Solar-Förderung, Call

Solar-Förderung: Österreich startet dritten Call

07.10.2025 - 19:53:02

Deutschland: Solarpaket zeigt erste Wirkung

Morgen beginnt in Österreich der dritte und letzte Fördercall 2025 für Photovoltaikanlagen. Gleichzeitig dominiert in Deutschland die Debatte um hohe Strompreise die energiepolitische Agenda.

Der Call läuft vom 8. bis 22. Oktober und bringt erneut den „Made-in-Europe“-Bonus mit sich. Dieser gewährt bis zu 20 Prozent Zuschlag auf die Investitionsförderung, wenn europäische Komponenten wie Solarmodule oder Wechselrichter verbaut werden. Die Antragsstellung startet am 8. Oktober um 17:00 Uhr.

Ziel der Maßnahme: Die heimische Industrie stärken und die Abhängigkeit von außereuropäischen Märkten reduzieren. Der Bonus wurde im Juni 2025 eingeführt und ist Teil der österreichischen Umsetzung der EU-Industriestrategie.

Das deutsche „Solarpaket I“ hat bereits zu spürbaren Erleichterungen geführt. Seit August 2025 gelten angepasste Einspeisevergütungen für Neuanlagen. Betreiber von Anlagen bis 10 Kilowattpeak erhalten bei Teileinspeisung 7,86 Cent pro Kilowattstunde – garantiert für 20 Jahre.

Die Vergütung sinkt allerdings halbjährlich um ein Prozent, um sinkende Anlagenkosten zu berücksichtigen. Das Gesetzespaket soll bürokratische Hürden abbauen und den jährlichen Zubau auf bis zu 22 Gigawatt ab 2026 steigern.

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Strompreise: Ein Drittel sind Steuern und Abgaben

Die hohen Strompreise bleiben ein Dauerthema. Anfang 2025 machten Steuern, Abgaben und Umlagen rund ein Drittel des Haushaltsstrompreises in Deutschland aus. Die Netzentgelte schlagen mit knapp 30 Prozent zu Buche.

Der massive Ausbau erneuerbarer Energien treibt die Netzkosten weiter nach oben. Diese Investitionen werden über die Netzentgelte an Endkunden weitergegeben – ein Streitpunkt zwischen produktionsstarken Regionen und Verbrauchszentren.

Experten fordern eine grundlegende Reform der Netzentgelte. Wie lassen sich Netzausbau und bezahlbare Strompreise vereinbaren? Diese Frage wird die kommenden Monate prägen.

EU setzt auf heimische Produktion

Hinter den nationalen Förderprogrammen steht eine europäische Strategie. Der „Net-Zero Industry Act“ will bis 2030 mindestens 40 Prozent des jährlichen Bedarfs an sauberen Technologien in der EU produzieren lassen.

Die Verordnung soll durch schnellere Genehmigungen und weniger Bürokratie Investitionen anziehen. „Net Zero Valleys“ sollen entstehen und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA und China sichern.

Der österreichische „Made-in-Europe“-Bonus ist eine konkrete Umsetzung dieser Strategie. Ob er tatsächlich europäische Produktionsstandorte stärkt, wird der anstehende Fördercall zeigen.

@ boerse-global.de