Social-Media-Sucht, Hälfte

Social-Media-Sucht: Über die Hälfte der Jugendlichen betroffen

22.11.2025 - 21:52:12

Über 51% der unter 20-Jährigen zeigen suchtartige Social-Media-Symptome. Die Bochumer Studie identifiziert analoge Hobbys als wirksame Gegenstrategie zur digitalen Übernutzung.

51,3 Prozent der Menschen unter 20 zeigen suchtartige Symptome bei Social-Media-Nutzung. Die gestern veröffentlichte Studie der Ruhr-Universität Bochum liefert alarmierende Zahlen – und gleichzeitig den Ausweg: analoge Hobbys als wirksame Gegenstrategie.

Das Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit untersuchte zwischen September 2024 und November 2025 das Nutzungsverhalten in allen Altersgruppen. Über alle Generationen hinweg betrifft die Sucht mehr als jeden Vierten (27,6 Prozent). „Sorgen macht uns die steigende Suchttendenz, die den Alltag und die psychische Gesundheit massiv beeinträchtigt”, erklärten die Forschenden gestern.

Das Kernproblem liegt im Teufelskreis: Nutzer greifen zum Smartphone, um abzuschalten. Doch der Endlos-Feed von TikTok und Instagram erschöpft mehr, als er entspannt. Die durchschnittliche Nutzungsdauer liegt bei Erwachsenen inzwischen bei über drei Stunden täglich.

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Rekord-Stresslevel als Brandbeschleuniger

Die aktuelle Mavie Stress Studie 2025 zeigt, warum die digitale Flucht so verlockend ist: 70 Prozent der Menschen in Österreich fühlen sich oft oder sehr oft gestresst – ein massiver Anstieg von 16 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

Die Haupttreiber:
* Arbeit (54 %): Verdichtung und ständige Erreichbarkeit
* Finanzen (25 %): Inflationäre Nachwirkungen und Unsicherheit
* Familie (18 %): Doppelbelastung durch Care-Arbeit

„Kurzzeitiger Stress kann als Antreiber gut sein, problematisch wird es, wenn er chronisch wird”, warnte Barbara Veigl-Trouvain, psychosoziale Beraterin bei Mavie. Genau hier versagt das Smartphone als Bewältigungsstrategie. Passives Konsumieren überdeckt die Symptome nur durch Dopamin-Spitzen.

Töpfern schlägt Netflix: Die Psychologie dahinter

Als Gegenbewegung identifizieren Psychologen eine Renaissance der haptischen Hobbys. Jenny Shields prägte diese Woche den Begriff der “Zonen der Vorhersehbarkeit”. In einer chaotischen Welt bieten Hobbys wie Stricken oder Töpfern klare Regeln und sichtbare Ergebnisse.

„Diese taktilen, akribischen Handlungen dienen nicht der Produktivität – sie dienen der Regulation”, so Shields in der Washington Post. Anders als digitaler Konsum erzeugen kreative Tätigkeiten Selbstwirksamkeit: Man hält am Ende ein physisches Produkt in Händen. Die Konzentration auf manuelle Arbeit unterbricht das Gedankenkarussell, repetitive Bewegungen beruhigen das Nervensystem physiologisch.

Gen Z entdeckt “Grandma Activities”

Dieser psychologische Befund spiegelt sich im Konsumverhalten wider. Der Absatz von DIY-Kits und Künstlerbedarf steigt massiv. Besonders beliebt im späten 2025:

  • Diamond Painting & Malen nach Zahlen: Keine Vorbildung nötig, sofortige Entspannung
  • Analoge Fotografie: Bewusster Prozess statt Handy-Schnappschuss
  • Physische Puzzles: Soziales Event statt einsamem Gaming

Die Bochumer Forscher empfehlen explizit diese Richtung: Schon eine Reduktion der Social-Media-Zeit um 30 Minuten täglich, ersetzt durch positive Offline-Aktivitäten, verbessert die psychische Gesundheit signifikant.

Unternehmen reagieren: Töpferkurs statt Fitnessstudio

Erste Unternehmen bezuschussen statt reiner Fitnessstudio-Mitgliedschaften auch Töpferkurse oder Mal-Workshops als Mental Health Benefits. Der Begriff “Dopamin-Fasten” wandelt sich von einem Internet-Trend zu einer medizinischen Empfehlung.

Für 2026 erwarten Experten, dass aktive Erholung Teil der betrieblichen und öffentlichen Gesundheitsvorsorge wird. Die Erkenntnis dieses Wochenendes bleibt simpel: Der effektivste Weg, das Smartphone liegen zu lassen, ist, beide Hände mit Ton, Wolle oder einem Pinsel zu beschäftigen.

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