Senioren-Betrug, KI-Betrüger

Senioren-Betrug: KI-Betrüger erbeuten mehrere Milliarden

09.09.2025 - 19:41:02

US-Behörden melden dramatischen Anstieg von KI-gestützten Betrugsfällen bei Senioren mit Schäden von fast 4,9 Milliarden Dollar. Deepfakes und Phantom-Hacker-Methoden gefährden finanzielle Sicherheit.

Ein dramatischer Anstieg bei Großbetrügereien gegen Senioren alarmiert derzeit US-Behörden und Verbraucherschützer. Kriminelle nutzen zunehmend Künstliche Intelligenz für ihre perfiden Maschen – mit verheerenden Folgen für ältere Menschen.

Die neuen Zahlen der Federal Trade Commission (FTC) und des FBI zeichnen ein erschreckendes Bild: Betrugsmeldungen von über 60-Jährigen, die mindestens 10.000 Dollar verloren haben, vervierfachten sich seit 2020. Noch alarmierender: Die Gesamtverluste bei Schäden über 100.000 Dollar schnellten von 55 Millionen Dollar (2020) auf 445 Millionen Dollar (2024) hoch.

Das FBI meldet für 2024 Gesamtschäden von fast 4,9 Milliarden Dollar bei Opfern über 60 Jahren – ein Sprung von 43 Prozent zum Vorjahr. Die finanzielle Sicherheit einer ganzen Generation steht zunehmend auf dem Spiel.

Täuschend echt: KI-Stimmen und Phantom-Hacker

Die Betrugsmaschen werden immer raffinierter. Kriminelle setzen KI ein, um täuschend echte Deepfakes und Stimmenklone zu erstellen. Bei sogenannten „Großeltern-Betrügereien“ imitiert die KI perfekt die Stimme eines Enkels, der in einem fingierten Notfall um Geld bittet.

Besonders heimtückisch ist der neue „Phantom-Hacker-Betrug“, der bereits über eine Milliarde Dollar erbeutet hat. Das Vorgehen ist teuflisch durchdacht: Ein gefälschter Tech-Support-Pop-up erscheint auf dem Computer des Opfers. Der vermeintliche Techniker eines bekannten Unternehmens erhält Fernzugriff und behauptet, die Bankkonten seien kompromittiert.

Danach übernimmt ein zweiter Betrüger, der sich als Bankbeamter oder Regierungsvertreter ausgibt. Er weist das Opfer an, das Geld auf ein „sicheres“ Konto zu überweisen – das natürlich den Kriminellen gehört. Manche Opfer werden sogar dazu gebracht, ihr Vermögen in Goldbarren umzuwandeln, die ein „Kurier“ abholt.

Digitale Kluft als Einfallstor

Experten sehen in der mangelnden Digitalkompetenz vieler Senioren einen Hauptgrund für ihre Verwundbarkeit. Zwar nutzen ältere Menschen zunehmend Internet und Smartphones, doch viele fühlen sich unsicher im Umgang mit Online-Diensten.

Das macht es schwer, echte E-Mails von raffinierten Phishing-Versuchen zu unterscheiden oder wichtige Sicherheitsmaßnahmen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung umzusetzen. Betrüger nutzen diese Unsicherheit gezielt aus – sie wissen, dass ältere Menschen oft vertrauensvoller sind und Betrug aus Scham seltener melden.

Verschärfend kommt hinzu: Banken und Gesundheitsdienste verlagern ihre Services verstärkt ins Internet. Digitale Teilhabe ist längst kein Luxus mehr, sondern Notwendigkeit – was viele Senioren unvorbereitet in eine Hochrisikoumgebung drängt.

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Aufklärung und Schutzmaßnahmen im Fokus

Organisationen intensivieren ihre Präventionsarbeit. Die Interessenvertretung AARP startet „Red Flags“-Kampagnen und bietet eine kostenlose Betrugs-Hotline. Gemeindezentren und Bibliotheken werden zu wichtigen Schulungsstätten für digitale Kompetenzen.

Die Empfehlungen der Behörden sind klar: Bei dringenden Geldanforderungen erst innehalten, dann über bekannte Kontaktdaten nachprüfen. Niemals persönliche Daten an unbekannte Anrufer weitergeben oder Fernzugriff auf den Computer gewähren.

Starke, einzigartige Passwörter für verschiedene Konten verwenden, Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren und offen mit der Familie über potenzielle Betrugsversuche sprechen – das sind die wichtigsten Schutzmaßnahmen. Verdachtsfälle sollten sofort der örtlichen Polizei und dem Internet Crime Complaint Center (IC3) des FBI gemeldet werden.

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Perfekter Sturm aus Technologie und Kriminalität

Der Anstieg des Senioren-Betrugs markiert eine bedeutende Entwicklung in der Cyberkriminalität. Statt wahlloser Phishing-Versuche setzen Kriminelle nun auf hochgradig zielgerichtete, psychologisch manipulative Kampagnen.

KI verändert das Spiel grundlegend: Traditionelle Betrugsmerkmale wie schlechte Grammatik oder verdächtige E-Mail-Adressen verschwinden. Cybersicherheitsexperten warnen, dass Betrüger mittlerweile gefälschte Online-Shops und Behördenseiten erstellen, die vom Original kaum zu unterscheiden sind.

Diese technologischen Fortschritte, kombiniert mit organisierten Verbrechernetzwerken, schaffen einen perfekten Sturm. Der Kampf um den Schutz der Senioren im Internet wird sich in den kommenden Monaten intensivieren – während KI-Technologie noch zugänglicher wird und neue Bedrohungen entstehen.

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