Schwache Vorgaben von den Übersee-Börsen haben am Freitag den Druck auf den Dax DE0008469008 aufrecht gehalten.
28.02.2025 - 09:31:59Frankfurt Eröffnung: Weiter abwärts - Schwache Weltbörsen
Der deutsche Leitindex sank im frühen Handel um 0,74 Prozent auf 22.383 Punkte. Für den MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen ging es um 1,25 Prozent auf 28.201 Punkte nach unten. Der EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor 0,9 Prozent.
Wieder entfachte Zollsorgen und eine weltweit trübe Börsenstimmung prägen das Bild. In Asien standen die Märkte am Morgen unter Druck und folgten den tags zuvor schwachen US-Aktienmärkten. US-Präsident Donald Trump hatte Zölle gegen China, Kanada und Mexiko in der kommenden Woche angekündigt.
Die US-Außenhandelspolitik gestalte sich zunehmend unberechenbarer und das mache den Investoren das Leben schwer, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners versuchte die Kursverluste hierzulande zu relativieren: "Dax & Co können sich der aktuellen Verkaufswelle zwar nicht entziehen. Im internationalen Vergleich sind die europäischen Märkte aber aktuell so etwas wie der Fels in der Brandung."
Am Nachmittag ziehen die Verbraucherpreise für Deutschland sowie in den USA der PCE-Preisindex für persönliche Konsumausgaben die Aufmerksamkeit auf sich. Der PCE-Index ist das bevorzugte Preismaß der US-Notenbank Fed und wird daher an den Finanzmärkten stark beachtet. Eine deutliche Abkühlung des Preisdrucks in den USA zeichne sich nicht ab, hieß es von der Helaba. Mit einem Zinslockerungsschritt rechne man am Markt nicht vor Jahresmitte und an dieser Einschätzung werde sich heute kaum etwas ändern. Bei der EZB rechnen Marktteilnehmer hingegen bereits in der kommenden Woche mit einer Zinssenkung.
Unternehmensseitig steht am deutschen Markt die Allianz DE0008404005 mit Jahreszahlen im Blick. Der Versicherer verdiente 2024 im Tagesgeschäft so viel wie nie zuvor. Der Konzern will für bis zu zwei Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufen und eine Dividende von 15,40 Euro je Aktie ausschütten. Das sei etwas besser als erwartet, sagte ein Händler. Der Ausblick lasse aber womöglich etwas zu wünschen übrig. Die Allianz-Aktien gaben leicht nach.
Bewegung gab es zudem im Chemiesektor mit Zahlen der BASF DE000BASF111 sowie von Alzchem DE000A1MBDZ0. Der Gewinn der BASF hatte 2024 deutlich zugelegt. Beim Ausblick für 2025 liege der Konsens aber bereits am oberen Ende der Zielspanne, hieß es von den Jefferies-Analysten. Die BASF-Papiere verloren 2,3 Prozent.
Alzchem will nach einem Rekordjahr beim operativen Gewinn weiter zulegen und die Dividende um 50 Prozent erhöhen. Anleger zeigten sich erfreut, die Titel legten um 1,9 Prozent zu.
Für die Papiere des Chemiekonzerns Lanxess DE0005470405 strich die Berenberg Bank die Kaufempfehlung. Der Kurs sei zu stark gestiegen - getrieben von den Quartalszahlen, der Hoffnung auf Frieden in der Ukraine und niedrigeren Energiepreisen. Die Lanxess-Anteile sanken um 3,3 Prozent.