Siemens Healthineers Aktie: Verkaufsangst!

Morgan Stanley löst einen Schock aus: Die renommierte Investmentbank stößt Siemens Healthineers ab und senkt die Bewertung von „Overweight“ auf „Equal-weight“. Der Grund? Anhaltende Ängste, dass Mutterkonzern Siemens seine 75-Prozent-Beteiligung verkaufen könnte. Doch während Analysten nervös werden, glänzt das Medizintechnik-Unternehmen mit starken Quartalszahlen. Steht hier etwa eine Überreaktion bevor?

Die Aktie reagierte prompt und fiel um 1,7 Prozent. Über fünf Handelstage summiert sich das Minus bereits auf knapp vier Prozent – ein deutliches Zeichen für die Verunsicherung der Anleger.

Zweite Bankabstufung binnen kurzer Zeit

Mit Morgan Stanley kehrt nun die zweite große Investmentbank Siemens Healthineers den Rücken. Von 23 bewertenden Banken halten nur noch zwei – Morgan Stanley und Goldman Sachs – eine neutrale Position.

Die wichtigsten Fakten zur Analystenstimmung:
• 21 von 23 Banken bewerten die Aktie positiv
• Nur 2 Banken halten eine neutrale Position
• Keine einzige Bank rät zum Verkauf
• Bloomberg-Daten zeigen wachsende Bedenken über die Zukunft als eigenständiges Unternehmen

Die Abstufung erfolgt vor dem Hintergrund hartnäckiger Spekulationen: Bereits seit Januar kursieren Berichte, dass Siemens seine 45-Milliarden-Euro-Beteiligung veräußern könnte.

Mutterkonzern testet bereits die Marktbereitschaft

Siemens AG prüft verschiedene Optionen für seine Healthineers-Anteile. Das Management argumentiert intern, das Kapital könne in Digitalisierung und Industrietechnik besser angelegt werden. Gleichzeitig drängen Investoren auf eine schlankere Konzernstruktur.

Ein kürzlich durchgeführter Verkauf von zwei Prozent der Anteile diente laut Marktbeobachtern als Markttest. Die Botschaft war eindeutig: Der Markt würde einen größeren Verkauf verkraften.

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Eine finale Entscheidung soll bis zum Capital Markets Day Ende 2025 fallen – bis dahin bleibt die Unsicherheit bestehen.

Starke Zahlen trotz Verkaufssorgen

Paradox: Während die Verkaufsängste wachsen, liefert Siemens Healthineers beeindruckende Ergebnisse. Im dritten Quartal kletterte der Umsatz um 4,4 Prozent auf 5,66 Milliarden Euro. Noch beeindruckender: Der Nettogewinn sprang um 18 Prozent auf 552 Millionen Euro hoch.

CEO Bernd Montag, dessen Vertrag erst kürzlich bis 2031 verlängert wurde, sprach von einem „sehr guten Quartal mit hohem Umsatzwachstum und starkem freien Cashflow“. Die Gewinnmarge verbesserte sich auf 9,7 Prozent.

Parallel dazu läuft eine strategische Neuausrichtung: Gespräche mit Private-Equity-Firmen wie Blackstone und KKR über einen Verkauf der Labor-Diagnostik-Sparte sollen bereits begonnen haben.

Für Anleger bleibt die bange Frage: Überstrahlen die soliden Fundamentaldaten letztendlich die Verkaufsängste? Die Antwort dürfte der angekündigte Capital Markets Day von Siemens AG bringen.

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