Solarenergie boomt: 89 GW installiert
24.09.2025 - 07:21:02Photovoltaik übertrifft alle Erwartungen
Die deutsche Energiewende läuft auf Hochtouren – zumindest bei der Solarenergie. Während Photovoltaik-Anlagen neue Rekorde brechen, bremsen langwierige Genehmigungen und fehlende Fachkräfte den Windkraftausbau aus. 55 Prozent des deutschen Stroms stammen bereits aus erneuerbaren Quellen.
Der Solarboom kennt kein Halten: Deutschland erreichte 2024 eine installierte PV-Leistung von 88-89 Gigawatt. Vereinfachte Gesetze und hohe Investitionsbereitschaft treiben den Ausbau voran.
Bayern und Baden-Württemberg führen weiterhin die Rangliste an, doch auch Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen holen kräftig auf. Experten rechnen damit, dass die ehrgeizigen 215 GW bis 2030 erreichbar sind – wenn das aktuelle Tempo beibehalten wird.
Diese Entwicklung ist entscheidend: Die Solarenergie muss die schwankende Windkraft ausgleichen und die Grundlastversorgung stabilisieren.
Anzeige: Für alle, die den PV-Boom auch im eigenen Mehrfamilienhaus voranbringen wollen: Seit Ende 2024 gelten neue WEG-Regeln – inklusive Klarstellungen zu Balkonkraftwerken und Online-Eigentümerversammlungen. Ein kostenloser 5-Minuten-Report fasst die 19 wichtigsten Neuerungen verständlich zusammen und zeigt, was Eigentümer, Vermieter und Verwalter jetzt rechtssicher dürfen und müssen. Jetzt den WEG-Sonder-Report gratis herunterladen
Windkraft kämpft gegen Bürokratie
Während die Sonne liefert, stockt der Windkraftausbau. Trotz deutlich mehr Genehmigungen in 2024 verhindern strukturelle Probleme den Durchbruch:
- Langwierige Genehmigungsverfahren
- Fehlende Flächenausweisungen der Kommunen
- Personalmangel in den Behörden
Norddeutsche Küstenländer wie Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg dominieren den Windkraftausbau. Um die anvisierten 115 GW bis 2030 zu schaffen, müssen auch südliche Bundesländer deutlich mehr liefern.
Stromtrassen: Der Flaschenhals der Energiewende
Der Netzausbau wird zur Achillesferse der Transformation. Windstrom aus dem Norden muss zu den Verbrauchszentren im Süden – doch die „Stromautobahnen“ lassen auf sich warten.
Die Folge: Windparks werden abgeregelt, obwohl das Land jeden Kilowatt braucht. Gleichzeitig gewinnen Energiespeicher an Bedeutung, von großen Batteriefarmen bis zu dezentralen Hausbatterien.
Föderale Baustelle mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
Deutschlands Energiewende gleicht einem Puzzle aus 16 Bundesländern – mit sehr unterschiedlichen Fortschritten. Während manche Länder ihre Ziele übererfüllen, hinken andere deutlich hinterher.
Das Bundeswirtschaftsministerium diskutiert bereits einen Kurswechsel hin zu mehr Kosteneffizienz. Kritiker befürchten eine Verlangsamung statt der nötigen Beschleunigung.
2030 entscheidet über Klimaziele
Die kommenden Jahre sind Make-or-Break für die Energiewende. Das 80-Prozent-Ziel bis 2030 erfordert massive Anstrengungen:
- Digitalisierung der Genehmigungsverfahren
- Konsequenter Netzausbau
- Aufbau der Wasserstoffwirtschaft
Bei der Wasserstoff-Elektrolyse klafft eine große Lücke: Von geplanten 10 GW bis 2030 sind erst 1,6 GW gesichert.
Nur wenn Bund und Länder endlich an einem Strang ziehen, kann Deutschland bis 2035 eine klimaneutrale Stromversorgung und bis 2045 die vollständige Klimaneutralität erreichen.