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Statement der GfBk zu Unklarheiten bei der flatexDEGIRO AGHauptversammlungKulmbach - Zur Verdeutlichung der Position der GfBk zu denTagesordnungspunkten der Hauptversammlung am 4.

17.05.2024 - 17:04:15

GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation mbH / Statement der GfBk zu ...

Juni 2024 möchten wir folgendegrundsätzliche Klarstellung treffen: Wir unterstützen zahlreicheTagesordnungspunkte der vom Vorstand festgelegten Tagesordnung. Wenn wir unskonträr äußern, geschieht dies aus Sicht eines Aktionärs mit dem Fokus auf demGesamtwohl der Firma und aller weiteren Aktionäre.

Insofern möchten wir insbesondere klarstellen:

1. Wir befürworten das Aktienrückkaufprogramm in allen vorgeschlagenen Varianten(Tagesordnungspunkte 9 bis 12) uneingeschränkt.

2. Zum Themenkomplex der Dringlichkeit der Abberufung desAufsichtsratsvorsitzenden:

a) Kontrollmechanismus und Aufsicht : Der Aufsichtsratsvorsitzende ist alslangjähriger Vorsitzender in wesentlichen Punkten für die Besetzung desVorstands und die Governance im Vorstand verantwortlich. Der Vorstand derflatexDEGIRO AG bestand lange Zeit aus nur zwei Mitgliedern und es wurden nahezualle Aufgaben und Verantwortlichkeiten beim Vorstandsvorsitzenden konzentriert.Es gab insofern also keine Aufgabenteilung im Vorstand, wie es für eine guteGovernance in einer Firma dieser Größe üblich ist. Der Aufsichtsratsvorsitzendepflegte darüber hinaus in der Regel auch nur eine bilaterale Kommunikation mitdem Vorstandsvorsitzenden, eine Kommunikation mit dem zweiten Vorstand fand nursehr eingeschränkt statt. Eine angemessene Erweiterung des Vorstandes imHinblick auf die Größe des Unternehmens wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden erstwährend und aufgrund der außerordentlichen BaFin-Prüfung angestoßen. Gerade abereine initiative und proaktiv Vorstandsgestaltung wäre eine seiner wesentlichstenPflichten gewesen.

b) BaFin-Feststellungen: Auch die Kommunikation dieser so wesentlichen Nachrichtder BaFin-Feststellungen war für alle Aktionäre des Unternehmens einOrganisationsversagen. Selbst wenn wir rechtliche und regulatorische Fragen hieraußer Acht lassen: Das verheerende Ergebnis der BaFin Sonderprüfung und die aneinem Samstagabend veröffentlichte Gewinnwarnung unter dem Titel "flatexDEGIROerweitert den Vorstand und präzisiert die finanziellen Erwartungen für 2022"haben sehr viel Vertrauen bei den Aktionären gekostet. Am folgenden Handelstaghat die Aktie 37 Prozent an Wert verloren und ein ganzes Jahr gebraucht, umwieder über den Kurs vor dem Veröffentlichungstag zu steigen.

Wie der Aufsichtsratsvorsitzende selbst in einem Brief an die Aktionäreschreibt, gibt es immer noch relevante Feststellungen der BaFin, die nichtvollständig aufgeklärt worden sind.

c) Vergütung - Pay for Performance: Während des Prozesses der Neugliederung desVorstands aufgrund der BaFin-Feststellungen haben zwischenzeitlich beide imdamaligen Zeitpunkt berufenen Vorstände ihr Mandat niedergelegt. Dabei hat genaudieser Vorstand über ein Beteiligungsprogramm im Jahr 2023 noch eineAusschüttung in Höhe von EUR 25.857.622 erhalten - mehr als ein Drittel desgesamten Firmenergebnisses aus diesem Jahr. Diese Ausschüttung von 25,8Millionen Euro ging in wesentlichen Teilen an die beiden damals verantwortlichenVorstände. Martin Korbmacher hat den Vorsitz des Vergütungsausschusses inne,welcher dieses Programm zugunsten der nun nicht mehr in der Firma tätigenVorstände beschlossen hat. Des Weiteren hält der Aufsichtsrat es nicht fürangebracht, diese Ausschüttungen im Vergütungsbericht 2023 transparent zu machen- diese finden sich stattdessen nur in einer Fußnote wieder.

d) Nachfolgeplanung: Nur aufgrund des Drängens von Aktionären hat derAufsichtsratsvorsitzende eine Suche nach einem alternativenVorstandsvorsitzenden begonnen, die er nun aber seit Monaten verschleppt. Stattsich intensiv nach dem Ausscheiden zweier Vorstände mit der dringenden Frage derSuche eines neuen Vorstandes zu beschäftigen, befasst er sich momentan mit einerpotenziellen Verlängerung der aktuellen Vorstandsverträge - just wenige Tage vorder anstehenden Hauptversammlung. In Anbetracht der Tatsache, dass insbesonderedie Marke flatex in Deutschland während der Coronakrise aufgrund verfehlterGebührenpolitik zu dem am langsamsten wachsenden Onlinebroker geworden ist, istes unverständlich, dass der Aufsichtsratsvorsitzende notwendigeÄnderungen/Ergänzungen im Management nicht forciert vorantreibt. Hier herrschtdringender Handlungsbedarf.

e) Mitarbeiteroptionsprogramm: Das neu vom Aufsichtsrat vorgelegteMitarbeiterbeteiligungsprogramm entspricht bedauerlicherweise erneut nicht denRegeln guter Corporate Governance und ist wieder stark zugunsten des Vorstandsformuliert. Konkret ist der Optionsplan ambitionslos und lässt nicht erkennen,wie seine Ausrichtung den Wert der flatexDEGIRO AG langfristig steigern soll.Vor allem kann hier keine Verbesserung hinsichtlich Corporate Governance undrichtiger Incentivierung erkannt werden. Nach den hohen Ablehnungen derAktionäre bei der Hauptversammlung im Vorjahr - einem Jahr in dem übrigens auchdie GfBk noch für die Vorschläge des Vorstandes gestimmt hatte - solltenInvestoren von einem Aufsichtsratsvorsitzenden und Mitglied desVergütungsausschusses eigentlich die Interessen der Aktionäre besserwiderspiegelnde Entscheidungen erwarten können. Der Optionsplan nennt aktuellkonkret als "Erfolgsziele":

a. Eine einmalige Aktienkurssteigerung gegenüber dem Ausgabekurs um 40 %, dieaber bei Ausübung der Optionen gerade nicht mehr gegeben sein muss.

b. Dieses "Erfolgsziel" soll für spätere Tranchen sogar "angepasst" und"reduziert" werden können - ohne dass Mindestziele festgelegt werden. OhneBeteiligung der Aktionäre kann das Erfolgsziel damit also auch auf nur 1 %herabgesetzt werden.

c. Die "risikoadjustierenden Faktoren" sind im Plan nur generisch aufgezählt. Esfehlt jede konkrete quantitative Festlegung von Mindestbedingungen, so dass dieAktionäre nicht erkennen können, ob die Optionen an eine nachhaltigeWertsteigerung des Unternehmens geknüpft sind. Im Gegenteil: Diese Einzelheitensollen der Gesellschaft, mittelbar sogar dem bedachten Vorstand überlassen sein.

d. Obwohl das Gesetz verlangt, dass die Erfolgsziele durch die Aktionärefestgesetzt werden, ist dies also hier gerade nicht der Fall.

Die unter diesem Punkt angeführten Gründe lassen es nun nicht zu, noch weiterabzuwarten und zu analysieren. Es erfordert zum Wohle der Firma, der Mitarbeiterund aller Aktionäre eine zeitnahe Ablösung des Aufsichtsratsvorsitzenden.

In diesem Zuge möchten wir auch ganz klar feststellen, dass Herr Axel Hörger alsunabhängiger Kandidat vorgeschlagen wurde und es weder wirtschaftliche,persönliche oder geschäftliche Beziehungen zwischen ihm und der GfBk bzw. HerrnFörtsch gab und gibt. Wie bereits von zahlreichen Investoren undMarktteilnehmern wird Herr Hörger auch von der GfBk als unabhängiger Kandidateingeschätzt. Er ist entsprechend qualifiziert und mit der ausreichendenExpertise, Branchenkenntnis und Reputation ausgestattet, um in der aktuellenSituation sofort Ruhe für den notwendigen Neustart in das Gremium einbringen zukönnen. Aufgrund einer Vielzahl an subjektiv eingefärbten Meinungen undKundgaben in den letzten Wochen bitten wie die Aktionäre dringend, sich ihreMeinung auf Basis von Fakten zu bilden.

In diesem Zusammenhang ist es uns auch wichtig darauf hinzuweisen, dass HerrBernd Förtsch nur als Ersatz für das zurückgetretenen AufsichtsratsmitgliedHerbert Seuling kandidiert. Herr Bernd Förtsch strebt ausdrücklich keinenVorsitz im Aufsichtsrat an, sondern möchte die Gesellschaft als einfachesAufsichtsratsmitglied unterstützen.

Zuletzt möchten wir klarstellen, dass es nie unser Bestreben war, eineöffentliche Konfrontation herbeizuführen. Als größter Aktionär sind wir uns sehrwohl der negativen Aspekte einer solchen öffentlich geführten Diskussionbewusst. Leider war aber nach zahlreichen Gesprächen in den vergangenen Monateneine einvernehmliche Lösung nicht zu erzielen.

Somit bitten wir alle Aktionäre, dieses Anliegen zu unterstützen. Durch dieseUnterstützung soll der Firma möglichst schnell die Gelegenheit geben werden,sich wieder auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.

Sie finden alle relevanten Dokumente und Informationen auch auf unserer Websitehttp://www.gfbk.de . Sollten Sie Rückfragen haben, stehen wir Ihnen untermailto:info@gfbk.de jederzeit zur Verfügung.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Pressekontakt:

Quadriga Communication GmbH - Kent GaertnerPotsdamer Platz 5, 10785 Berlinmailto:gaertner@quadriga-communication.de

Investor Engagement Anfragen an Embera Partnersmailto:flatex@emberapartners.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/174886/5782077OTS: GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation mbH

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