Sanierungsoffensive, Ansturm

Sanierungsoffensive löst Ansturm auf Energieberater aus

21.12.2025 - 22:11:12

Die neue Förderrichtlinie des Klimaschutzministeriums verwandelt die Energieberatung in ein Nadelöhr. Wer ab 2026 staatliche Gelder für die Sanierung will, muss jetzt schon einen Termin buchen – die Wartezeiten explodieren.

Grund ist eine scheinbar kleine, aber folgenreiche Änderung: Für die „Sanierungsoffensive 2026“ ist der Nachweis einer qualifizierten Energieberatung bereits bei der ersten Registrierung Pflicht. Früher konnten Anträge oft „auf Verdacht“ gestellt werden. Diese neue Bürokratie-Hürde sorgt kurz vor Weihnachten für hektische Telefonate und volle Terminkalender bei Beratern.

„Im Sinne der Planungssicherheit wird das Registrieren verbindlicher gestaltet“, begründet Andreas Vidic von der Abwicklungsstelle Kommunalkredit Public Consulting (KPC) den Schritt. Das Ziel ist klar: Fehlinvestitionen sollen verhindert werden, indem ein Experte die Sinnhaftigkeit der geplanten Maßnahme bestätigt.

Anzeige

Passend zum Thema Eigentümer und Verwalter – die neuen WEG-Regeln verändern Abstimmungs- und Beschlussprozesse bei Sanierungen und können Förderzugang verzögern. Wer Eigentümerversammlungen und Modernisierungsbeschlüsse richtig vorbereitet, vermeidet lange Wartezeiten und formale Fehler. Der kostenlose Sonder-Report fasst die 19 wichtigsten WEG‑Neuerungen zusammen, liefert Praxisbeispiele und Mustervorlagen für Beschlussvorlagen und Online‑Versammlungen. In 5 Minuten die WEG‑Neuerungen lesen

Die Praxis zeigt jedoch ein anderes Bild. In Bundesländern wie Salzburg und Tirol melden Energieagenturen bereits Wartezeiten von bis zu sechs Wochen. Viele Hausbesitzer, die ihr Projekt für das Frühjahr 2026 geplant hatten, stehen nun vor einem logistischen Problem. Ohne das offizielle Beratungsprotokoll gibt es keinen Zugang zu den Fördertöpfen.

„Im Sinne der Planungssicherheit wird das Registrieren verbindlicher gestaltet“, begründet Andreas Vidic von der Abwicklungsstelle Kommunalkredit Public Consulting (KPC) den Schritt. Das Ziel ist klar: Fehlinvestitionen sollen verhindert werden, indem ein Experte die Sinnhaftigkeit der geplanten Maßnahme bestätigt.

Die Praxis zeigt jedoch ein anderes Bild. In Bundesländern wie Salzburg und Tirol melden Energieagenturen bereits Wartezeiten von bis zu sechs Wochen. Viele Hausbesitzer, die ihr Projekt für das Frühjahr 2026 geplant hatten, stehen nun vor einem logistischen Problem. Ohne das offizielle Beratungsprotokoll gibt es keinen Zugang zu den Fördertöpfen.

Kampf um 1,8 Milliarden Euro

Der Ansturm hat auch einen finanziellen Grund. Für die Förderperiode 2026 bis 2030 stehen insgesamt 1,8 Milliarden Euro bereit. Pro Jahr sind das 360 Millionen Euro für den Heizungstausch und die thermische Sanierung.

Die Angst, leer auszugehen, ist real. Schon in der letzten Förderrunde waren die Mittel rasch erschöpft. Die neuen Regeln gelten seit Mitte November, wobei Kosten bereits rückwirkend ab Oktober anerkannt werden. Priorität haben umfassende Sanierungen, die den Heizwärmebedarf um mindestens 40 Prozent senken.

Besonders im mehrgeschossigen Wohnbau sorgt die Regelung für zusätzlichen Koordinationsaufwand. Hausverwaltungen müssen nun erst Eigentümerversammlungen für Beratungsbeschlüsse einberufen, bevor sie eine Förderung beantragen können.

Bundesländer kämpfen mit Engpässen

Die Situation ist regional sehr unterschiedlich. Während Wien mit der zentralen Anlaufstelle „Hauskunft“ den Ansturm relativ gut organisiert, herrscht in ländlichen Regionen akuter Mangel an zertifizierten Energieberatern.

Die Nachfrage wird durch gekoppelte Förderungen zusätzlich angeheizt. Viele Bundesländer schalten eigene Zuschüsse an die Bundesförderung. Gleichzeitig erhöht das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) den Druck. Auch wenn das strikte Gasheizungsverbot für Bestandsbauten abgemildert wurde, gelten ab 2026 verschärfte Regeln – ein weiterer Grund, jetzt aktiv zu werden.

Qualitätssicherung oder Bürokratie-Monster?

Die nuova Pflicht markiert einen Paradigmenwechsel in der österreichischen Förderpolitik. Es geht weg von der Gießkanne, hin zu qualitätsgesicherten Einzelmaßnahmen. Für Energieberater und Ziviltechniker ist das ein zweischneidiges Schwert: Volle Auftragsbücher stehen einem deutlich höheren administrativen Aufwand gegenüber.

Die Bauwirtschaft hofft indes auf den Konjunkturimpuls durch die 1,8 Milliarden Euro. Branchenverbände warnen jedoch davor, dass der bürokratische „Flaschenhals“ sanierungswillige Eigentümer entmutigen könnte.

Im europäischen Vergleich setzt Österreich die Vorgaben der EU-Gebäuderichtlinie früher und konsequenter um als viele Nachbarländer. Die geforderten „Renovierungspässe“ werden hierzulande zur realen Hürde.

Was Eigentümer jetzt tun müssen

Eine baldige Entspannung ist nicht in Sicht. Wer 2026 sanieren will, sollte sofort handeln:

  • Termin sichern: Kontaktieren Sie umgehend einen zertifizierten Energieberater. Eine bloße Terminbestätigung reicht nicht – das fertige Protokoll ist nötig.
  • Digital vorbereiten: Nutzen Sie Online-Vorab-Checks der Beratungsstellen, um den Prozess vor Ort zu beschleunigen.
  • Förderung kombinieren: Prüfen Sie von Anfang an die Kombination aus Bundes- und Landesmitteln, um die Finanzierungslücke zu schließen.

Ob das Ministerium nachjustieren muss, wenn die Wartezeiten zum Dauerzustand werden, bleibt abzuwarten. Die Devise für alle Sanierungswilligen lautet derzeit: Erst der Berater, dann die Förderung.

Anzeige

PS: Eigentümer und Hausverwaltungen, die jetzt sanieren wollen, brauchen rechtssichere Vorlagen für Eigentümerversammlungen und Beschlüsse, um Förderfristen nicht zu verpassen. Dieser kostenlose Kurz-Report erklärt praxisnah, wie Sie Modernisierungs‑ und Förderbeschlüsse korrekt fassen, welche Fristen gelten und liefert fertige Musterformulierungen für die Versammlungsprotokolle. Jetzt kostenlosen WEG‑Sonder-Report anfordern

@ boerse-global.de