Schmerztherapie, Wellness-Trend

Schmerztherapie in Österreich: Zwischen Klinik und Wellness-Trend

01.12.2025 - 01:19:12

Wien – Während Wiener Spitzenmediziner auf umfassende Therapiekonzepte setzen, erobert eine jahrtausendealte chinesische Methode die heimischen Wohnzimmer. Die Schmerzbehandlung in Österreich erlebt eine bemerkenswerte Entwicklung: Klinische Expertise und traditionelle Heilkunst wachsen zusammen.

Aktuelle Entwicklungen zeigen: Die Zukunft der Schmerztherapie liegt in der Kombination verschiedener Ansätze. Vom Hightech-Krankenhaus bis zur Selbstbehandlung mit Ohrsamen – Österreich wird zum Vorreiter einer integrativen Medizin.

Das Herz-Jesu Krankenhaus in Wien hat Ende November sein “Therapiezentrum chronischer Schmerz” (TCS) vorgestellt. Prim. Dr. Manfred Greher, führender Anästhesist und Schmerzmediziner, macht deutlich: Die Zeit der Einzeltherapien ist vorbei.

“Moderne Schmerztherapie kann sich nicht auf ein einziges Verfahren verlassen”, erklärt Greher im Interview mit INGO News. Das neue Zentrum richtet sich gezielt an Patienten, bei denen Medikamente allein nicht mehr helfen. Der Ansatz? Multimodale Schmerztherapie – eine interdisziplinäre Behandlung, die verschiedene Methoden kombiniert.

Besonders bemerkenswert: Das Angebot steht allen Menschen offen, unabhängig vom Einkommen. Greher selbst ist ausgebildeter Akupunkteur – ein Signal, wie sehr die klassische Schulmedizin mittlerweile komplementäre Techniken integriert.

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Ohrsamen werden zum Social-Media-Hit

Während Ärzte ihre Behandlungsprotokolle verfeinern, erobert ein TCM-Trend die österreichische Öffentlichkeit. Ende November berichtete die Tageszeitung Heute über den Boom der “Ear Seeds” – kleiner Samen oder Goldkügelchen, die auf Akupressurpunkte am Ohr geklebt werden.

Die Anwendung verspricht Linderung bei Stress, Migräne und PMS – ganz ohne Arztbesuch. Anders als die invasive Akupunktur, die in Österreich Ärzten vorbehalten ist, können Ohrsamen zu Hause angewendet werden. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg: Social Media hat die jahrhundertealte Technik für eine jüngere Zielgruppe neu verpackt.

Die Selbstbehandlung demokratisiert den Zugang zu Schmerztherapie-Methoden, die früher Spezialkliniken vorbehalten waren. Gründer von Wellness-Marken beobachten, wie traditionelle Techniken plötzlich massentauglich werden.

Patienten suchen aktiv nach Alternativen

Eine aktuelle Studie in BMC Complementary Medicine and Therapies belegt: Patienten informieren sich zunehmend online über nicht-medikamentöse Behandlungen. Für Österreich mit seiner hohen digitalen Gesundheitskompetenz bedeutet das: Viele probieren komplementäre Therapien aus, bevor sie überhaupt einen Arzt konsultieren.

Diese Entwicklung stellt Ärzte vor neue Herausforderungen. Patienten kommen gut informiert in die Sprechstunde – mit klaren Vorstellungen über alternative Optionen. Mediziner müssen sich mit der integrativen Landschaft auskennen, um adäquat beraten zu können.

Strenge Regeln bleiben bestehen

Österreich wahrt hohe Standards: Akupunktur bleibt ein ärztlicher Vorgang, der nur approbierten Medizinern erlaubt ist. Die Österreichische Gesellschaft für Akupunktur (ÖGA) wacht über Qualität und Sicherheit.

Der Ohrsamen-Trend umgeht diese klinische Schwelle bewusst. Er bedient einen wachsenden Markt für nicht-invasive, wellness-orientierte TCM-Anwendungen. Die Grenze zwischen medizinischer Therapie und Lifestyle-Produkt verschwimmt zusehends.

Was kommt 2026?

Experten rechnen mit einer weiteren Verschmelzung beider Welten. Das multimodale Modell des Herz-Jesu Krankenhauses zeigt den Weg: Schulmedizin und evidenzbasierte Komplementärtherapien können Hand in Hand arbeiten. Bei der Patientennachfrage nach ganzheitlichen Schmerzlösungen – getrieben von klinischem Bedarf und Wellness-Trends – positioniert sich Österreich als Vorreiter einer integrativen Schmerzmedizin.

Die Frage ist nicht mehr, ob alternative Methoden einen Platz haben. Sondern wie Ärzte, Patienten und Regulierungsbehörden die neue Vielfalt sinnvoll gestalten.


Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Konsultieren Sie vor Beginn einer neuen Behandlung stets einen Arzt.

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