Samsung revolutioniert Herzüberwachung mit KI-Smartwatch
05.10.2025 - 13:35:02Samsungs neue Galaxy-Smartwatches können linksventrikuläre systolische Dysfunktion diagnostizieren und verwandeln Wearables in medizinische Frühwarnsysteme für Herzpatienten.
Smartwatches werden zu Lebensrettern. Samsung hat diese Woche eine bahnbrechende KI-Funktion vorgestellt, die schwere Herzschwäche direkt am Handgelenk erkennt. Die neue Technologie macht aus Fitness-Trackern präzise Medizingeräte – und könnte die Kardiologie für immer verändern.
Die Galaxy-Smartwatches des südkoreanischen Techriesen können künftig eine besonders gefährliche Form der Herzinsuffizienz aufspüren: die linksventrikuläre systolische Dysfunktion (LVSD). Diese Erkrankung ist für die Hälfte aller Herzinsuffizienz-Fälle verantwortlich und fordert mehr Todesopfer als manche Krebsarten.
Das Besondere: Samsung arbeitet mit dem Medizintechnikunternehmen Medical AI zusammen und nutzt einen Algorithmus, der bereits in über 100 südkoreanischen Krankenhäusern im Einsatz ist. Die dortige Arzneimittelbehörde hat das System bereits zugelassen. Weltweit ist es das erste Mal, dass eine Smartwatch solche Diagnosen stellen kann.
KI entschlüsselt das Herz-Geheimnis
Die künstliche Intelligenz analysiert kontinuierlich EKG-Daten und erkennt dabei Muster, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben. Deutsche Forscher haben kürzlich bewiesen: KI kann sogar das biologische Alter des Herzens bestimmen.
Ihre Studie offenbarte einen alarmierenden Zusammenhang: Liegt das „EKG-Alter“ mehr als acht Jahre über dem tatsächlichen Alter, steigt das Risiko für Herzrhythmusstörungen und Herzversagen dramatisch an. Was bedeutet das für Millionen Smartwatch-Träger? Ihre Geräte werden zu präzisen Frühwarnsystemen.
Die Technologie geht weit über simple Pulsmessung hinaus. Moderne Wearables sammeln rund um die Uhr Vitaldaten und verwandeln sie in medizinisch verwertbare Informationen. Kardiologen erkennen bereits heute: Ein 1-Kanal-EKG der Smartwatch ersetzt zwar kein klinisches 12-Kanal-EKG, aber es schließt eine entscheidende Lücke zwischen den Arztbesuchen.
Vom Fitness-Tracker zum Medizingerät
Die Akzeptanz in der Medizin wächst rasant. Studien belegen eine hohe Übereinstimmung zwischen Smartwatch-Diagnosen und klinischen Befunden, besonders bei Vorhofflimmern – einer der häufigsten Herzrhythmusstörungen.
Für Patienten mit sporadisch auftretenden Beschwerden ist das ein Durchbruch. Plötzliche Herzstolperer oder Schmerzen verschwinden oft, bevor der Arzttermin ansteht. Die kontinuierliche Überwachung durch Wearables dokumentiert diese kritischen Momente erstmals lückenlos.
Diese Entwicklung verändert auch die Arzt-Patienten-Beziehung grundlegend. Statt auf vage Symptombeschreibungen angewiesen zu sein, erhalten Mediziner präzise Langzeitdaten. Das ermöglicht gezielteren Therapien und engmaschigere Betreuung.
Herausforderungen der datengetriebenen Medizin
Doch der Fortschritt bringt auch Probleme mit sich. Die Datenflut kann Nutzer und Ärzte überfordern. Jede Unregelmäßigkeit löst Alarm aus – nicht immer zu Recht. Die Balance zwischen Früherkennung und unnötiger Panik bleibt eine Gratwanderung.
Datenschutz ist ein weiteres Minenfeld. Besonders in Deutschland, wo strenge Gesetze sensible Gesundheitsdaten schützen, müssen Hersteller höchste Sicherheitsstandards erfüllen. Die Zertifizierung von KI-Algorithmen als Medizinprodukte wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor.
Anzeige: Apropos Datenschutz und mobile Gesundheit – viele unterschätzen, wie schnell Daten auf dem Android‑Smartphone in falsche Hände geraten können. Ein kostenloser Ratgeber zeigt die 5 wichtigsten Schutzmaßnahmen, mit denen Sie WhatsApp, Online‑Banking und Co. ohne teure Zusatz‑Apps absichern – Schritt für Schritt erklärt. Perfekt für alle, die mit Wearables sensible Gesundheitsdaten nutzen und ihr Gerät zuverlässig schützen wollen. Jetzt das kostenlose Sicherheitspaket für Android sichern
Die EU hat kürzlich ein KI-gestütztes Diagnosetool zugelassen – ein wichtiger Präzedenzfall für die gesamte Branche.
Die Zukunft am Handgelenk
Experten erwarten noch spektakulärere Entwicklungen. Künftige Wearables sollen Blutdruck und Blutzucker völlig schmerzfrei überwachen. Die KI wird nicht nur Krankheiten erkennen, sondern deren Verlauf vorhersagen und personalisierte Behandlungsvorschläge machen.
Der nächste Meilenstein: nahtlose Integration in elektronische Patientenakten. Ärzte erhalten dann ein ganzheitliches Bild ihrer Patienten – rund um die Uhr, in Echtzeit.
Die Herzmedizin steht vor einer Revolution. Aus reaktiver Behandlung wird proaktive Prävention. Das Handgelenk wird zur ersten Verteidigungslinie gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Samsung macht dabei den entscheidenden ersten Schritt.