Senioren, Welt

Senioren erobern digitale Welt: Neun von zehn sind online

07.10.2025 - 22:21:01

Fortschritt mit Hindernissen

Eine beeindruckende digitale Revolution vollzieht sich in den deutschsprachigen Ländern: Fast 90 Prozent der über 65-Jährigen nutzen mittlerweile das Internet. Doch hinter diesem Erfolg verbirgt sich eine neue Herausforderung.

Aktuelle Studien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigen einen dramatischen Wandel. Was einst als unmögliche Mission galt, ist zur Realität geworden. Doch während der Zugang zum Internet weitgehend gelöst ist, wird ein anderes Problem immer deutlicher: Viele Senioren fühlen sich unsicher im digitalen Raum.

Die Zahlen sind beeindruckend. In der Schweiz ergab die „Digital Seniors 2025“-Studie von Pro Senectute, dass 89 Prozent der über 65-Jährigen online sind – ein gewaltiger Sprung von nur 38 Prozent im Jahr 2010. Deutschland steht mit 87 Prozent der über 60-Jährigen kaum zurück, wie die aktuelle SIM-Studie 2025 zeigt.

Doch die Forscher warnen vor voreiligen Schlüssen. Online zu sein bedeutet noch lange nicht, das Internet sicher und gewinnbringend nutzen zu können. Viele Senioren kämpfen mit grundlegenden Sicherheitsfragen oder trauen sich nicht an komplexere Anwendungen heran.

Besonders deutlich wird dies bei der genaueren Betrachtung: Alter, Bildung, Geschlecht und Einkommen entscheiden noch immer darüber, wer digital teilhaben kann und wer nicht. Die digitale Kluft hat sich lediglich verschoben – von der Frage des Zugangs hin zur Kompetenz im Umgang.

Offensive auf allen Ebenen

Die Politik reagiert entschlossen auf diese Herausforderung. Deutschlands „DigitalPakt Alter“ setzt auf ein breites Bündnis aus Bund, Ländern, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Bis Ende 2025 sollen 300 lokale Erlebniszentren entstehen, die Senioren praktische Hilfe und Schulungen anbieten.

Parallel dazu entstehen kreative Lösungen vor Ort. Stuttgarts Bibliotheken bieten wöchentliche „Digital im Alter“-Sprechstunden, während mobile Beratungsteams durchs Land reisen und Hilfe direkt zu den Menschen bringen.

Österreich setzt auf seine „Digital Überall“-Initiative, die seit Juni 2025 kostenlose Workshops im ganzen Land anbietet. Der Fokus liegt auf niedrigschwelligen Angeboten für besonders vulnerable Gruppen.

Die Schweiz vertraut auf ihre bewährte dezentrale Struktur. Kantonale Organisationen und Vereine wie Pro Senectute entwickeln maßgeschneiderte Lösungen für ihre Gemeinden.

Vom Smartphone bis zur Sicherheit

Was lernen Senioren konkret in diesen Programmen? Die Bandbreite ist enorm. Von grundlegenden Smartphone-Funktionen über Messaging-Apps zur Kommunikation mit der Familie bis hin zu Online-Banking und dem Erkennen von Phishing-Versuchen.

Anzeige: Gerade beim Thema Sicherheit herrscht oft Unsicherheit – viele übersehen elementare Schutzmaßnahmen auf dem Smartphone. Der kostenlose Ratgeber zeigt Schritt für Schritt, wie Sie WhatsApp, Online‑Shopping, PayPal und Online‑Banking ohne teure Zusatz‑Apps absichern. Mit Checklisten und leicht verständlichen Anleitungen speziell für den Alltag. Jetzt kostenloses Android-Sicherheitspaket anfordern

Ein Beispiel aus Kaufbeuren zeigt, wie effektiv persönliche Betreuung sein kann: Senioren bringen ihre eigenen Geräte mit und arbeiten gemeinsam mit Experten an konkreten Alltagsproblemen.

Anzeige: Für alle, die mit dem Android‑Smartphone sicher durchstarten möchten: Ein kostenloser Einsteiger‑Guide erklärt Einrichtung, Internet, WhatsApp, E‑Mail, Fotos und Tickets in klaren Schritten – ideal für Senioren. Inklusive 5‑teiligem E‑Mail‑Grundkurs „Computer und Internet leicht gemacht“. Jetzt Gratis‑Ratgeber + Grundkurs sichern

Experten betonen dabei die Bedeutung des Peer-Learning. Eine österreichische Studie von 2023 bestätigt: Senioren lernen am besten voneinander und von Familienmitgliedern. Das Ziel ist nicht nur technische Kompetenz, sondern Selbstvertrauen im digitalen Raum.

Drei Länder, drei Wege

Interessant sind die unterschiedlichen Ansätze der DACH-Länder. Deutschland setzt auf zentrale Koordination mit lokaler Umsetzung. Österreich fährt eine bundesweite Bildungsoffensive. Die Schweiz vertraut auf ihre starken zivilgesellschaftlichen Strukturen.

Im europäischen Vergleich schneiden alle drei Länder überdurchschnittlich ab. Laut Eurostat 2024 nutzen in Deutschland 84 Prozent der 65- bis 74-Jährigen das Internet, in Österreich sind es 79 Prozent.

Die größte Herausforderung bleibt jedoch bestehen: Wie erreicht man die Zögernden und Isolierten? Oft sind es ältere Frauen, Menschen mit geringem Einkommen oder Hochbetagte, die den Anschluss zu verlieren drohen.

Anzeige: Wer ein iPhone nutzt und sich einen sanften Einstieg ohne Fachchinesisch wünscht, findet hier Hilfe. Der kostenlose PDF‑Ratgeber führt Schritt für Schritt durch Bedienung, Einstellungen, Gesten, App‑Installation und den Datenumzug. Perfekt für Einsteiger und Umsteiger. iPhone‑Starterpaket jetzt gratis herunterladen

KI am Horizont

Während die aktuellen Programme erste Erfolge zeigen, zeichnet sich bereits die nächste Herausforderung ab: Künstliche Intelligenz dringt zunehmend in den Alltag vor. Programme müssen erweitert werden, um auch diese Technologien verständlich zu erklären.

Der „Digital Gipfel 2025“ in Stuttgart wird voraussichtlich Diskussionen über die Zukunft der digitalen Inklusion für alle Altersgruppen führen. Klar ist: Die digitale Bildung wird zu einem lebenslangen Prozess.

Das Ziel ist ambitioniert: Eine Gesellschaft, in der Senioren nicht nur passive Technologie-Nutzer sind, sondern selbstbewusste digitale Teilnehmer. Dafür braucht es nachhaltiges Engagement von Politik, Bildungseinrichtungen und Tech-Industrie.

Mit einer alternden Gesellschaft wird digitale Inklusion zur gesellschaftlichen Notwendigkeit. Der Grundstein ist gelegt – jetzt geht es darum, das digitale Vertrauen zu stärken.

@ boerse-global.de