Schleswig-Holstein, Millionen

Schleswig-Holstein spart 15 Millionen Euro mit Open Source

09.12.2025 - 13:09:12

Schleswig-Holstein vollzieht die digitale Kehrtwende: 80 Prozent der Landesdienststellen arbeiten jetzt mit freier Software statt Microsoft – und sparen dabei Millionen. Das Digitalministerium meldet einen Durchbruch bei der größten Open-Source-Migration im deutschen öffentlichen Dienst.

Die Zahlen sprechen für sich: Allein 2026 will das nördlichste Bundesland 15 Millionen Euro an Lizenzgebühren einsparen. Geld, das sonst an Microsoft und andere Softwareriesen geflossen wäre. Digitalminister Dirk Schrödter bestätigte am gestrigen Montag den Erfolg der Umstellung von Microsoft Office auf LibreOffice und von Windows auf Linux.

„Es geht darum, die Abhängigkeit von einzelnen Unternehmen zu reduzieren”, erklärt Schrödter die Motivation hinter dem Projekt. Mit selbstverwalteter Software will das Land die Kontrolle über eigene Daten zurückgewinnen – ein Thema, das für europäische Behörden zunehmend an Bedeutung gewinnt.

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Die Kehrseite der Medaille: Eine einmalige Investition von 9 Millionen Euro wird 2026 fällig, um die Migration abzuschließen und die Open-Source-Infrastruktur weiterzuentwickeln. Dennoch bleibt unter dem Strich ein erheblicher Gewinn. Die verbleibenden 20 Prozent der Arbeitsplätze, die noch auf proprietäre Software angewiesen sind, sollen in den kommenden Monaten folgen.

Während Schleswig-Holstein den wirtschaftlichen Erfolg demonstriert, schließen Open-Source-Anbieter technologisch auf. Anfang Dezember veröffentlichte Ascensio System SIA die Version 9.2 von ONLYOFFICE Docs – ein Update, das die Lücke zu kommerziellen Alternativen weiter verkleinert.

Die neue Version integriert einen KI-Agenten in alle Editoren: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen und PDF-Bearbeitung. Nutzer können damit Texte generieren, Dokumente analysieren und Aufgaben automatisieren. Die Software unterstützt populäre KI-Modelle wie OpenAI und Anthropic, aber auch lokale, datenschutzfreundliche Lösungen über Ollama.

Besonders interessant für Unternehmensanwender: Die Makro-Aufzeichnung hält endlich Einzug in die Suite. Wer komplexe Arbeitsabläufe aus Microsoft Excel gewohnt ist, kann diese nun auch in ONLYOFFICE automatisieren – ein Feature, das lange gefehlt hatte.

Offener Standard sichert die Zukunft

Den technischen Unterbau für diese Entwicklungen bildet ein aktualisierter Standard: Am 3. Dezember genehmigte die OASIS Open das Open Document Format (ODF) Version 1.4 als offiziellen Standard. Zum 20. Geburtstag des Formats eine symbolträchtige Bestätigung.

Was bedeutet das konkret? Dokumente, die heute in LibreOffice oder ONLYOFFICE erstellt werden, bleiben auch in Jahrzehnten lesbar – unabhängig von der verwendeten Software. Version 1.4 verbessert die Kompatibilität zwischen verschiedenen Programmen und unterstützt moderne Dokumentfunktionen besser als je zuvor.

Die Europäische Kommission und die NATO setzen bereits auf den Standard – ein Vertrauensbeweis für Umgebungen mit höchsten Sicherheitsanforderungen.

Der Trend zur digitalen Souveränität

Die jüngsten Entwicklungen zeigen einen Wandel im Markt für Bürosoftware. Ging es früher primär um Kostenersparnis, steht heute die digitale Souveränität im Vordergrund: Staaten und Organisationen wollen ihre digitale Infrastruktur selbst kontrollieren, ohne Abhängigkeit von internationalen Tech-Konzernen.

Schleswig-Holstein liefert den Beweis, dass dieser Weg funktioniert. Dänemark zog bereits nach: Das dortige Digitalministerium kündigte den Wechsel zu LibreOffice an. In der Schweiz hinterfragen Datenschutzbehörden kritisch die Eignung internationaler Cloud-Dienste für sensible Daten.

Marktanalysten rechnen vor: Wenn andere Bundesländer oder gar die gesamte EU dem Beispiel folgen, könnten die Einsparungen in die Milliarden gehen. Die 15 Millionen Euro aus Schleswig-Holstein sind dabei erst der Anfang.

Lokale KI als Gamechanger?

Für 2026 zeichnet sich ein entscheidender Technologietrend ab: lokale KI-Modelle in Office-Suiten. Während Datenschutzbedenken gegenüber Cloud-basierten KI-Diensten wachsen, bietet die Integration lokaler Assistenten – wie bei ONLYOFFICE 9.2 – einen deutlichen Vorteil für sicherheitsbewusste Organisationen.

Kann Open Source den Marktführern tatsächlich gefährlich werden? Die Benutzerfreundlichkeit, lange Zeit der Schwachpunkt freier Softwarelösungen, hat sich massiv verbessert. Mit verifizierten Kosteneinsparungen und Unternehmensfeatures auf höchstem Niveau könnte 2026 das Jahr werden, in dem Open-Source-Alternativen vom Nischenprodukt zum Standard avancieren – zumindest im öffentlichen Sektor.

Die verbleibenden 20 Prozent in Schleswig-Holstein werden zeigen, ob die Migration vollständig gelingt. Andere Bundesländer beobachten das Experiment genau. Der Druck auf die Bundesregierung, eigene Souveränitätsinitiativen zu beschleunigen, dürfte jedenfalls steigen.

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