Smartphone-Betrug, Black

Smartphone-Betrug: Black Week wird zur Hochsaison für Cyberkriminelle

24.11.2025 - 14:29:12

Millionen Deutsche jagen diese Woche nach Handy-Schnäppchen. Doch die Jagd wird gefährlich: Landeskriminalämter warnen vor einer neuen Betrugs-Dimension auf Kleinanzeigen-Portalen. Die Maschen werden raffinierter, die Täter professioneller – und selbst Erfahrene tappen in die Falle.

Die Black Week lockt mit satten Rabatten auf iPhones und Samsung-Galaxys. Gleichzeitig erreichen die Betrugsanzeigen im Zusammenhang mit Kleinanzeigen und Facebook Marketplace einen neuen Höchststand. Was die Sache so brisant macht: Die Kriminellen setzen zunehmend auf KI-gestützte Methoden und psychologische Tricks. Der Zeitdruck der Schnäppchenjagd macht blind für Warnsignale.

Die gefährlichste Masche zielt ausgerechnet auf das Feature ab, das schützen soll: die „Sicher Bezahlen”-Funktion. Verbraucherzentralen aus Niedersachsen und Hamburg schlagen Alarm.

So läuft der Betrug ab: Verkäufer erhalten eine Nachricht von einem vermeintlichen Käufer. Dieser behauptet, bereits über das Bezahlsystem der Plattform gezahlt zu haben. Um das Geld zu empfangen, müsse der Verkäufer nur noch seine Daten bestätigen.

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Der neue Trick heißt „Quishing” – QR-Code-Phishing. Die Betrüger senden einen QR-Code oder Link, der auf täuschend echte Fake-Webseiten führt. Diese Seiten besitzen oft Sicherheitszertifikate und sind kaum vom Original zu unterscheiden. Wer hier Kreditkarten- oder Banking-Daten eingibt, verliert sie in Echtzeit an die Täter.

Die Kriminellen nutzen die Daten sofort: für unberechtigte Abbuchungen oder um digitale Kreditkarten auf ihren eigenen Geräten einzurichten. Apple Pay und Google Pay machen’s möglich.

Dreiecksbetrug: Drei Opfer, ein Gewinner

Das LKA Niedersachsen warnt vor einer Renaissance des Dreiecksbetrugs – besonders bei hochpreisigen iPhones. Das perfide System funktioniert so:

Der Ablauf:
* Täter A kopiert das Inserat von Verkäufer B und stellt es selbst online
* Käufer C meldet sich beim Täter und will kaufen
* Der Täter gibt Käufer C die PayPal-Daten des echten Verkäufers B
* Käufer C überweist an Verkäufer B
* Verkäufer B sieht den Geldeingang und versendet an die Adresse des Täters

Das böse Erwachen folgt Tage später: Käufer C erhält keine Ware und fordert sein Geld über den PayPal-Käuferschutz zurück. PayPal entscheidet meist zugunsten des Käufers – weil an eine andere Adresse versendet wurde. Verkäufer B verliert Smartphone UND Geld.

Die goldene Regel: Weichen Name des Kontoinhabers und Lieferadresse voneinander ab? Deal sofort abbrechen.

Fake-Shops: Wenn 50 Prozent Rabatt locken

Die Verbraucherzentrale Thüringen warnt vor einer Flut professioneller Fake-Shops zur Black Week. Bei Smartphones, die sonst preisstabil sind, sollten Rabatte von 30 bis 50 Prozent alle Alarmglocken schrillen lassen.

Die gefälschten Shops wirken hochprofessionell: gestohlenes Impressum, gefälschte Gütesiegel, moderne Optik. Das verräterische Detail steckt in der Zahlungsart. Im Bestellprozess werden Kreditkarte oder Rechnung angezeigt – am Ende bleibt nur Vorkasse per Überweisung.

Neuerdings nutzen Betrüger Konten bei ausländischen Neobanken. Erkennbar an IBANs wie LT (Litauen) oder ES (Spanien). Nach der Überweisung: Funkstille. Die Ware kommt nie an.

Warum ausgerechnet Smartphones?

Experten für Cyberkriminalität sehen drei Faktoren:

Hohe Liquidität: Ein aktuelles iPhone lässt sich fast wie Bargeld umsetzen. Die Geräte sind wertstabil und weltweit begehrt.

Emotionaler Druck: Die Black Week erzeugt FOMO – Fear Of Missing Out. Käufer stehen unter Zeitdruck und ignorieren Warnsignale.

Massenmarkt: Fast jeder besitzt ein Smartphone und wechselt regelmäßig. Der Pool potenzieller Opfer ist riesig.

Die Professionalisierung zeigt sich im KI-Einsatz: Inseratstexte klingen perfekt, Bilder werden so manipuliert, dass die Google-Rückwärtssuche versagt. Die Zeiten von holprigem Google-Translate-Deutsch sind vorbei.

So schützen Sie sich jetzt

Für Verkäufer:
* Kommunikation nie von der Plattform wegverlagern (kein WhatsApp)
* Nur an die bei PayPal hinterlegte Adresse versenden
* „Direkt kaufen”-Funktion nutzen, keine externen Links öffnen
* Bei abweichenden Namen und Adressen: Deal abbrechen

Für Käufer:
* Unrealistische Rabatte ignorieren
* Nur bei etablierten Händlern kaufen
* Vorkasse per Überweisung vermeiden
* Gütesiegel auf Echtheit prüfen (Links anklicken!)

Für alle:
* Links in SMS oder E-Mails grundsätzlich nicht anklicken
* Direkt über Browser zur Plattform navigieren
* Bei Verdacht sofort Bank kontaktieren und Strafanzeige erstatten

Die Behörden rüsten technisch auf, doch der wichtigste Schutzwall bleibt die Skepsis des Nutzers. Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch.

Die Betrugszahlen werden in den kommenden Wochen weiter steigen. Wer jetzt ein Smartphone kauft oder verkauft, bewegt sich in einem Minenfeld. Vorsicht ist nicht übertrieben – sie ist überlebenswichtig.

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