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Smartphone-Security: KI direkt auf dem Gerät schützt vor neuen Bedrohungen

29.09.2025 - 05:37:02

Smartphone-Hersteller integrieren künstliche Intelligenz direkt in Geräte für proaktiven Schutz und bereiten sich mit quantenresistenter Verschlüsselung auf zukünftige Bedrohungen vor.

Die größte Sicherheitsrevolution des Jahres findet in der Hosentasche statt. Smartphone-Hersteller setzen auf künstliche Intelligenz direkt im Gerät und rüsten sich bereits für die Quantencomputer-Ära. Google hat diese Woche die vollständigen Funktionen seiner neuen „Advanced Protection“-Suite für Android 16 enthüllt – ein System, das raffinierte Betrugsversuche in Echtzeit erkennt und neutralisiert, bevor Nutzer überhaupt merken, dass sie angegriffen werden.

Der Wandel ist grundlegend: Statt reaktiv auf erkannte Bedrohungen zu reagieren, nehmen Smartphones künftig eine proaktive Haltung ein. Alle Daten werden direkt auf dem Gerät verarbeitet – ein wichtiger Schritt für den Datenschutz, der gleichzeitig neue Maßstäbe für die digitale Sicherheit setzt.

KI-Verteidigung arbeitet im Verborgenen

Android 16 steht mit seiner integrierten Gerät-KI an der Spitze dieser Entwicklung. Das System analysiert Gesprächsverläufe und Verhaltensmuster, um Betrugsversuche zu identifizieren – etwa wenn sich Kriminelle als Bank oder technischer Support ausgeben. Besonders clever: Die gesamte Auswertung läuft lokal ab, persönliche Gespräche gelangen nie in die Cloud.

Bei Anrufen von unbekannten Nummern blockiert Android 16 automatisch risikoreiche Aktionen. Das Betriebssystem verhindert dann das Installieren unbekannter Apps oder das Deaktivieren des Play Protect-Schutzes – klassische Tricks, mit denen Betrüger Nutzer zur Installation von Schadsoftware bewegen wollen.

Ein neues „Key Verifier“-Tool in Google Kontakte soll SIM-Karten-Angriffe stoppen, indem Nutzer die Identität ihrer Gesprächspartner verifizieren können.

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Passkeys erobern den Massenmarkt

2025 markiert den Durchbruch für passwortlose Anmeldungen. Passkeys, unterstützt von Apple, Google und Microsoft, ersetzen herkömmliche Passwörter durch biometrische Verfahren wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Die Zahlen sind beeindruckend: Über eine Milliarde Menschen haben bereits mindestens einen Passkey aktiviert, die Bekanntheit unter Verbrauchern stieg auf 57 Prozent.

Amazon meldete 175 Millionen erstellte Passkeys im ersten Jahr, TikTok-Nutzer loggen sich 17-mal schneller ein. Die neueste Generation der Smartphones setzt auf Ultraschall-Fingerabdruckscanner und ausgereiftere Gesichtserkennung. Einige Systeme analysieren sogar Verhaltensmuster wie Tipprhythmus und Navigationsgewohnheiten für eine kontinuierliche, passive Authentifizierung.

Vorbereitung auf die Quantenbedrohung

Während KI aktuelle Bedrohungen abwehrt, bereiten sich Hersteller bereits auf die nächste Herausforderung vor: Quantencomputer. Diese könnten künftig heutige Verschlüsselungsstandards knacken. Samsung führt deshalb bereits quantenresistente Verschlüsselung für seine Secure Wi-Fi-Funktion ein.

Messaging-Apps wie Signal und WhatsApp implementieren hybride, quantenresistente Protokolle. Diese vorausschauende Strategie soll „Jetzt sammeln, später entschlüsseln“-Angriffe verhindern, bei denen verschlüsselte Daten gesammelt und später mit Quantencomputern geknackt werden sollen.

Was das für Verbraucher bedeutet

Die Philosophie hat sich grundlegend gewandelt: Nicht mehr der Nutzer trägt die Hauptverantwortung für die Bedrohungserkennung, sondern das Gerät wird zum intelligenten Wächter. Diese Entwicklung ist eine direkte Antwort auf KI-gestützte Cyberangriffe, die immer personalisierter und überzeugender werden.

Die breite Einführung von Passkeys zeigt die Macht der Industriezusammenarbeit. Der gemeinsame Standard von Apple, Google und Microsoft ermöglichte die schnelle und erfolgreiche Markteinführung. Ähnlich vorausschauend ist der Übergang zu quantenresistenter Kryptographie, der eine langfristige Bedrohung angeht, bevor sie akut wird.

Die Zukunft bringt noch mächtigere KI-Modelle direkt auf den Geräten, die ein breiteres Spektrum von Bedrohungen erkennen können. Apples iOS 19 dürfte diesen Trend mit verstärkten Datenschutzkontrollen und verbesserten Verschlüsselung fortsetzen. Für Verbraucher bedeutet das: Ihr persönlichstes Gerät wird auch ihr sicherstes – mit intelligenten, mehrstufigen Schutzmaßnahmen, die unsichtbar im Hintergrund arbeiten.

@ boerse-global.de