SPÖ, WKO-Reform

SPÖ fordert radikale WKO-Reform nach Mahrer-Rücktritt

17.11.2025 - 09:29:12

Die SPÖ legt vor: Nach Harald Mahrers Rücktritt als Wirtschaftskammerpräsident präsentiert der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) einen umfassenden Forderungskatalog. Präsident Bernd Hinteregger will nichts Geringeres als die “größte WKO-Reform aller Zeiten”. Bereits beim Wirtschaftsparlament am 27. November sollen die Vorschläge auf den Tisch kommen.

Die Stoßrichtung ist klar: Massive Entlastung für Klein- und Mittelbetriebe, Modernisierung verknöcherter Strukturen und mehr Demokratie. Überraschend dabei: Die SPÖ hält eisern an der Pflichtmitgliedschaft fest – während FPÖ und NEOS deren Abschaffung fordern.

Der SWV-Plan konzentriert sich auf konkrete Maßnahmen. Erstens: Finanzielle Entlastung für Gründer, EPU und KMU. In den ersten beiden Jahren sollen Kammerumlagen auf lediglich 49 Euro jährlich gedeckelt werden. Danach greift eine dauerhafte Obergrenze von 99 Euro.

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Zweitens: Das Wahlrecht braucht dringend ein Update. Die Wahlbeteiligung von gerade mal 26,5 Prozent im Jahr 2025 spricht Bände. Die Lösung? Digitale Stimmabgabe, automatischer Versand von Wahlkarten und längere Wahltage sollen die demokratische Legitimation wiederherstellen.

Drittens: Strukturelle Verschlankung der WKO-Bürokratie. Die Organisation soll sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren: Betriebe bei Digitalisierung, Bürokratieabbau und Internationalisierung unterstützen.

Pflichtmitgliedschaft als rote Linie

Während andere Parteien die jüngsten Turbulenzen für Fundamentalkritik nutzen, geht die SPÖ einen anderen Weg. “Das über Jahrzehnte etablierte System hat Österreich gute Dienste erwiesen”, betont Hinteregger. Reform statt Revolution lautet die Devise.

Die Sozialdemokraten wollen das System von innen erneuern. Dazu gehört auch, die angesammelten Finanzreserven der WKO zu mobilisieren. Das Geld soll direkt den Mitgliedern zugutekommen und einen Wirtschaftsaufschwung befeuern.

Kann diese Strategie aufgehen? Die SPÖ positioniert sich bewusst als staatstragende Reformkraft – eine klare Abgrenzung zu FPÖ und NEOS, die das sozialpartnerschaftliche Modell grundsätzlich in Frage stellen.

Nach Mahrer: Der Druck wächst

Harald Mahrers Rücktritt am 13. November markiert eine Zäsur. Die Debatte um Funktionärsgehälter hatte den WKO-Chef zu Fall gebracht. Hinteregger spricht von einem “Wendepunkt” – doch ein personeller Wechsel allein reiche nicht aus.

Der Ruf nach Reformen kommt mittlerweile von allen Seiten. Grüne und NEOS fordern Änderungen bei den Kammerumlagen. Selbst die Industriellenvereinigung mahnt: Die WKO müsse “schlanker und günstiger” werden.

Die neue interimistische Präsidentin Martha Schultz übernimmt in stürmischen Zeiten. Sie kündigte bereits Veränderungsbereitschaft an. Doch wie weit wird sie gehen?

Weichenstellung am 27. November

Das Wirtschaftsparlament wird zum Showdown. An diesem Tag präsentiert Hinteregger seine Vorschläge offiziell. Die Reaktion des ÖVP-Wirtschaftsbundes unter Schultz’ Führung wird entscheidend sein.

Die kommenden Wochen zeigen, ob es bei Kosmetik bleibt oder echte Reformen kommen. Der Druck ist enorm: Mitglieder, Medien und Politik fordern Taten statt Worte. Die historisch niedrige Wahlbeteiligung hat die Legitimationskrise der Kammer schonungslos offengelegt.

Die Ergebnisse dieser Debatte prägen die österreichische Wirtschaftslandschaft auf Jahre. Bleibt die WKO ein schwerfälliger Tanker oder wird sie zum agilen Partner für moderne Unternehmer? Die Antwort fällt bald.

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