SHIELD-Modell, Demenz-Risiko

SHIELD-Modell: Demenz-Risiko um 45 Prozent senken

27.09.2025 - 03:59:02

Forscher identifizieren 14 beeinflussbare Demenz-Risikofaktoren und entwickeln praktisches SHIELD-Modell zur Vorbeugung. Lebensstiländerungen könnten viele Erkrankungsfälle verhindern.

Fast die Hälfte aller Demenzfälle könnte verhindert werden. Was utopisch klingt, untermauern Forscher der renommierten Lancet-Kommission mit harten Daten: 14 beeinflussbare Risikofaktoren entscheiden maßgeblich über unser Demenz-Risiko.

Die ernüchternde Realität: Weltweit erkranken immer mehr Menschen an Demenz. Doch die ermutigende Botschaft der Wissenschaft lautet: Wir sind diesem Schicksal nicht hilflos ausgeliefert. Mit dem richtigen Lebensstil lässt sich das Risiko dramatisch reduzieren.

Zwei neue Risikofaktoren identifiziert

Die Lancet-Kommission erweiterte ihre Liste der modifizierbaren Risikofaktoren von zwölf auf vierzehn. Zu den bekannten Faktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder sozialer Isolation gesellen sich nun: erhöhtes LDL-Cholesterin im mittleren Lebensalter und Sehverlust im späteren Leben.

Diese Erkenntnis revolutioniert die Prävention. Allein durch die Kontrolle des „schlechten“ Cholesterins ließen sich sieben Prozent aller Demenzfälle verhindern. Die Behandlung von Sehschwächen könnte weitere zwei Prozent einsparen.

Die vollständige Liste umfasst: geringe Bildung, Bluthochdruck, Hörverlust, Rauchen, Übergewicht, Depression, Bewegungsmangel, Diabetes, übermäßigen Alkoholkonsum, Kopfverletzungen, soziale Isolation, Luftverschmutzung sowie die beiden Neuzugänge.

SHIELD: Sechs Buchstaben gegen das Vergessen

Wissenschaftler entwickelten das eingängige SHIELD-Modell, um die komplexen Zusammenhänge alltagstauglich zu machen:

Sleep (Schlaf): Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht beschleunigen den kognitiven Abbau. Im Schlaf werden schädliche Proteine wie Amyloid-Beta aus dem Gehirn gespült – ein natürlicher Reinigungsvorgang.

Handle Stress & Head Injury Prevention: Dauerstress fördert Depressionen, einen eigenständigen Demenz-Risikofaktor. Gleichzeitig schützen Helme beim Sport und Radfahren vor folgenschweren Kopfverletzungen.

Interact (Interaktion): Soziale Isolation gilt als eigenständiger Risikofaktor. Ein aktives soziales Leben stimuliert das Gehirn und baut kognitive Reserven auf.

Exercise (Bewegung): Die Weltgesundheitsorganisation stuft regelmäßige Bewegung als stärkste Präventionsmaßnahme ein. Was gut fürs Herz ist, schützt auch das Gehirn.

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Learn (Lernen): Geistige Aktivität im mittleren Lebensalter kompensiert eine möglicherweise geringe Schulbildung. Das Gehirn bleibt durch kontinuierliches Lernen flexibel.

Diet (Ernährung): Die Mittelmeerdiät mit viel Obst, Gemüse und gesunden Fetten unterstützt optimale Hirndurchblutung und kontrolliert gleichzeitig Blutdruck und Cholesterin.

Realistische Erwartungen statt Heilsversprechen

Kann Demenz wirklich halbiert werden? Prof. Dr. Steffi G. Riedel-Heller vom Universitätsklinikum Leipzig dämpft überzogene Erwartungen: „Die 45 Prozent setzen eine vollständige Eliminierung aller Risikofaktoren voraus – praktisch unmöglich.“

Dennoch öffnet die Forschung konkrete Behandlungswege: Graue Star-Operationen, Statine gegen Cholesterin oder Hörgeräte werden zu Demenz-Präventionsmaßnahmen. Bereits kleine Verbesserungen auf Bevölkerungsebene hätten große Auswirkungen.

Neue Forschungsansätze am Horizont

Die Wissenschaft steht nicht still. Schlafmangel könnte bald als 15. Risikofaktor gelistet werden. In Neuruppin läuft bereits eine Pilotstudie zu kognitivem Training durch Online-Übungen.

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Die Kernbotschaft bleibt simpel: Was dem Herzen nützt, schützt auch das Gehirn. Jeder kann durch bewusste Entscheidungen sein persönliches Demenz-Risiko beeinflussen. Das SHIELD-Modell macht dabei aus komplexer Wissenschaft einen praktischen Wegweiser für den Alltag.

@ boerse-global.de