Steyr Motors Aktie: Rausgeflogen!

Nur drei Monate nach der Aufnahme ist Schluss: Der S&P Global BMI Index hat Steyr Motors am 21. Dezember wieder ausgeschlossen. Für den österreichischen Spezialmotorenhersteller ist es ein weiterer Rückschlag nach Prognosekürzung und Mutares-Ausstieg. Die Marktkapitalisierung liegt mittlerweile bei nur noch 186 Millionen Euro – ein Bruchteil der Höchststände vom Frühjahr.

Express-Ausschluss nach Kursrutsch

Der Zeitplan spricht Bände: Aufnahme am 21. September 2025, Rauswurf am 21. Dezember 2025. Die Verweildauer von lediglich drei Monaten dürfte eng mit dem massiven Kursverlust zusammenhängen. Die Aktie bewegt sich aktuell nahe ihrem 52-Wochen-Tief von 12,70 Euro – weit entfernt vom Jahreshoch bei 384 Euro.

Der Index-Ausschluss bedeutet: Passive Fonds, die den S&P Global BMI nachbilden, müssen die Position verkaufen. Das könnte zusätzlichen Verkaufsdruck auslösen.

Doppelschlag im November

Bereits Mitte November musste der Vorstand die Jahresprognose deutlich kappen. Statt mindestens 40% Umsatzwachstum werden nun nur noch 15% bis 25% erwartet. Konkret: 48 bis 52 Millionen Euro Umsatz statt der ursprünglich anvisierten Werte.

Die wichtigsten Fakten:

• Ursprüngliche EBIT-Marge: über 20%
• Neue EBIT-Marge: 13% bis 16%
• Grund: Verzögerte Aufträge internationaler Regierungskunden im niedrigen zweistelligen Millionenbereich
• Mutares-Exit: Vollständiger Verkauf der verbliebenen 23% am 20. November

Der frühere Hauptaktionär Mutares SE platzierte seine letzten Anteile bei institutionellen Investoren und realisierte einen Gesamterlös von über 170 Millionen Euro aus dem Investment.

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Management hält an Mittelfristzielen fest

Trotz der kurzfristigen Schwierigkeiten bekräftigt CEO Julian Cassutti die ambitionierten Ziele für 2027: 140 Millionen Euro Umsatz und 40 Millionen Euro EBIT. Die Basis bildet ein Auftragsbestand von über 300 Millionen Euro bis 2030.

Als Wachstumstreiber nennt das Unternehmen drei Säulen: Das Joint Venture in Singapur mit garantierten 65 Millionen Euro über fünf Jahre, die C2-Zertifizierung in China mit mindestens 100 Millionen Euro Potenzial bis 2030 und das neue Geschäftssegment M12 Power Unit für mobile Energieversorgung mit erwartetem Umsatz von über 100 Millionen Euro bis 2030.

Analysten bleiben optimistisch

Die drei aktuell verfügbaren Analystenstudien empfehlen die Aktie zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 66,33 Euro – mehr als das Vierfache des aktuellen Kursniveaus. Ob diese Einschätzungen nach dem Index-Ausschluss Bestand haben, bleibt abzuwarten. Die internationale Expansion mit neuen Standorten in Dubai und Vertriebsvereinbarungen in Großbritannien, Griechenland und Polen könnte langfristig Früchte tragen – kurzfristig steht jedoch die Umsetzung der revidierten Jahresprognose im Fokus.

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