Senioren, Smartphone-Boom

Senioren: Smartphone-Boom trifft digitale Hilflosigkeit

13.10.2025 - 11:27:02

Trotz hoher Smartphone-Besitzquoten fühlen sich 60 Prozent der über 50-Jährigen von Technologie überfordert. Der wachsende AgeTech-Markt entwickelt barrierefreie Lösungen für ältere Nutzer.

Paradox der Digitalisierung: 91 Prozent der über 50-Jährigen in den USA besitzen ein Smartphone, doch fast 60 Prozent fühlen sich von der Technologie im Stich gelassen. Eine neue Studie der amerikanischen Rentner-Organisation AARP deckt auf, dass trotz Rekord-Besitzzahlen bei Geräten eine dramatische Kompetenz-Lücke klafft.

Was auf den ersten Blick wie eine Erfolgsgeschichte aussieht, entpuppt sich als gesellschaftliche Herausforderung. Während Senioren durchschnittlich sieben technische Geräte besitzen, kämpfen sie mit Bedienoberflächen, die nicht für sie entwickelt wurden.

Die Brisanz des Problems zeigt sich weltweit: Diese Woche kritisierten Politiker auf den Philippinen scharf die „digitale Ausgrenzung“ älterer Menschen, die zunehmend auf Online-Dienste für Behördengänge angewiesen sind – ohne entsprechende Unterstützung zu erhalten.

Geräte da, Vertrauen fehlt

Die Zahlen sind beeindruckend: 78 Prozent der amerikanischen Senioren besitzen Smart-TVs, 72 Prozent Laptops. Besonders rasant wächst die Nutzung künstlicher Intelligenz – von 9 auf 18 Prozent binnen eines Jahres.

Doch der Besitz täuscht über die Realität hinweg. Fast zwei Drittel der älteren Nutzer bemängeln, dass Technologie nicht für ihre Altersgruppe entwickelt wird. Winzige Schriftarten, komplexe Menüs und fehlende Barrierefreiheit schaffen Frustration statt Nutzen.

71 Prozent der Befragten wünschen sich speziellen Tech-Support für Senioren. Das Problem liegt auf der Hand: Ein Gerät zu besitzen macht noch lange nicht digital kompetent.

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Konzerne entdecken den Silbermarkt

Die Wirtschaft reagiert. Der Sektor „AgeTech“ boomt, da die über 50-Jährigen bis 2030 voraussichtlich 120 Milliarden Dollar für Technologie ausgeben werden.

KI-gestützte Gesundheitsüberwachung führt den Trend an. Moderne Wearables erkennen Stürze, überwachen Vitalwerte und geben präventive Gesundheitswarnungen. Smart-Home-Lösungen mit Sprachsteuerung helfen Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, ihre Autonomie zu bewahren.

Gegen die Vereinsamung entwickeln Unternehmen vereinfachte Videokonferenz-Tools und Virtual-Reality-Plattformen für soziale Kontakte und geistige Anregung.

Partnerschaften gegen die Ausgrenzung

Erste Lösungsansätze entstehen durch ungewöhnliche Allianzen. Der amerikanische Telekomriese AT&T finanziert zusammen mit der National Council on Aging digitale Schulungsprogramme in Seniorenzentren. 1,3 Millionen Dollar fließen in die Zusammenarbeit mit AARP-Diensten, um 10.000 ältere Erwachsene zu erreichen.

Der Clou: Die Schulungen finden in vertrauter Umgebung statt, wo sich Senioren sicher fühlen. Peer-to-peer-Lernen baut Ängste ab und schafft Vertrauen – essentiell für den Lernerfolg in höherem Alter.

Digitale Spaltung bedroht Teilhabe

Was früher Komfort war, wird zur Überlebensfrage. Banking, Gesundheitswesen und Behördendienste verlagern sich rasant ins Internet. Wer nicht mithalten kann, verliert den Anschluss an grundlegende Dienstleistungen.

Experten fordern daher, digitale Kompetenz als Grundfertigkeit zu behandeln – wie Lesen oder Rechnen. Unternehmen, die ältere Nutzer ignorieren, verpassen nicht nur gesellschaftliche Verantwortung, sondern auch einen lukrativen Markt.

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Vom Anpassen zum Mitgestalten

Die Zukunft liegt im Umdenken: Nicht Senioren müssen sich an Technologie anpassen, sondern Technologie muss von Anfang an inklusiv gestaltet werden. Experten prognostizieren mehr „Co-Design“, bei dem ältere Menschen direkt in die Produktentwicklung einbezogen werden.

Die nächsten fünf Jahre werden entscheidend. Neben Grundkenntnissen müssen Senioren lernen, Falschinformationen zu erkennen und ihre Daten zu schützen. Nur so kann verhindert werden, dass der digitale Fortschritt eine ganze Generation zurücklässt.

@ boerse-global.de