SIM-Swap-Angriffe, Behörden

SIM-Swap-Angriffe: Behörden warnen vor neuer Dringlichkeit

28.12.2025 - 22:13:12

Europäische Cybersicherheitsbehörden warnen vor einem drastischen Anstieg von SIM-Swap-Angriffen und empfehlen dringend die Aktivierung der netzseitigen Portierungssperre als zentralen Schutz.

Europäische Cybersicherheitsbehörden warnen eindringlich vor SIM-Swap-Angriffen. Sie fordern Nutzer auf, eine oft übersehene Sicherheitsfunktion zu aktivieren: die Anbieter-Sperre.

Diese netzseitige Barriere, auch “Port Freeze” genannt, verhindert, dass Kriminelle Ihre Handynummer auf eine fremde SIM-Karte übertragen. Für Android-Nutzer mit aktuellen Updates ist sie die letzte Verteidigungslinie gegen Identitätsdiebstahl.

Alarmstufe Rot: Behörden koordinieren Warnung

Führende Agenturen aus Frankreich und Großbritannien haben diese Woche gemeinsam vor der wachsenden Gefahr gewarnt. Kriminelle Netzwerke nutzen demnach raffinierte Social-Engineering-Methoden. Sie überreden Mobilfunkanbieter, Nummern auf neue SIM-Karten zu portieren.

Der Erfolg ist verheerend: Opfer verlieren sofort den Netzempfang. Angreifer erhalten dagegen Zugriff auf alle SMS-basierten Zwei-Faktor-Authentifizierungscodes (2FA). Damit knacken sie Bankkonten, Social-Media-Profile und E-Mail-Postfächer.

Anzeige

Viele Android-Nutzer wissen nicht, dass sich wichtige Sicherheitsfunktionen tief in den Einstellungen verbergen. Unser kostenloser Android-Guide erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Ihr Handy gegen SIM-Swap und Identitätsdiebstahl härten — von SIM‑PIN und Number‑Transfer‑PIN über die Portierungssperre bis zur Diebstahlerkennung in Android 15. Praxisnah und seniorenfreundlich, mit Checkliste und einem kostenlosen E‑Mail-Grundkurs für die sichere Einrichtung. Gratis Android-Sicherheits-Guide & Einsteigerkurs sichern

Die Behörden raten dringend zu zwei Maßnahmen:
* Die Standard-PIN der SIM-Karte ändern
* Die Portierungssperre beim eigenen Anbieter aktivieren

So funktioniert der unterschätzte Schutzschild

Die Anbieter-Sperre verwandelt einen simplen Servicevorgang in ein Hochsicherheitsverfahren. Ist sie aktiv, reichen persönliche Daten des Opfers nicht mehr aus.

Für eine Nummernübertragung muss der Kunde dann zusätzlich eine spezielle Number Transfer PIN eingeben oder eine biometrische Freigabe in der App des Anbieters bestätigen. Fast alle großen Provider bieten diese Option an – sie ist jedoch oft tief in den Kontoeinstellungen versteckt.

Branchenbeobachter sind sich einig: Diese Sperre reduziert das Risiko eines erfolgreichen Angriffs drastisch.

Android: So verstärkt das System den Schutz

Für Android-Nutzer greifen die netzseitigen Maßnahmen mit den jüngsten Systemupdates ineinander. Android 15 und spätere Versionen haben die lokale Gerätesicherheit massiv ausgebaut.

Die integrierte Diebstahlerkennung spielt eine Schlüsselrolle. Das System erkennt, wenn eine SIM-Karte unter verdächtigen Umständen entfernt wird. Es sperrt das Smartphone sofort und verlangt eine erneute Authentifizierung.

Kann Android einen netzseitigen SIM-Swap verhindern? Nein. Aber die Kombination aus Gerätesperre und Anbieter-Sperre macht es Angreifern enorm schwer, an die physische SIM oder die darauf eingehenden Nachrichten zu gelangen.

Die größte Schwachstelle: SMS als Sicherheitsfaktor

Trotz aller Schutzmechanismen bleibt der “Faktor SMS” das größte Problem. Sicherheitsexperten betonen: SMS waren nie als sicherer Kanal für Einmalpasswörter gedacht.

Die Lösung? Wo immer möglich auf App-basierte Authentifikatoren oder Hardware-Passkeys umsteigen. Diese Methoden sind an das Gerät oder einen kryptografischen Schlüssel gebunden – nicht an die Telefonnummer. Sie bleiben auch bei einem erfolgreichen SIM-Swap sicher.

Doch Vorsicht: Die Mobilfunknummer ist oft noch der “Generalschlüssel” zur Kontowiederherstellung. Deshalb bleibt der Schutz durch die Anbieter-Sperre unverzichtbar.

Warum die Angriffe jetzt zunehmen

Der dramatische Anstieg der SIM-Swap-Angriffe zeigt einen klaren Trend in der Cyberkriminalität. Technische Systeme werden immer härter zu knacken. Also verlagern sich die Angriffe auf administrative Prozesse und den menschlichen Faktor.

Organisierte Banden haben diese Schwachstelle industrialisiert. Ein Bericht vom Mai 2025 spricht von einem Anstieg der Fälle um über 1000 Prozent.

Bleibt die Politik untätig? Wahrscheinlich nicht. Branchenkenner erwarten für das kommende Jahr neue Regulierungen. Diese könnten Provider verpflichten, Portierungssperren standardmäßig zu aktivieren – also ein “Opt-out”- statt eines “Opt-in”-Verfahrens.

Bis es soweit ist, liegt der wichtigste Schutzfaktor bei Ihnen. Nutzen Sie die ruhigen Tage zum Jahresende, um Ihre Sicherheitseinstellungen beim Mobilfunkanbieter zu überprüfen und zu härten.

Anzeige

PS: Wenn SMS‑Codes unsicher sind, wechseln Sie auf app‑basierte Authentifikatoren oder sichern Sie Ihr Konto zusätzlich mit Hardware‑Passkeys. Der Android-Einsteigerkurs erklärt nicht nur die Bedienung, sondern zeigt konkret, welche Authenticator‑Apps empfehlenswert sind, wie Passkeys funktionieren und wie Sie Ihre Mobilnummer effektiv gegen unerwünschte Portierungen schützen. Kompakt, praxisnah und sofort umsetzbar. Jetzt Android-Schutz & Authenticator‑Leitfaden anfordern

@ boerse-global.de