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SCHWEIZER UNTERNEHMEN VERLIEREN BEI DER LEISTUNGFÄHIGKEIT AN BODEN IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH Dynamics Group AG / Schlagwort(e): Studie SCHWEIZER UNTERNEHMEN VERLIEREN BEI DER LEISTUNGFÄHIGKEIT AN BODEN IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH 17.07.2025 / 09:00 CET / CEST --------------------------------------------------------------------------- Medienmitteilung SCHWEIZER UNTERNEHMEN VERLIEREN BEI DER LEISTUNGFÄHIGKEIT AN BODEN IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH Handelszölle werden die Finanzsituation europäischer Unternehmen weiter verschärfen Schweizer Unternehmen führend in Europa bei Finanzstabilität und Widerstandsfähigkeit Starker Franken und Zollrisiken stellen Schweizer Exporteure vor Herausforderungen Zürich, 17.

17.07.2025 - 09:00:28

EQS-News: SCHWEIZER UNTERNEHMEN VERLIEREN BEI DER LEISTUNGFÄHIGKEIT AN BODEN IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH (deutsch)

SCHWEIZER UNTERNEHMEN VERLIEREN BEI DER LEISTUNGFÄHIGKEIT AN BODEN IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH

Dynamics Group AG / Schlagwort(e): Studie
SCHWEIZER UNTERNEHMEN VERLIEREN BEI DER LEISTUNGFÄHIGKEIT AN BODEN IM
EUROPÄISCHEN VERGLEICH

17.07.2025 / 09:00 CET/CEST

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Medienmitteilung

SCHWEIZER UNTERNEHMEN VERLIEREN BEI DER LEISTUNGFÄHIGKEIT AN BODEN IM
EUROPÄISCHEN VERGLEICH

Handelszölle werden die Finanzsituation europäischer Unternehmen weiter
verschärfen

Schweizer Unternehmen führend in Europa bei Finanzstabilität und
Widerstandsfähigkeit

Starker Franken und Zollrisiken stellen Schweizer Exporteure vor
Herausforderungen

Zürich, 17. Juli 2025 - Das weltweit tätige Beratungsunternehmen (A&M) hat
heute seinen halbjährlichen Alvarez & Marsal Distress Alert (ADA) [1]
veröffentlicht, der die finanzielle Leistungsfähigkeit und bilanzielle
Solidität von 7.900 Unternehmen in Europa und im Nahen Osten bewertet.

Die aktuelle Ausgabe, die auf den Finanzberichten für das Gesamtjahr 2024
basiert, zeigt, dass sich der Anteil finanziell angeschlagener Unternehmen
in Europa bei 8,8 % stabilisiert hat und damit weitgehend auf dem Niveau des
Vorjahres (9,0 %) liegt. Allerdings wiesen 32 % der über 2.500 untersuchten
europäischen Unternehmen schwache Bilanzen auf. Dies ist der höchste Wert
seit 2021. Hauptgründe hierfür sind die anhaltend hohen Zinsen und die
Herausforderung, einen ausreichenden operativen Cashflow zur Bedienung
bestehender Verbindlichkeiten zu generieren. Zudem verzeichnet ein
wachsender Anteil der Unternehmen eine rückläufige Leistungsfähigkeit. Bei
13,6 % der untersuchten Unternehmen, was über 1'000 Unternehmen entspricht,
wurde eine unzureichende Performance festgestellt. Deutschland bleibt mit
einem Anteil von 11,5 % der am stärksten betroffene Markt und erreicht damit
den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie.

Während die Kreditmärkte derzeit für die meisten Kreditnehmer zugänglich
sind, dürfte der Druck durch Zölle und die allgemeine geopolitische
Instabilität die operativen und finanziellen Herausforderungen für
Unternehmen weiter verschärfen. Dies dürfte zu einem Anstieg finanzieller
Notlagen in Europa führen.

In Europa verzeichnete der Medien- und Unterhaltungssektor mit 13.7 % den
höchsten Anteil an finanzieller Notlage. Auch der Einzelhandel steht
weiterhin unter Druck: Im Jahr 2024 befanden sich 13,2 % der Modehändler in
einer finanziellen Schieflage.

Die neuesten Daten zeigen auch einen deutlichen Anstieg der angespannten
Finanzlage bei Unternehmen aus den Bereichen Automobil,
Unternehmensdienstleistungen, Rohstoffe und Fertigung. Im Automobilsektor
hat sich die Zahl der Unternehmen von 13 im Jahr 2023 auf 22 im Jahr 2024
fast verdoppelt, was auf den globalen Wettbewerbsdruck, den Übergang zur
Elektromobilität sowie auf tarifbedingte Lieferkettenstörungen und
Kostensteigerungen zurückzuführen ist. Vier von zehn Unternehmen leiden
unter einer geschwächten Kapitalstruktur, die durch Zölle weiter unter Druck
geraten dürfte.

Chris Johnston, Managing Director, European Restructuring bei Alvarez &
Marsal, sagte: "Die finanzielle Notlage der Unternehmen hat sich
stabilisiert, was jedoch eher auf die Stagnation europäischer
Volkswirtschaften als auf die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen
zurückzuführen ist. Die Lage vieler Bilanzen und die Leistungsfähigkeit
deuten darauf hin, dass es nicht viel äusserer Schocks bedürfte, um einen
Anstieg der Unternehmen in Schieflage zu verursachen. Die Auswirkungen der
Handelszölle könnten viele Unternehmen Probleme bereiten, insbesondere
denen, die in den nächsten 12 Monaten eine Refinanzierung benötigen.
Unternehmen, die ihre Erträge und Bilanzen vor diesen Herausforderungen des
Marktes schützen wollen, müssen proaktiv handeln. Dazu gehört auch,
Volatilität zu planen und die Liquiditätslage zu bewerten, bevor es zu spät
ist."

Die Schweiz führt Europa bei Unternehmensstabilität an, hinkt aber bei der
Leistungsfähigkeit hinterher

Die Schweiz zeigt trotz des schwierigen globalen Wirtschaftsumfelds im
Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn weiterhin eine hohe finanzielle
Widerstandsfähigkeit. Laut Studie wurden nur 5,1 % der Unternehmen als in
finanzieller Schieflage beurteilt. Dies ist der niedrigste Wert unter allen
untersuchten Ländern. Der Anteil der Unternehmen, die als unter Druck
stehend eingestuft werden, liegt in der Schweiz deutlich unter dem
europäischen Durchschnitt von 8,8 %.

Der Anteil der Schweizer Unternehmen mit einer unzureichenden operativen
Leistungsfähigkeit ist von 9,1 % auf 14,6 % gestiegen. Dies ist der
zweithöchste Wert in Europa und wird nur von Deutschland mit 17,9 %
übertroffen. Gleichzeitig wiesen 22,7 % der Schweizer Unternehmen eine
unzureichende Bilanzstärke auf, verglichen mit 31,9 % in ganz Europa.

Zu den Branchen, die unter Druck stehen, gehören der Fachhandel (14,3 %),
das Baugewerbe (8,3 %) sowie der Lebensmittel- und Getränkesektor (7,7 %).
Diese Branchen haben mit steigenden Inputkosten, angespannten
Verbraucherbudgets und administrativen Herausforderungen zu kämpfen.

Auch Schweizer Exporteure, insbesondere aus den Sektoren Pharmazeutika,
Luxusgüter, Tourismus und Fertigung, sehen sich zunehmenden Risiken
ausgesetzt. Die starke Aufwertung des Schweizer Frankens belastet die
Gewinnmargen, während die Aussicht auf US-Zölle auf Arzneimittelimporte
etablierte Handelsströme zu stören droht und einen Sektor beeinträchtigen
könnte, der stark von der amerikanischen Nachfrage abhängig ist.

Im Baugewerbe belasten trotz einer gewissen Dynamik durch Initiativen im
Bereich erneuerbare Energien und bezahlbarer Wohnraum höhere Zinsen und
schleppende Genehmigungsverfahren das Vertrauen der Branche.
Lebensmittelhersteller kämpfen mit sinkenden Margen, obwohl die Nachfrage
der Verbraucher nach Grundnahrungsmitteln stabil bleibt.

Die Schweiz befindet sich zwar weiterhin in einer soliden Lage, doch
exportorientierte Branchen sehen sich wachsenden externen Herausforderungen
gegenüber. Für die Aufrechterhaltung der Stabilität in der zweiten Hälfte
des Jahres 2025 wird die Bewältigung der Währungsprobleme, der globalen
Handelsspannungen und des branchenspezifischen Kostendrucks von
entscheidender Bedeutung sein.

Alessandro Farsaci, Managing Director Restructuring Switzerland bei Alvarez
& Marsal, kommentiert: "Die geringere Anspannung bei Schweizer Unternehmen
spiegelt die langfristigen Vorteile einer umsichtigen Kreditvergabe und
einer insgesamt konservativen Finanzierungskultur wider. Diese strukturelle
Widerstandsfähigkeit erweist sich im aktuellen turbulenten makroökonomischen
Umfeld als Vorteil. Da die Unternehmen jedoch weiterhin mit globalen
wirtschaftlichen Herausforderungen und geopolitischen Konflikten
konfrontiert sind, dürfte die Nachfrage nach Restrukturierungslösungen im
kommenden Jahr hoch bleiben."

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Hinweise für die Redaktion

Methodik

Das Financial Restructuring Advisory Team von A&M hat eine Methodik
entwickelt, um die Leistungsfähigkeit und Bilanzstärke europäischer
Unternehmen zu bewerten, mit dem Ziel, diejenigen Unternehmen zu
identifizieren, die sich in einer finanziellen Notlage befinden oder sich
möglicherweise bald in diese Richtung bewegen werden.

Die Studie umfasst 7.900 börsennotierte und private Unternehmen mit einem
Jahresumsatz von jeweils mehr als 20 Millionen Euro aus 33 Ländern in Europa
und dem Nahen Osten. Diese Unternehmen haben für die Geschäftsjahre von 2020
bis 2024 kontinuierlich Daten zur Verfügung gestellt.

Der ADA-Index analysiert 18 KPIs, um zwei Sub-Scores zu ermitteln: den
Performance-Score, der auf der eigenen Gewinn- und Verlustrechnung des
Unternehmens den damit verbundenen KPIs im Vergleich zu Branchenkollegen
basiert, und den Robustheits-Score, der auf detaillierten Bilanzdaten
basiert.

Über Alvarez & Marsal

Alvarez & Marsal wurde 1983 gegründet und ist ein führendes, weltweit
tätiges Beratungsunternehmen. Alvarez & Marsal ist bekannt für seine
Führungsqualitäten, sein handlungsorientiertes Vorgehen und seine
Ergebnisse. Das Unternehmen bietet Beratungs-, Leistungsverbesserungs- und
Turnaround-Management-Dienstleistungen sowie praktische Lösungen für die
individuellen Herausforderungen seiner Kunden. Mit einem weltweiten Netzwerk
aus erfahrenen Mitarbeitern, erstklassigen Beratern, ehemaligen
Regulierungsbehörden und Branchenexperten unterstützt Alvarez & Marsal
Unternehmen, Vorstände, Private-Equity-Firmen, Anwaltskanzleien und
Regierungsbehörden dabei, die Transformation voranzutreiben, Risiken zu
minimieren und Werte zu erschliessen.

Weitere Informationen finden Sie unter: alvarezandmarsal.com

Kontakt:

Nicolas Weidmann
Dynamics Group
+41 (0)79 372 2981
nwe@dynamicsgroup.ch

Alessandro Farsaci

Managing Director
Restrukturierung
Alvarez & Marsal
afarsaci@alvarezandmarsal.com

[1] Der Index analysiert 18 KPIs, um zwei Teilwerte zu ermitteln: den
Leistungswert, der auf der eigenen Gewinn- und Verlustrechnung des
Unternehmens sowie auf entsprechenden KPIs basiert, die mit denen der
Branchenkonkurrenten verglichen werden, und den Robustheitswert, der auf
detaillierten Bilanzdaten basiert. Die Werte werden auf einer Skala von null
(stark beeinträchtigt) bis 10 (sehr solide Lage) angegeben. Der Index
umfasst private und börsennotierte Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als
20 Millionen Euro.


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Zusatzmaterial zur Meldung:

Datei:
https://eqs-cockpit.com/c/fncls.ssp?u=27dcb1e0e80867903eb71059a1771ab2
Dateibeschreibung: Media Release_AM_Swiss ADA Press Release_DE Juli
2025_final
Datei:
https://eqs-cockpit.com/c/fncls.ssp?u=d2bda0ee64a0350380bb9e52533f9cd7
Dateibeschreibung: A&M Distressed Alert 2025 Summer Edition July
2025_16.7.25

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Ende der Medienmitteilungen

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2170960 17.07.2025 CET/CEST

@ dpa.de