Social-Media-Sucht, Bochumer

Social-Media-Sucht: Fast jeder zweite junge Deutsche betroffen

21.11.2025 - 12:02:12

Bochumer Studie zeigt alarmierende Mediennutzung bei jungen Erwachsenen, während britische Forscher gemeinsame Gehirnstrukturen bei psychischen Erkrankungen nachweisen. Experten warnen vor KI-Selbstdiagnosen.

Alarmierende Zahlen aus Bochum: 47 Prozent der jungen Erwachsenen zeigen suchtartige Symptome bei der Nutzung sozialer Medien. Gleichzeitig revolutionieren britische Forscher das Verständnis psychischer Erkrankungen durch den Nachweis gemeinsamer Gehirnstrukturen.

Die Ruhr-Universität Bochum veröffentlichte heute eine repräsentative Studie mit über 22.000 Teilnehmern. Das Ergebnis: Die Deutschen verbringen durchschnittlich drei Stunden und 18 Minuten täglich auf Plattformen wie Instagram, TikTok und X. Bei unter 20-Jährigen steigt dieser Wert auf über vier Stunden.

Besonders brisant: Frauen sind mit 29 Prozent häufiger von suchtartiger Nutzung betroffen als Männer (25,4 Prozent). Die Symptome reichen von Entzugserscheinungen bis zur massiven Beeinträchtigung des Alltagslebens.

„Wir sehen hier nicht mehr nur ein Freizeitverhalten, sondern ein manifestes Problem für die öffentliche Gesundheit”, warnen die Forscher. Die Daten korrelieren stark mit Berichten über steigende Einsamkeit – paradoxerweise verstärkt durch digitale Hypervernetzung.

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Das Ende der diagnostischen Schubladen?

Während Deutschland über Medienkonsum diskutiert, sorgt eine britische Studie für Aufsehen in der Fachwelt. Forscher der University of Birmingham wiesen gemeinsame strukturelle Gehirnveränderungen bei jungen Menschen mit verschiedenen psychischen Diagnosen nach.

Die Analyse von fast 9.000 MRT-Scans zeigt: Jugendliche mit Angststörungen, Depressionen, ADHS oder Verhaltensstörungen weisen ähnliche Veränderungen auf. Betroffen sind vor allem Hirnregionen für Emotionsverarbeitung und Gefahrenreaktion.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Reduzierte Oberfläche und Volumen in emotionsverarbeitenden Gehirnregionen
  • Ähnliche Muster unabhängig von der spezifischen Diagnose
  • Grundlage für transdiagnostische Therapieansätze

„Diese Erkenntnisse fordern den traditionellen Ansatz heraus, psychische Störungen isoliert zu betrachten”, erklärt das Forscherteam. Therapien könnten sich künftig stärker auf gemeinsame biologische Mechanismen konzentrieren.

KI-Therapie: Warnung vor der Selbstdiagnose-Falle

Angesichts langer Wartezeiten auf Therapieplätze wenden sich immer mehr Betroffene an KI-Chatbots. Dr. Roman Raczka, Präsident der British Psychological Society, warnt gestern vor einer „nächsten öffentlichen Gesundheitskrise”.

Die unreglementierte Nutzung von KI durch Kinder und Jugendliche berge massive Risiken. Fehldiagnosen und unzureichende Krisenintervention seien real. „KI kann das vitale menschliche Element in der psychischen Gesundheitsversorgung nicht ersetzen”, so Raczka.

Die Forderung der Fachverbände: KI als unterstützendes Werkzeug für Therapeuten nutzen – nicht als Ersatz für klinische Behandlung.

Movember 2025: Der Wandel zur mentalen Fitness

Der laufende Monat steht traditionell im Zeichen der Männergesundheit. Doch 2025 zeichnet sich einTrendwechsel ab: weg von der reinen Krisenbewältigung, hin zur präventiven mentalen Fitness.

Suizid bleibt weltweit eine der häufigsten Todesursachen bei Männern unter 50. Organisationen setzen verstärkt auf proaktives Training der psychischen Widerstandskraft – analog zur körperlichen Fitness.

Die WHO-Daten untermauern die Notwendigkeit: Mit über einer Milliarde Betroffener weltweit und stagnierenden Budgets (im Median nur 2 Prozent der Gesundheitsausgaben) ist ein Systemwechsel unausweichlich.

Was bedeutet das konkret?

Die Konvergenz dieser Entwicklungen verdeutlicht einen Wendepunkt. Die Wissenschaft bewegt sich weg von symptombasierten Diagnosen hin zu neurobiologischen Markern. Dies könnte Therapieplanung und Medikamentenentwicklung revolutionieren.

Die Bochumer Studie zwingt Politik und Gesellschaft, soziale Medien als potenziellen Gesundheitsrisikofaktor zu regulieren – ähnlich wie Tabak oder Alkohol. Marktanalysten rechnen 2026 mit einer Regulierungswelle für KI-Anwendungen und Social-Media-Algorithmen.

Für den Einzelnen bedeutet der Trend: Psychische Gesundheit wird als aktive, tägliche Aufgabe verstanden. Die Zeiten, in denen mentale Gesundheit nur im Krankheitsfall thematisiert wurde, sind endgültig vorbei.

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