Ergebnisse, Produktion/Absatz

Schwächere Geschäfte mit Medikamenten gegen Multiple Sklerose haben 2023 auf den Umsatz von Biogen US09062X1037 gedrückt.

13.02.2024 - 15:48:15

Weniger Multiple-Sklerose-Geschäft: Biogen-Umsatz fällt - Alzheimer im Fokus

Der Umsatz mit Mitteln gegen die Nervenkrankheit sank im Vergleich zum vorangegangen Jahr um 14 Prozent auf rund 4,7 Milliarden US-Dollar, wie das US-Pharmaunternehmen am Dienstag mitteilte. Der gesamte Konzernerlös sank um drei Prozent auf gut 9,8 Milliarden Dollar (9,5 Mrd Euro). Analysten hatten sich im Durchschnitt etwas mehr erhofft. Der Aktienkurs fiel kurz nach dem Handelsstart um mehr als vier Prozent.

Der auf die Anteilseigner entfallende Überschuss ging 2023 noch viel deutlicher zurück als die Erlöse, und zwar um mehr als 60 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Dollar. Allerdings hatte das Unternehmen 2022 auch von Sondereffekten profitiert, darunter waren eine halbe Milliarde Dollar aus dem Verkauf eines Gebäudes.

"Unser Eisberg schmilzt und er wird weiter schmelzen", sagte Biogen-Chef Chris Viehbacher in einer Telefonkonferenz mit Journalisten mit Blick auf die Umsatzentwicklung. Neue Produkte sollten nun aber schrittweise größere Umsatzanteile beisteuern. Zudem steckt das Unternehmen aktuell Geld in die Entwicklung von Therapien für seltene Erkrankungen sowie gegen Alzheimer.

Erst Ende Januar hatte der Konzern aus dem Flop mit dem umstrittenen Alzheimer-Medikament Aduhelm Konsequenzen gezogen und die Forschung an dem Mittel eingestellt. Der Fokus liegt nun auf dem aussichtsreicheren Alzheimer-Präparat Leqembi. Viehbacher sieht Medikamente gegen Alzheimer künftig als ein Kerngeschäft von Biogen.

Leqembi erhielt die vollständige US-Zulassung zur Behandlung milder kognitiver Beeinträchtigungen im vergangenen Jahr, nachdem eine große Studie eine Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung gezeigt hatte. In Japan wurde das Medikament im Herbst zugelassen, in China Anfang 2024. In der Volksrepublik soll der Verkaufsstart später im Jahr erfolgen, hatte der japanische Pharmakonzern Eisai JP3160400002 jüngst mitgeteilt.

Eisai und Biogen arbeiten seit 2014 gemeinsam an der Entwicklung von Alzheimermitteln. Die Leqembi-Erlöse werden aufgeteilt. Im Schlussquartal erlöste Eisai mit dem Medikament rund 7 Millionen Dollar, im Gesamtjahr rund 10 Millionen, wie es von Biogen hieß.

Für 2024 rechnet Biogen mit einem Rückgang des Konzernumsatzes im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Dabei soll aber zumindest der Umsatz mit den Kernprodukten stabil bleiben und das Betriebsergebnis soll dank des laufenden Sparprogramms im prozentual niedrigen zweistelligen Bereich anziehen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Thyssenkrupp-Stahlarbeiter sollen 8 Prozent weniger bekommen DUISBURG - Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp DE0007500001 Steel Europe (TKSE) steht vor einer tiefgreifenden Sanierung, die den Beschäftigten harte finanzielle Einbußen abverlangt. (Boerse, 13.07.2025 - 15:05) weiterlesen...

Thyssenkrupp-Stahlarbeiter sollen 8 Prozent weniger bekommen Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp DE0007500001 Steel Europe (TKSE) steht vor einer tiefgreifenden Sanierung, die den Beschäftigten harte finanzielle Einbußen abverlangt. (Boerse, 12.07.2025 - 14:24) weiterlesen...

Thyssenkrupp-Stahlsparte: Harte Einschnitte für Beschäftigte Beim Stahlhersteller Thyssenkrupp DE0007500001 Steel Europe haben sich die IG Metall und das Management auf einen harten Sparkurs verständigt. (Boerse, 12.07.2025 - 14:01) weiterlesen...

Drittes Chemieunternehmen senkt Gewinnprognose: Auch Brenntag skeptischer Mit dem Chemikalienhändler Brenntag DE000A1DAHH0 hat am Freitag das dritte Unternehmen an diesem Tag seine Gewinnerwartung gesenkt. (Boerse, 11.07.2025 - 20:43) weiterlesen...

Drägerwerk setzt auf Auftragsbelebung - Prognose bestätigt Der Medizin- und Sicherheitstechnikhersteller Drägerwerk DE0005550636 setzt nach einem Gewinnrückgang im zweiten Quartal auf einen anziehenden Auftragseingang. (Boerse, 11.07.2025 - 19:40) weiterlesen...

BASF senkt Gewinnprognose - Konjunkturschwäche und Zoll-Unsicherheiten Der weltgrößte Chemiekonzern BASF DE000BASF111 kappt wegen anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten seine Prognose für 2025. (Boerse, 11.07.2025 - 19:19) weiterlesen...