
Belegschaft zu heben und Diskriminierung wirksam zu verhindern, braucht es
beides: Eine Übersicht über die konkreten Umstände bezogen auf
Diversitätsaspekte im Unternehmen und daraus abgeleitete Ziele und
Maßnahmen," kommentiert Jela Bölts, Consultant ESG/Sustainability bei
Kirchhoff Consult und Co-Autorin der Studie.

CSRD-Readiness: Knapp drei Viertel der Unternehmen sind vorbereitet

Mit den neuen Offenlegungsverpflichtungen der CSRD [Corporate Sustainability
Reporting Directive] sind Unternehmen künftig in noch höherem Maße dazu
verpflichtet, sich diesen Anforderungen zu stellen. "Das schafft zumindest
mehr Vergleichbarkeit hinsichtlich Unternehmensaktivitäten, die im
Zusammenhang mit Diversität stehen. Wir erwarten dadurch aber auch mehr
unternehmerische Aktivität zur Förderung von Diversität in der Arbeitswelt
zu sehen," erklärt Janina Seufert, Managerin Sustainability Services bei BDO
und Co-Autorin der Studie.

In Sachen CSRD sind die meisten Unternehmen der Top-Indizes in der
DACH-Region gut vorbereitet: Bereits 72,5 Prozent definieren ihre
diversitätsbezogenen Ziele nach den Kriterien der European Sustainability
Reporting Standards - messbar, ergebnisbezogen und zeitgebunden.

Studienserie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung in der DACH-Region

Die vorliegende Teilstudie "Diversity: Reporting zur Vielfalt" bildet den
Auftakt einer Studienserie, die die Kirchhoff Consult GmbH und die BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gemeinsam durchführen. In der Studienserie
werden Aktiengesellschaften der deutschen, österreichischen und Schweizer
Top-Indizes (DAX 40, ATX und SMI) unter die Lupe genommen. Als
Datengrundlage dienen die Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte der 80
Leitindex-Unternehmen, die bis zum Stichtag des 31. März 2024 veröffentlicht
wurden.

Die Studie untersucht, wie die größten Aktiengesellschaften der DACH-Region
Diversität in ihren Unternehmensstrukturen verankern und welche Maßnahmen
sie ergreifen, um eine inklusive Unternehmenskultur zu fördern. Der Fokus
der Untersuchung lag auf den Diversitätsdimensionen Geschlecht, Alter,
kulturelle Vielfalt, sexuelle Orientierung, Neurodiversität und Inklusion
von Menschen mit Behinderungen. Darüber hinaus beleuchtet die Studie
verschiedene Merkmale des Umgangs mit Diversität. Dazu zählt der Gender Pay
Gap, das Auftreten und das Management von Diskriminierungsvorfällen oder die
organisatorische Verankerung innerhalb der Unternehmen.

Alle Ergebnisse dieser Untersuchung finden Sie hier in der vollständigen
Studie.

* Die vorliegende Studie ist eine deskriptive, kategoriensystembasierte
Sekundärdatenanalyse der Nachhaltigkeitsberichterstattung und
Geschäftsberichterstattung gemäß der DAX 40-, ATX- und SMI-Unternehmen zum
Stichtag 31.3.2024.


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