Samsung: Kritische WhatsApp-Sicherheitslücke wird aktiv ausgenutzt
20.09.2025 - 04:06:02Kritische Schwachstelle in Samsung-Android-Geräten erlaubt Code-Ausführung via präparierter Bilder ohne Nutzerinteraktion. Notfall-Update verfügbar, Angriffe bereits aktiv.
Eine gefährliche Schwachstelle in Samsung-Geräten macht Android-Nutzer über WhatsApp angreifbar. Cyberkriminelle können durch das bloße Versenden eines präparierten Bildes die Kontrolle über das Handy übernehmen – ohne dass der Nutzer etwas davon merkt oder handeln muss.
Die Sicherheitslücke mit der Kennung CVE-2025-21043 betrifft eine Vielzahl von Samsung-Geräten mit Android 13 und neueren Versionen. Meta und WhatsApp entdeckten die Schwachstelle bereits am 13. August und informierten Samsung umgehend. Besonders brisant: Die Attacke läuft bereits „in freier Wildbahn“, wie Samsung bestätigt.
Angriff ohne Nutzer-Interaktion
Das perfide an diesem Exploit liegt in seiner Unsichtbarkeit. Die Schwachstelle steckt nicht in WhatsApp selbst, sondern in einer Bildverarbeitungs-Bibliothek namens „libimagecodec.quram.so“ des Unternehmens Quramsoft. Diese Komponente verarbeitet verschiedene Bildformate auf Samsung-Geräten.
Angreifer nutzen einen sogenannten „Out-of-bounds Write“-Fehler aus. Dabei schreibt die manipulierte Bilddatei Daten außerhalb des vorgesehenen Speicherbereichs. Diese Speicher-Korruption ermöglicht es Hackern, beliebigen Code auf dem Gerät auszuführen – ohne dass das Opfer die Nachricht öffnen, auf einen Link klicken oder einen Anruf annehmen muss.
Die Schwachstelle erhält auf der CVSS-Skala einen kritischen Wert von 8,8 von 10 Punkten. Sicherheitsexperten warnen zudem, dass auch andere Messenger-Apps oder Anwendungen betroffen sein könnten, die dieselbe fehlerhafte Bibliothek verwenden.
Samsung reagiert mit Notfall-Patch
Samsung hat bereits einen Notfall-Fix als Teil des September-2025-Sicherheitsupdates veröffentlicht. Das Unternehmen drängt alle Galaxy-Nutzer, das Update umgehend zu installieren. Allerdings kann die Bereitstellung je nach Gerätemodell, Region und Mobilfunkanbieter variieren.
Der Fall zeigt beispielhaft die wachsende Bedeutung koordinierter Sicherheits-Responses zwischen Tech-Giganten. Metas proaktive Untersuchung und die Weitergabe der Erkenntnisse an Samsung und Apple waren entscheidend für eine schnelle Eindämmung der Bedrohung.
Teil einer größeren Spionage-Kampagne
Diese Android-Schwachstelle steht im Zusammenhang mit ähnlichen Angriffen auf iPhone-Nutzer Ende August. Dort kombinierten Angreifer eine WhatsApp-Lücke (CVE-2025-55177) mit einer Apple-Schwachstelle (CVE-2025-43300) zu „extrem ausgeklügelten“ Attacken.
Sicherheitsanalysten vermuten kommerzielle Spyware-Anbieter hinter den Angriffen, die Überwachungstools an Regierungsbehörden verkaufen. Donncha Ó Cearbhaill von Amnesty International bestätigt: Die Kampagne trifft sowohl iPhone- als auch Android-Nutzer – darunter Mitglieder der Zivilgesellschaft.
Sofortige Maßnahmen erforderlich
Samsung-Nutzer sollten unverzüglich prüfen, ob das September-2025-Sicherheitsupdate verfügbar ist. Der Weg führt über die Geräte-Einstellungen zu „Software-Update“. Angesichts der aktiven Ausnutzung ist Verzögerung riskant.
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Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen umfassen Vorsicht bei Nachrichten unbekannter Absender und die Aktivierung der Zwei-Schritt-Verifizierung in WhatsApp. Mit fast drei Milliarden Nutzern weltweit bleibt die Sicherheit für WhatsApp eine permanente Herausforderung – besonders wenn Schwachstellen in der komplexen Lieferkette moderner Betriebssysteme auftreten.