SMS-Blaster: Polizei jagt mobile Spam-Schleudern
19.09.2025 - 20:31:02Internationale Ermittler warnen vor tragbaren Handy-Türmen, die Sicherheitsfilter umgehen und massenhaft Betrugs-SMS versenden. Die Schäden beliefen sich in den USA bereits auf 470 Millionen Dollar.
Kriminelle setzen tragbare Handy-Türme ein, um Millionen von Phishing-SMS zu versenden. Internationale Ermittler schlagen Alarm: Die gefälschten Mobilfunkstationen umgehen alle Sicherheitsfilter und machen jeden Bürger zum leichten Ziel.
Von London bis Bangkok rollen derzeit beispiellose Polizeioperationen gegen eine neue Generation von Betrügern. Ihr Werkzeug: SMS-Blaster, die aus Kofferräumen heraus ganze Stadtteile mit täuschend echten Betrugs-Nachrichten überfluten. Anders als herkömmliche Spam-Attacken erreichen diese Geräte jeden in der Nähe befindlichen Handynutzer – ohne Ausnahme.
Fake-Türme kapern jedes Smartphone
Das Herzstück der Attacken sind sogenannte SMS-Blaster oder IMSI-Catcher. Diese tragbaren Geräte geben sich als echte Mobilfunkmasten aus und locken nearby Smartphones in ihre Falle. Der Trick: Sie zwingen die Handys zur Verbindung über das veraltete 2G-Netz.
Das Problem liegt in der Architektur des 2G-Standards. Während moderne Netze eine gegenseitige Authentifizierung verlangen, vertraut 2G blind jedem Signal. Die Kriminellen nutzen diese Schwachstelle schamlos aus: Sie umgehen sämtliche Spam-Filter der Netzbetreiber und garantieren die Zustellung ihrer Betrugs-SMS.
Die Nachrichten können beliebig gefälscht werden – von der Steuerfahndung bis zum Paketdienst. Für die Betrüger ein Jackpot: maximale Reichweite bei minimalen technischen Hürden.
Verhaftungswelle in Europa und Asien
Die britische Spezialeinheit DCPCU hat bereits sieben SMS-Blaster beschlagnahmt und spricht von „Ermittlungen ersten Ranges“. Ein chinesischer Student landete im Juni 2025 hinter Gittern, weil er mit aktivem Blaster durch London fuhr und zehntausende Fake-SMS des Finanzamts verschickte.
Noch dramatischer die Lage in Asien: In Bangkok verhaftete die Polizei mehrere Verdächtige, die für chinesische Hintermänner agierten. Ihre Mietwagen wurden zu rollenden Spam-Schleudern, die stündlich tausende Phishing-Nachrichten in die dichtesten Stadtbezirke pumpten.
Ähnliche Razzien in Taiwan, Indonesien, Japan und Malaysia zeigen: Hier agieren internationale Banden mit ausgeklügelter Logistik.
470 Millionen Dollar Schaden allein in den USA
Die Schadensbilanz ist erschreckend: Amerikaner verloren 2024 bereits 470 Millionen Dollar durch SMS-Betrug – fünfmal mehr als noch 2020. Die Federal Trade Commission registrierte vor allem gefälschte Paket-Benachrichtigungen, Job-Angebote und Bank-Warnungen.
Das FBI beziffert den Gesamtschaden durch Internetkriminalität auf 16,6 Milliarden Dollar. Phishing und Spoofing führen dabei die Statistik an – mit über 193.000 gemeldeten Fällen.
Netzbetreiber und Hersteller mobilisieren Abwehr
Die Mobilfunkanbieter arbeiten fieberhaft mit Polizei und Regulierern zusammen, um die illegalen Sendemasten aufzuspüren. Google empfiehlt Android-Nutzern bereits, 2G komplett zu deaktivieren.
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Detective Chief Inspector David Vint vom DCPCU warnt: „Die Kriminellen werden immer raffinierter und finden komplexere Wege, ahnungslose Bürger zu täuschen.“
So schützen Sie sich vor SMS-Blaster-Attacken
Experten empfehlen ein einfaches Verhalten gegen die mobile Bedrohung:
- Niemals Links in unerwarteten SMS anklicken
- Direkte Kontaktaufnahme mit dem angeblichen Absender über bekannte Kanäle
- Verdächtige SMS an 7726 (SPAM) weiterleiten
- 2G deaktivieren, falls Gerät und Anbieter es ermöglichen
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Wer bereits Geld verloren hat, sollte sofort die Bank informieren und Anzeige erstatten. Die internationale Zusammenarbeit wird entscheidend sein – denn die SMS-Blaster-Banden denken längst global.