SGB-SMIT, Private-Equity-Eigner

SGB-SMIT: Private-Equity-Eigner setzt auf Verlängerung

29.12.2025 - 22:31:12

Der Private-Equity-Investor One Equity Partners überführt SGB-SMIT in einen neuen Fonds, um das Wachstum des Unternehmens im boomenden Energietechnikmarkt weiter zu finanzieren.

Der Regensburger Transformatoren-Hersteller SGB-SMIT bleibt in der Hand seines Investors One Equity Partners. Ein neuer Fonds soll das Wachstum des gefragten Infrastruktur-Spezialisten weiter finanzieren.

Die österreichische Wettbewerbsbehörde (BWB) prüft derzeit eine bedeutende Transaktion im europäischen Energietechnik-Sektor. Der Private-Equity-Gigant One Equity Partners (OEP) hat eine Zusammenschlussanmeldung für den Transformatorenhersteller SGB-SMIT eingereicht. Hinter der formalen Notifikation verbirgt sich ein strategischer Schachzug: OEP will das florierende Unternehmen nicht verkaufen, sondern in einen neuen Fonds – ein sogenanntes Continuation Vehicle – überführen. Damit verlängert der Investor seine Haltefrist und kann weiter in das Kerngeschäft des Unternehmens investieren.

Fortführung statt Verkauf: OEP setzt auf Wachstumskurs

Die Meldung bei der BWB ist eine regulatorische Pflicht. Sie leitet die formale Überführung von SGB-SMIT aus dem alten OEP-Fonds in eine neue Finanzierungsgesellschaft ein. Für die Wettbewerbshüter ist dies eine reine Formalie, da sich an der tatsächlichen Kontrolle durch OEP nichts ändert. Experten erwarten daher eine problemlose Freigabe in der Phase-I-Prüfung innerhalb der nächsten vier Wochen.

Die Entscheidung für das Continuation Vehicle folgt auf Berichte von einem geplanten Verkauf des Unternehmens Anfang 2025. Statt den profitablen Betrieb abzustoßen, entschied sich OEP für die Verlängerung. Der Grund ist klar: Der Markt für Stromnetz-Komponenten boomt. Die Energiewende in Europa und Nordamerika sowie der massive Strombedarf von KI-Rechenzentren treiben die Nachfrage nach Transformatoren in nie dagewesene Höhen. Mit dem neuen Fonds können frühere Investoren aussteigen, während neue Geldgeber in die nächste Wachstumsphase einsteigen.

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Konsolidierung nach US-Expansion

Die regulatorische Meldung in Österreich bildet den Schlusspunkt eines aktiven Jahres für SGB-SMIT. Der Konzern hat seine Position 2025 massiv ausgebaut. Kernstück war die schnelle Integration des US-Herstellers Southwest Electric Co., der im ersten Quartal übernommen wurde. Der Kauf verschaffte SGB-SMIT entscheidende Kapazitäten für Wartung und Produktion im lukrativen nordamerikanischen Markt für Öl, Gas und erneuerbare Energien.

Parallel dazu hat das Unternehmen sein Portfolio gestrafft. Im Oktober 2025 verkaufte es seine südafrikanische Tochtergesellschaft. Das Ziel: Die Ressourcen auf die Kernmärkte Europa und USA konzentrieren. Das nun bei der BWB angemeldete Unternehmen ist geografisch schlanker, aber in seinen Schlüsselregionen tiefer integriert.

Starke Zahlen stützen die Strategie

Der Zeitpunkt der Transaktion ist kein Zufall. Infrastruktur-Assets wie SGB-SMIT erzielen derzeit Höchstbewertungen. Der globale Umbau der Energiesysteme hat einen wahren Superzyklus für Elektroingenieurdienstleistungen ausgelöst. Branchenberichte prognostizieren für SGB-SMIT im Geschäftsjahr 2025 ein EBITDA von rund 300 Millionen Euro.

Diese finanzielle Stärke macht den Schritt zum Continuation Vehicle sinnvoll. Sie bietet die nötige Kapitalbasis, um weitere Kapazitätserweiterungen zu finanzieren – ohne die Unruhe eines kompletten Unternehmensverkaufs. Für den Markt bedeutet die Entscheidung von OEP vor allem Stabilität. SGB-SMIT kann seinen eingeschlagenen Kurs unter bewährter Führung fortsetzen und bleibt ein verlässlicher Lieferant für kritische Netzkomponenten in unsicheren Zeiten. Die finale Freigabe der BWB wird für Ende Januar 2026 erwartet.

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