Sparkassen-Kunden, Visier

Sparkassen-Kunden im Visier: Massive Phishing-Welle trifft Deutschland

20.11.2025 - 18:01:12

Kriminelle nutzen gefälschte Bank-Apps und QR-Code-Briefe für Datenklau. Verbraucherschützer warnen vor perfiden Methoden, die Smartphones zur Sicherheitslücke machen.

Eine koordinierte Betrugswelle rollt über Deutschland. Kriminelle attackieren gezielt Sparkassen- und DKB-Kunden mit täuschend echten Phishing-Mails. Gleichzeitig erreicht eine neue Betrugsmasche eine beunruhigende Dimension: Gefälschte Bankbriefe mit QR-Codes landen direkt im Briefkasten.

Sparkassen-App im Fokus der Angreifer

Die Verbraucherzentrale schlug am Montag und Dienstag Alarm. Betrüger bombardieren Sparkassen-Kunden mit E-Mails, die eine sofortige Aktualisierung der “S-ID-Check”-App fordern. Der Vorwand: Neue EU-Sicherheitsrichtlinien machten eine Reaktivierung zwingend erforderlich.

Die Masche ist perfide. Der Link führt auf eine exakte Kopie der Sparkassen-Login-Seite. Wer hier seine Daten eingibt, verliert nicht nur Zugangsdaten – die Täter fordern in Echtzeit Push-TANs an. Damit verknüpfen sie eigene Geräte mit dem Opferkonto und können ungehindert Überweisungen durchführen.

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Auffälliges Detail: Die Mails wirken zunächst professionell, enthalten aber subtile Fehler wie niederländische Grußformeln. Das deutet auf international agierende Tätergruppen hin.

DKB-Kunden unter Zeitdruck

Parallel läuft eine aggressive Kampagne gegen DKB-Kunden. Die Betrüger setzen auf künstlichen Zeitdruck: Der Zugang zur Banking-App müsse “kostenfrei bis zum 15. Dezember” erneuert werden.

Diese Taktik zielt bewusst auf die Vorweihnachtszeit. Kunden fürchten gesperrte Konten während des Weihnachtsshoppings – und handeln übereilt.

Quishing: Betrug per Briefpost

Eine besonders gefährliche Entwicklung bereitet Ermittlern Sorgen. Unter dem Begriff “Quishing” (QR-Code Phishing) verschicken Kriminelle hochprofessionelle gefälschte Briefe. Diese tragen Logos von Deutsche Bank, Commerzbank oder Volksbanken.

Der Brief fordert zum Scannen eines QR-Codes auf – angeblich für neue AGBs oder PhotoTAN-Updates. Da Briefe höheres Vertrauen genießen als E-Mails, fallen viele Empfänger auf die Masche herein. Viele Banking-Apps öffnen QR-Codes zudem ohne URL-Vorschau – eine fatale Schwachstelle.

Black Friday als Katalysator

Sicherheitsexperten sehen einen direkten Zusammenhang zur bevorstehenden Cyber Week. Die Täter wissen: In diesen Tagen steigen Transaktionsvolumina drastisch. Kunden reagieren nervöser auf mögliche Kontosperrungen – ein ideales Zeitfenster für Betrüger.

Neben Bankdaten attackieren die Täter auch Streaming-Dienste. Das Phishing-Radar warnte am Dienstag vor gefälschten Disney+ und PayPal-Mails, die mit gescheiterten Zahlungen drohen.

Warum die App-Fallen so gefährlich sind

Das Smartphone wird zum Single Point of Failure. Erlangen Kriminelle durch Phishing oder Quishing Kontrolle über Sicherheits-Apps wie S-ID-Check oder BestSign, können sie Überweisungen ohne weitere Hürden freigeben.

BaFin und Verbraucherschützer betonen:

  • Banken versenden niemals Links oder QR-Codes zur Konto-Reaktivierung
  • Aufforderungen zur TAN-Eingabe, die Sie nicht selbst ausgelöst haben, sind immer Betrugsversuche
  • Push-Benachrichtigungen müssen Sie grundsätzlich kritisch prüfen

Sofortmaßnahmen für Betroffene

Bestätigen Sie niemals Banking-App-Anfragen, wenn Sie nicht gerade aktiv eine Überweisung durchführen. Scannen Sie keine QR-Codes aus Briefen – rufen Sie stattdessen die Bank-Website manuell im Browser auf.

Verschieben Sie verdächtige Mails kommentarlos in den Spam-Ordner. Antworten Sie auf keinen Fall.

Bei bereits eingegebenen Daten zählt jede Minute: Kontaktieren Sie sofort die Sperr-Notrufnummer 116 116 und lassen Sie Ihre Online-Banking-Zugänge sowie alle Karten sperren.

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