Samsung, HBM4

Samsung HBM4: Rekord-Geschwindigkeit für KI-Zeitalter

31.12.2025 - 08:22:12

Samsung stellt mit seinem neuen HBM4-Speicher einen Geschwindigkeitsrekord auf und ebnet den Weg als Lieferant für Googles KI-Chips. Die Massenproduktion 2026 könnte jedoch den Markt für Standard-PC-Speicher verknappen.

Samsung hat mit seinem neuen HBM4-Arbeitsspeicher einen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Das ist der Treibstoff für die nächste Generation von KI-Systemen.

Was + Warum wichtig für Deutschland/EU: Die Technologie ist das Rückgrat für die boomende KI-Infrastruktur – von Rechenzentren bis zum heimischen KI-PC. Für Europa bedeutet das: Die Abhängigkeit von asiatischen Halbleiterherstellern für kritische Zukunftstechnologien bleibt hoch, während der Wettlauf um KI-Hardware weiter an Fahrt gewinnt.

Durchbruch im entscheidenden Praxistest

In den letzten 48 Stunden haben sich Meldungen überschlagen: Samsungs HBM4-Chips erreichten in Tests des Chipherstellers Broadcom eine spektakuläre Betriebsgeschwindigkeit von 11,7 Gigabit pro Sekunde (Gbps). Diese Werte übertreffen nicht nur die ursprünglichen Ziele, sondern setzen auch einen neuen Maßstab gegenüber dem aktuellen HBM3E-Standard.

Die Tests waren Teil der Validierung für Googles kommende Tensor-Prozessoren der achten Generation (TPU v8). Besonders bemerkenswert: Samsung hat offenbar frühere Probleme mit der Wärmeentwicklung im Griff. Die Chips schnitten bei der Kühlung besser ab als Konkurrenzprodukte. Dieser Erfolg im finalen System-in-Package-Test (SiP) ebnet Samsung den Weg als Hauptlieferant für Googles nächste KI-Beschleuniger.

Der Durchbruch basiert auf Samsungs integrierter Fertigungsstrategie. Eine 10-Nanometer-DRAM-Struktur wird mit einer 4-Nanometer-Logik-Grundplatte kombiniert. Diese enge Verzahnung ermöglicht höhere Dichten und extrem schnelle Datenraten – genau das, was moderne Großsprachmodelle mit ihren Milliarden Parametern brauchen.

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Mehr Power für KI-PCs und Cloud-Dienste

Wofür braucht der normale Nutzer diese Hochleistungschips? Die Antwort liegt im hybriden KI-Modell. Moderne KI-PCs verteilen ihre Aufgaben: Einfache Berechnungen laufen lokal, die rechenintensive „Schwerarbeit“ erledigen Cloud-Server. Die Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers in diesen Rechenzentren wird damit zum Flaschenhals für das Nutzererlebnis.

Die Rekordwerte von Samsungs HBM4 ermöglichen ein schnelleres Training und präzisere Schlussfolgerungen (Inferenz) der generativen KI-Modelle, auf die KI-PCs zugreifen. Die Technologie wird auch Hochleistungs-Workstations für Entwickler und Data Scientists antreiben.

„Die 11,7 Gbps sind ein Game-Changer für die KI-Infrastruktur“, kommentiert ein Halbleiterexperte. „Sie beseitigen den Engpass zwischen Prozessor und Speicher. Für den Nutzer eines KI-PCs heißt das: spürbar schnellere Antwortzeiten bei komplexen Cloud-Aufgaben wie Videogenerierung oder Echtzeit-Code-Vervollständigung.“

Die Nachrichten zeigten bereits Wirkung an der Börse: Die Samsung-Aktie legte zuletzt um rund fünf Prozent zu.

Massenproduktion 2026 – mit Folgen für den PC-Markt

Samsung hat bestätigt, planmäßig im Februar 2026 mit der Massenproduktion von HBM4 beginnen zu können. Damit liegt das Unternehmen im Zeitplan seiner großen Partner und im direkten Wettlauf mit dem südkoreanischen Rivalen SK Hynix. Samsungs Erfolg in den Broadcom-Tests könnte ihm jedoch einen Mengenvorteil bei den Frühbestellungen für 2026 verschaffen, besonders in Googles Lieferkette.

Die aggressive Fokussierung auf HBM4 hat jedoch eine Kehrseite für den Consumer-Markt. Marktforscher warnen vor einer „strukturellen Unterversorgung“ mit Standard-Arbeitsspeichern wie DDR5 und LPDDR5X für Laptops und Smartphones. Der Grund: Die HBM4-Fertigung beansprucht etwa das Dreifache an Wafer-Kapazität wie normale DRAM-Chips. Die industrieweite Schwerpunktverlagerung auf KI-Speicher könnte daher das Angebot für Consumer-PCs verknappen und die Preise für KI-fähige PCs bis Mitte 2026 in die Höhe treiben.

Startschuss für einen neuen „Memory-Superzyklus“?

Für 2026 zeichnet sich in der Halbleiterbranche ein neuer „Superzyklus“ ab, angetrieben von der ungebremsten KI-Nachfrage. Mit seiner Führungsposition bei Geschwindigkeit und Wärmemanagement ist Samsung gut aufgestellt, um einen großen Teil des lukrativen Marktes für KI-Beschleuniger zu bedienen.

SK Hynix will mit der Massenproduktion dicht aufschließen. Doch Samsungs Fähigkeit, die 11,7-Gbps-Marke bereits jetzt zu erreichen, setzt einen neuen Benchmark. Ab 2026 wird es nicht mehr nur um Geschwindigkeitsrekorde gehen, sondern um Ausbeute und die Fähigkeit, den unersättlichen Hunger der Tech-Giganten nach immer mehr KI-Rechenpower zu stillen. Die Hardware für den nächsten KI-Sprung ist bereit.

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